Am falschen Ort (Teil I & Fortsetzung)
  1. #1
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    Default Am falschen Ort (Teil I & Fortsetzung)

    .... Stille, nichts als Stille. Einen Bruchteil einer Sekunde zuvor stand sie noch unter dem rostigen Vordach des Cafes,
    diskutierend mit einem großen breitschultrigen Dragon. Nicht mehr als einen Lichtreflex nahm sie wahr, bevor die
    gewaltige Detonation sie von den Beinen fegte, unglaubliche Hitze...


    ein schrilles Pfeifen und dumpfe Schreie ersetzen die gespenstische Ruhe.
    Gesplittertes Glas und Schutt bedeckten ihren Körper.
    Sie schmeckte Blut, warm und kalt zugleich.
    Ihr weißes Tanktop war gesprenkelt mit roten Tupfern.
    Ein unwirkliches Szenario, Feuer, Geschrei und verstümmelte Leichen bestimmten das Bild.
    Langsam raffte Cindy sich auf, immer noch benommen bahnte sie sich ihren Weg an die Stelle
    an der sie ihren vorherigen Platz vermutete.
    Erst jetzt wurde ihr bewusst was passiert war.
    Ein Bombe hatte das Cafe in Stücke gerissen und ihren Gesprächspartner gleich mit.

    "Armer Kerl, er hat mir wohl das Leben gerettet. Wenn auch unfreiwillig" ging es ihr durch den Kopf.

    Sie erreichte die Stelle an der er gestanden haben muss. Nichts war von ihm übrig,
    nur das Blut was Cindy so eben ausspuckte und die unzähligen roten Flecken,
    welche ihre Haut und ihre Kleidung bedeckten zeugten von seiner vergangenen Existenz.
    Die ersten Sicherheitskräfte bahnten sich ihren Weg durch die Trümmer.

    NCPD !! und einer steuert direkt auf mich zu!
    "Nur Weck, sie werden einen schuldigen suchen wie sie es immer machen."


    Cindy kämpfte sich durch die aufkommende Menschentraube,
    verschwand schnellen Schrittes in eine Seitengasse, begann zu laufen, minutenlang, vorbei an unzähligen Häuserschluchten.
    Mehrfach blickte Sie sich um. Schwer atmend bleibt sie schließlich stehen. Ihre Lunge brannte.

    Bin ich Entkommen?
    Fast wie früher kommt es ihr über die Lippen.


    Irgendwie vermisste sie die Zeit auf der Straße.
    Es war nicht lange her, dass Kirk sie ansprach und ihr einen Job angeboten hatte.
    Seit neustem besaß sie sogar eine schicke Wohnung im Heaven,
    dass Geld reichte, für ihre Verhältnisse war sie reich. Dennoch vermisste sie die vermeintliche Freiheit.

    Cindy drückte sich an eine kalte Mauer welche einen der vielen Hinterhöfe von der Seitenstraße trennte.
    Ein Genrep muss her und das schnell.
    Sie blickte sich um. Anscheinend hatte sie die Flucht aus dem Pepperpark direkt in die Outzone getrieben.
    Hier hatte sie früher oft Besorgungen gemacht.

    Sie wusste, dass ihr hierher wohl niemand folgen würde.
    Schon gar nicht aufgrund eines Verdachtes. Es waren die Randgebiete Neocrons, die ärmsten Bewohner der Stadt lebten in
    diesem Rinnsal der Gesellschaft. Es gab hier keine Polizeipräsenz, selbst am helligten Tage unwirklich und bedrückend.
    Trotz allem der sicherste Teil der Stadt. Die Bewohner der schicken Viertel verirrten sich selten hierher.
    Dennoch heißt es jetzt vorsichtig sein.
    Cindy ließ ihr Assaultrifle vom Rücken gleiten und nahm ein Magazin Uranumrounds aus der Gürteltasche.
    Mit einem Klicken rastete es ein.

    Es dämmerte bereits, keine gute Zeit für einen Spaziergang geht es ihr durch den Kopf.
    Genug gescheiterte Existenzen lebten hier. Genug Menschen die nichts zu verlieren haben.
    Ein Menschenleben war hier nicht viel wert. Allein ihr Stealthtool würde auf dem Schwarzmarkt genug Credits bringen
    um sich mit Drogen und Essen für mehrere Monate zu versorgen.

    Zeit nach Hause zu gehen, es können höchstens 2 Blocks bis zum Genrep sein. Mit diesem Gedanken löst sie sich von der Wand.

    Ruhigen Schrittes biegt Cindy um die nächste Ecke, leichter Regen setzt ein.
    Eine einsame Neonröhre flackert und taucht die sich auftuende Gasse in ein Wechselspiel aus Licht und Schatten.
    Cindy kneift die Augen zusammen, wenige Meter trennen sie von der Tür zum Replikator.
    Sie bleibt stehen, hatte die Tür sich bewegt?

    Ein Leises klicken ist zu hören als Cindy ihr Assaultrifle entsichert...

    (ooc: Ich hoffe es hat auch euch ein wenig die Patchzeit verkürzt... )

  2. #2
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    Default Fortsetzung

    Zurück in den Pepperpark? Möglichst nicht.
    Erst einmal raus aus Neocron, der Rückweg ist keine Option.
    Stealthtool? Nein, wenn dort jemand auf mich wartet ist der Platz gut gewählt,
    die Tür würde mich ohnehin verraten.

    Plötzlich hatte Cindy Hydes Worte im Ohr.
    Handeln Mädchen, nicht denken. Du überlegst zuviel.
    Cindy schlich Richtung Tür, legte vorsichtig das Ohr an das kalte Metall.

    Stille.

    Mit einem Tritt stößt sie die Tür auf.
    Noch im selben Moment trifft sie ein dumpfer Schlag am Kopf.
    Einen Schritt zurück, ihre Beine versagen.
    Rücklings fallend schlägt Cindy auf den harten Boden.
    Die Silhouette eines kleinen untersetzten Mannes taucht in der Tür auf.
    Bleib wach! Der Gedanke verblasst in ihrem Kopf
    Die Welt verschwimmt in einem grauen Nebel bevor der Schmerz sie aus der Realität reist.

    Sekunden darauf kommt sie zu sich, zu Spät wie ihr schlagartig bewusst wird.
    Die harte Sohle eines Armeestiefels presst ihre Wange unsanft auf den nassen Beton.
    "Geh von mir runter du kleiner fetter Bastard!"
    Der untersetzte Kerl hatte sich bereits auf ihr Becken gesetzt und wühlte in ihren Taschen.

    "Lass uns die vorlaute Schlampe gleich hier erledigen" hörte sie eine raue Stimme über sich.


    "Sieh an, das Miststück ist Koushou" Eine weiße Visitenkarte in der Hand haltend
    schüttelte der kleine dicke den Kopf.
    "Nicht bevor wir unseren Spaß hatten"
    entwich es ihm mit einem kalten Lächeln.

    Er nahm ihr Stealthtool, Stiletto, Munitionstaschen und die an ihrem Gürtelklipp befestigte Taschenlampe ab.
    Nach einem kurzen prüfenden Blick, gefolgt von einem zufriedenen lächeln wechselte auch ein Creditstick den Besitzer.

    Der Dicke steht auf, im selben Moment versuchte Cindy sich loszureißen.
    Ein mit Stahlkappen verstärkter Stiefel trifft ihre Rippen und presst die Luft aus ihrer Lunge.
    Sie beginnt zu husten.

    "Wir nehmen sie mit" kaum erreichten diese Worte ihr Ohr, riss dumpfer Schmerz sie erneut in die Dunkelheit.
    Der Kolben ihres Sturmgewehres hinterließ einen tief roten Abdruck auf ihrer Schläfe...


    ...blinzelnd öffnete Cindy die Augen. Hämmernde Kopfschmerzen.
    Fahles Licht durchdrang den Raum.
    Die Arme an das Bettgestell gefesselt lag sie auf einer schmutzigen Matratze...

  3. #3
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    Default Teil 3

    Der Raum stank nach kaltem Schweiß.

    Cindy blickte an sich herab. Bis auf ein viel zu großes grauweißes T-Shirt und ihren Tanga war sie nackt.

    Sie sah sich um.
    Blankes Mauerwerk, vereinzelte fetzen an der Wand zeugten von einer früher vorhandenen Tapete.
    Nur das Bett, zwei Türen und ein offener Durchgang in eine schäbige Küche.
    2 Männer standen darin, diskutierten heftig. Sie erkannte sofort die Raue Stimme, der untersetzte
    Kerl war nicht zu hören. Wer war der Andere? Worum ging es in dem Streit?

    Wortfetzen:
    ...für den Preis ? Die Ware ist erstklassig! ...
    ...sei froh wenn ich dich nicht exekutiere! Morgen habt ihr das Fehlende Teil!
    ...Sicherheitsrisiko...
    ...Entsorgen!

    Der unbekannte verließ lauten Schrittes die Küche, Cindy stelle sich ohnmächtig.
    Die Tür viel mit einem lauten Knall ins Schloss ohne, dass sie einen Blick auf den Fremden werfen konnte.

    Die Spülung einer Toilette war zu hören.
    Cindy hob den Kopf.
    Ihr Blick wanderte zurück zu einer der Türen.
    Daneben ein Tisch. Darauf liegend ihre Kleidung und Ausrüstung.
    Das Assaultrifle war nicht zu sehen.

    Der untersetzte Kerl kam heraus.

    "Na gut geschlafen?" Er sah sie mit einem widerlichen Grinsen an.

    "Binde mich los du Dreckschwein!" wütend sah Cindy ihn an, zehrte an ihren Fesseln.
    Er lachte und stellte sich neben das Bett. "Immer noch vorlaut was? Ich werde dir schon noch Benehmen beibringen!"
    Seine Hand glitt in ihren Tanga. Cindy versuchte nach ihm zu treten, was er mit einer Ohrfeige quittierte.
    Er beugte sich vor, Cindy spürte seinen stinkenden Atem.“Wehr dich süße, es wird dir nicht helfen!" Sie spuckte ihm ins Gesicht, eine weitere Ohrfeige war die Folge.
    Er pfiff den Kerl aus der Küche heran und öffnete seine Hose.
    Cindy wehrte sich nach Kräften, die dünnen Lederriemen um ihre Handgelenke schnitten ihr ins Fleisch.
    Es half nichts, der zweite drückte ihr mit Gewalt die Beine auseinander während der kleine in sie eindrang.
    Cindy schrie vor Schmerz und Entsetzen.
    Der Dicke versuchte sie zu küssen. Übelkeit stieg in ihr hoch.

    Eine Kopfnuss brach ihm mit lautem Knacken die Nase, Blut schoss heraus.
    Das dreckige Grinsen verschwand schlagartig aus seinem Gesicht.
    Wütend hielt er sich die blutende Nase. Hasserfüllt starrt er sie an.
    "Das hast du nicht umsonst getan!" Er schlug ihr mehrfach ins Gesicht und begann sie zu würgen,
    zog dann eine Pistole aus dem Schultergurt, griff in ihre langen schwarzen Locken und zog sie an den Haaren hoch.

    Kalter Stahl auf ihrer Stirn.
    Seine Hand zittert vor Wut.
    "Ich werde dich kleine dreckige Nutte erschießen wenn du dich noch einmal rührst"
    Er steigt vom Bett, beide verschwinden in die Küche.


    (ooc: den vierten und letzten Teil schreibe ich morgen bevor ich online komme. )

  4. #4
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    Default Teil 4

    Einige Minuten später stand der Dicke abermals neben dem Bett.
    „Wenn du jetzt nicht still hältst schneide ich dir eigenhändig die Kehle durch!“
    „Lasst mich wenigstens auf die Toilette, danach macht was ihr wollt“


    Kurzes schweigen.
    Er nickte.

    Schließlich wird Cindy losgebunden und mit der Waffe im Anschlag zum Klo gebracht...
    „Kann ich alleine meine Notdurft verrichten?" Leise und unterwürfig klang ihr Bitten.
    „Du hast 3 Minuten“ Seine Stimme war kalt.
    Ihr Peiniger blieb vor der Tür stehen, steckte die Pistole zurück in das Halfter.
    Sie zog die Tür zu, drehte den Schlüssel im Schloss.

    Cindy musste sich übergeben, mit dem Handrücken wischt sie sich über den Mund.
    Schweigend lehnt sie an der Wand gegenüber des kleinen Waschbeckens.

    Wie ein Häufchen Elend stand sie da, schaute sich um. Kein Fenster,
    nur eine stinkende Toilette, das Waschbecken und der darüber hängende Spiegel.

    Schließlich ging sie hinüber, stütze sich auf dem Waschbecken ab,
    starrte durch den dreckigen Spiegel in ihr Gesicht.
    Die Augen blutunterlaufen, der Blick leer.
    Das Gesicht gezeichnet von Blutergüssen, eine große Beule knapp oberhalb
    ihrer Schläfe.
    Sie wollte weinen, doch keine Träne entwich ihren Augen.
    "Überleben Cindy einfach nur überleben" Der Gedanke schien unwirklich.
    „Ich muss hier raus, denk nach Cindy.“

    Sekunden verstrichen. „Du hast noch eine Minute!“ drohte der fette Kerl vor der Tür.

    Sie nahm den Spiegel von der Halterung, griff sich eines der Handtücher,
    wickelte ihn darin ein und zerschlug das Glas am Rand des Waschbeckens.

    „20 Sekunden!“

    Kurz darauf betätigt Cindy die Klospülung, geht zur Tür.
    Wie in Zeitlupe dreht sie den Schlüssel. Mit der Linken wird die Türklinke betätigt.
    Die Rechte Hand auf dem Rücken, eine große längliche Scherbe verbergend, welche notdürftig mit Papier umwickelt wurde.

    „Das Wurde auch Zeit“ Er hatte den Satz kaum zuendegesprochen als Cindy die Scherbe Seitlich in seinen Hals rammte. Blut Spritzt. Die linke Hand greift nach der Pistole.
    Mehrere Schüsse durschlagen seine Bauchdecke.
    Mit entsetztem Blick starrt er sie an als er zusammenbricht.

    Cindy greift nach dem Stiletto, beginnt zu rennen.
    In der Küche wird derweil hastig das Assaultrifle vom Tisch genommen.
    Er reist die Waffe hoch und drückt den Abzug.
    Cindy spürt nicht wie eine der Kugeln ihren rechten Arm durchschlägt, unbeirrt läuft sie weiter.
    2 Schüsse schlagen in eine der gefließten Küchenwände ein.
    Ein weiterer folgt, trifft seine Schulter.
    Mehrfach ist das Klicken der Pistole zu hören, polternt fällt die Waffe zu Boden.
    Noch bevor er erneut abdrückt erreicht sie ihn.
    Aus vollem Lauf treibt sie das Stiletto zwischen seine Rippen.
    Die Wucht der Aufpralls reißt ihn von den Beinen.
    Wieder und wieder sticht sie zu. Seine Schmerzensschreie verhallen ungehört.

    Auf ihm sitzend, das Shirt blutgetränkt, findet Cindy langsam zurück in die Wirklichkeit.
    Sie lässt das Stiletto fallen und steht auf.
    Der Tote Körper unter ihr war überseht von Stichen, Blut quoll aus mehreren Dutzend Wunden
    und verfärbte den Boden.

    Hastig greift sie ihr Assaultrifle, nimmt wahllos einige Gegenstände vom Tisch.
    Sie rennt in den Nebenraum, wirft ihre Ausrüstung in einen herumliegenden Rucksack.

    Barfuß, nur mit Tanga und einem übergroßen Blutroten Shirt auf ihrem Körper rennt sie hinaus in die Dunkelheit. In den Händen den Rucksack und ihr Gewehr.



    Zurück blieben 2 blutüberströhmte Leichen und eine kleine weiße Visitenkarte...

  5. #5
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    Default Am falschen Ort II...(Fortsetzung)

    (ooc: Ich habe mich nun doch entschlossen die Geschichte weiterzuschreiben.
    Es ist also als direkte Fortsetzung der Story „Am falschen Ort“ gedacht.
    Wenn ich Lust, Zeit und Ideen habe schreibe ich daran weiter und stelle es online.
    Die Story ist mangels Einbindungsmöglichkeit nicht ingame.
    Vielleicht hat der ein oder andere trotzdem Spaß am Lesen.
    Ich bitte euch Diskussionen aus dem Thread rauszuhalten und mich ggf. per pm anzuschreiben. )




    …Wasser prasselt heiß dampfend auf ihren Körper, vermischt sich mit salzigen Tränen.
    Die Arme wie zum Schutz um ihren Körper geschlungen kauert Cindy leise schluchzend
    in der Dusche. Zitternd und überseht mit blauen Flecken.
    Blut rinnt aus der Schusswunde in ihrem Arm, und verschwindet vom Wasser abgewaschen
    glucksend im Ausguss.

    Das klingeln ihres Comunicators lässt sie zusammenzucken,
    unerträglich wiederholt sich die schrill klingende Melodie.
    Schließlich steht Cindy resignierend auf. Ihre Hände umfassen die Armaturen.
    Mit einem leisen Quietschen versiegt der Strom heißen Wassers.
    Gehüllt in eine große dampfende Wolke verlässt sie die Dusche.
    Suchend schaut sie sich um, versucht den Ursprung des Geräuschs zu deuten.
    Unweigerlich fällt ihr Blick auf den Rucksack, zweifellos die Quelle des Klingelns.
    Eine Weile verharrt sie regungslos und versucht die aufsteigende Angst zu verdrängen. Schließlich geht sie hinüber und öffnet ihn.
    Ihr Blick schweift über den Inhalt, bleibt überrascht an einigen Implantaten hängen.
    Das Blinken des Coms und sein forderndes Klingeln lässt sie schließlich doch nach dem Gerät greifen.
    Das neuste Modell, sicher sehr Teuer, ein Geschenk der Gumi.
    Das Display zeigt keine Nummer. Zögernd, mit zitternden Fingern klappt sie das Gerät auf.

    Sie atmet tief durch.
    „Cindy, was kann ich für dich tun?“

    „Hallo, ich habe deine Nummer aus dem Club,
    hast du Zeit für eine kleine private Party?“



    Die blauen Flecken kann ich vielleicht überschminken…
    nein so kann ich nicht gehen

    „Leider muss ich heute Abend noch jemanden begleiten, ich vermittle dich aber gern weiter“
    Ihre Stimme klang sanft und ruhig, der höfliche Umgang mit Kunden wurde ihr oft genug eingebläut. Das letzte was sie jetzt brauchen könnte währe eine Beschwerde über sie.

    Ihr Kunde klang enttäuscht.
    „Nicht nötig, ich rufe dann selbst im Club an, danke.“


    „Wenn du nächste Woche Lust hast melde dich bei mir, wir werden uns sicher einig.
    Genieß den Abend süßer“


    Achtlos lässt sie den Com fallen, schaut gebannt auf den kleinen roten Tropfen
    der sich so eben von ihrem Ellenbogen löst und auf den weißen Fliesen zu einem sternenförmigen Muster zerspringt.
    Erst jetzt wird sie sich des pochenden Schmerzes in ihrem rechten Oberarm bewusst.
    Mit ihrer linken hebt sie den Com auf…

  6. #6
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    Default ...

    …eine Zigarette glimmt im Aschenbecher, der Doc hatte so eben ihre Wohnung verlassen.
    Etwas Blut schimmerte rot durch die frischen weißen Verbände an Oberarm und Handgelenken.
    Laut dem Doc würden dank der Zellregenerierenden Medikamente wenigstens keine Narben zurückbleiben,
    zumindest keine Körperlichen wie er sich ausdrückte.

    Sie musste lachen.
    "Und nicht zu vergessen, ich sollte mit dem Rauchen aufhören hat er gesagt,
    als würde in diesen schnelllebigen Zeiten jemand an den Folgen des Rauchens sterben."


    Sie nahm einen tiefen Zug, von ihrer Wasteboro-Light und legte die Füße auf den Schreibtisch.
    Ihr Blick folgte dem so eben ausgestoßenen Rauch, blieb an ihrem Traumfänger hängen,
    welcher im Sog des Abluftschachtes tanzte.
    Vor langer Zeit wurde er ihr in den Straßen des Pepperparks von einem alten Mann angedreht.
    Das Ding solle böse Geister abhalten welche einen im Traum heimsuchen.
    Sie war nicht sonderlich abergläubisch aber es kann ja nicht schaden.
    Zudem war es eins der wenigen Dinge die sie noch aus ihrer frühen Jugend besaß.
    Cindy musste grinsen:
    „Irgendwie bringt er wohl doch Glück, schließlich lebe ich noch.“


    "Da war ja noch etwas, fast hätte ich es vergessen"
    Cindy stand auf um kurz darauf mit dem Rucksack in der Hand zurück ins Büro zu kommen.
    Sie lehrte den Inhalt auf dem Schreibtisch aus, schob ihre mit Straßenstaub
    und trockenem Blut verdreckte Kleidung von der Tischplatte.
    Ihre Pupillen weiteten sich schlagartig, zwischen ihren eigenen
    Ausrüstungsstücken lagen mindestens ein Dutzend Violen, gefüllt mit bläulich
    oder rot schimmernder Flüssigkeit.
    Insgesamt waren es genau 14 wie sich herausstellte und alle samt vom Feinsten.
    Gehirnimplantate und laut der Aufschrift alles experimentelle Ware von Biotech,
    dazu ein einzelner Datacube, fast währe er ihr beim ausleeren des Rucksackes vom Tisch gefallen.
    Als sie den Datenwürfel an den Hometerm anschloss staunte sie nicht schlecht, ein Bauplan für eine „ionen shotgun“.

    Ich werde mich morgen darum kümmern und mir ein paar Tage frei nehmen.
    Am besten melde ich mich krank, dass erspart unangenehme Fragen.


    Irgendwie ging es ihr erstaunlich gut, sie fühlte sich entspannt, mit allem im Einklang.
    Auf die Entspannung folgte Müdigkeit. Vielleicht lag es an den Tabletten die der Doc ihr gegeben hatte.

    Noch am selben Abend rief sie im Club an,
    schlief kurz darauf unter der zunehmenden Wirkung des Cocktails aus Beruhigungs- und Schmerzmitteln ein.

  7. #7
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    Unaufhörlich treibt der Fahrer sein Speedbike voran.
    Gang um Gang, bis in den Grenzbereich.
    Angespannt auf dem Tank liegend, Meile für Meile.
    Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch den frühen Morgenhimmel
    und verdrängen die Schatten der Nacht.
    Wie schwarze Lanzen tauchen riesige Betontürme am Horizont auf.


    Der Fahrer verringert das Tempo, vor einem Wachposten bleibt die Maschine schließlich stehen.

    Der Soldat schaut ihn an, sieht nur sein eigenes verzerrtes Gesicht im verspiegelten Visier des Helmes.
    Kurz zur Begrüßung nickend öffnet der Fahrer die Brusttasche, holt eine ID-Karte hervor und übergibt diese wortlos.

    "Motor abstellen und Helm abnehmen!"

    Cindy haßte diesen knappen Befehlston.
    Wortlos löst sie den Kinnriemen und nimmt den Helm ab.
    Ihre langen gelockten Haare fallen ihr mit leicht wiegender Bewegung über die
    schmalen Schultern.

    "Warum so mürrisch" fragt sie mit einem schelmischen grinsen.
    Sie konnte es sich denken, der Soldat hatte bestimmt die ganze kalte Nacht frierend in die Dunkelheit starren müssen...

    "Dawn, Cindy, ID: I135074X7, wohnhaft im Tech Heaven!"
    Genervt gibt er die ID in seinen Terminal ein.
    Communication failed.... Kopfschüttelnd erneuert er die Eingabe. Systemfehler.
    Seine Faust saust auf das Display nieder.

    "Ruft mir einen Techniker!" gibt er entnervt auf.
    Er musterte sie kurz, hielt ihr schließlich die ID-Karte hin.
    "Weiterfahren!"

    Cindy grinste den jungen Soldaten kess an, setzt den Helm auf und läst die ID-Karte in ihrer Brusttasche verschwinden.
    Der Motor erwacht brüllend zum Leben.
    Als sie losfährt frisst sich das Hinterrad mit einer leichten Seitwärtsbewegung in den staubigen Boden.




    Einige Minuten darauf zieht sie das Rolltor einer Garage zu und gibt den Sicherheitscode in die kleine zerkratzte Console neben dem Tor ein.
    Sie hatte DOY erreicht.

  8. #8
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    Cool Story Cindy. Hab' mir erst nochmal den ersten Thread dazu durchgelesen...kannte ich ja noch gar nicht. Könntest vielleicht noch etwas detailierter beschreiben, was du ja schon versuchst. Also ich meine jetzt Orte zum Beispiel. Alles andere liest sich schon super und man sich gut hereinversetzen, aber wie gesagt, die Ort lassen sich noch manchmal schwer vorstellen

    Ansonstn find ich's gut

  9. #9
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    Hier war sie wieder, in den dunklen Betonschluchten des Domes, trostlos und doch voll keimender Hoffnung.
    Wie frische Triebe aus dem Stumpf eines gefällten Baumes durchdrang Leben die kalten Ruinen.
    Wäsche hing zwischen den Fenstern, trocknete im leise säuselnden Ostwind.
    Vereinzelte Blumenkästen präsentierten lebendiges Grün. Musik drang aus einem der mit Brettern vernagelten Fenster,
    vermischte sich mit dem Wirrwarr aus Schritten und Stimmen der ersten Bürger und Straßenhändler
    welche das morgendliche Treiben bestimmten.
    Weder dem herumliegenden Müll, noch den vereinzelt zusammengekauert
    sitzenden Obdachlosen schenkten die vorbeilaufenden Menschen Beachtung.


    Ihren Helm unter den Arm geklemmt beobachtete Cindy das Szenario, wurde selbst Teil des größer werdenden Menschenstromes.
    Sie ließ sich treiben, vorbei an Trümmern, baufälligen Gebäuden, Händlern und vereinzelt an Hauswänden lehnenden Straßenhuren,
    welche in dreckigen kurzen Röcken und knappen Oberteilen ihre Körper
    anboten um sich den nächsten Trip oder einfach eine Warme Malzeit zu verdienen.
    Unterschiedlichste Gerüche wurden durch die Straße gewirbelt, der aufdringlich schwere Duft von billigem Parfüm der Straßendirnen
    mischte sich mit dem Geruch von gebratenem Fleisch, welches vereinzelt an kleinen Ständen angeboten wurde.
    Hin und wieder wehte der faulige Geruch der Kanalisation durch die Gasse.

    Noch Facettenreicher schien die Vielfalt der Menschen, Cindy konnte Mitglieder fast jeder ansässigen Fraktion ausmachen.
    Sie liebte diese vielschichtig auf sie einprasselnden Eindrücke, genoss das wohltuend unruhige treiben im neu aufkeimenden Zentrum des Dome.
    Stundenlang konnte Sie sich hier aufhalten, einfach die quirlige Atmosphäre
    genießen und den Menschen zusehen während diese ihrem Tagewerk nachgingen.

    Nach einer Weile biegt sie fast widerwillig in eine Querstraße ein.
    Das geschäftige Treiben verblasst langsam, nur die dumpfen Schritte ihrer Motorradstiefel sind noch zu hören.
    Hier und da bricht die Sonne zwischen den Betonwänden hervor.
    Schließlich verstummen ihre Schritte vor der der leuchtend roten Neonreklame einer Bar. Verzerrte Musik schalt heraus.
    „Genau hier !“ Cindy lächelt breit.
    Sie schaut sich ruhig um, schnallt den Rucksack ab und geht hinein.




    Eine typische Bikerkneipe, laut, stickig, die Luft zum Schneiden dick.
    Damals arbeitete Sie hier als Bedienung, schlechte Bezahlung und mieses Trinkgeld inklusive.
    Dazu ständig die gierigen Hände der „Gäste“, welche sie nicht selten als Inventar betrachteten.
    Schlägereien und blutige Nasen waren damals wie heute an der Tagesordnung.

    Grimmig schaut der Türsteher Sie an, den Baseballschläger lässig auf die Schulter gelegt.
    "Na kleines Fräulein, haben wir uns in der Tür geirrt?"
    Cindy nimmt ihre Assaultrifle von der Schulter.

    "Leg meine Waffe in den Safe und mach Platz Marv!"

    Der Hüne grinste breit.
    "Wie immer vorlaut und bissig was?

    "Ist Max da?" Entgegnet Cindy patzig.

    "An der Theke, er hat aber keine Zeit für vorlaute kleine Mädchen, Geschäfte."
    Cindy lächelte ihn überheblich an und drückte den großen in Leder gekleideten Wachmann bei Seite.
    Er hält sie forsch am Arm fest. "Nicht so schnell kleine!"

    Als er sie zu sich zieht greift sie ihm mit Nachdruck in die Weichteile.
    "Lass es nicht darauf ankommen Marv."
    Stillschweigend lößt sich sein Griff...

  10. #10

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    *auf eine fortsetzung wartet*

  11. #11

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    Auf wunsch: gereinigt und neu zusammengeklebt.
    CopBot Thor
    Member of the Neocron Police Department Forum Squad
    Voluntary Helper, Neocron Support Team
    Forenregeln - Master Chief - Launcher - RoC - AGBs - Support

  12. #12
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    Es ist heiß, die Luft rauchgeschwängert.
    Der Laden war wie immer übervoll, wahrscheinlich waren die meisten Gäste schon seit dem späten Abend des Vortages hier.
    Fast alle gescheiterte Gestallten, gefangen in einem Strudel aus Gewalt und Drogen, jeder hier suchte das schnelle Geld.

    "Realistisch betrachtet bin ich kein Stück besser als sie.
    Letztlich kämpften wir alle gegen unser eigenes Schicksal, nicht mehr und nicht weniger."

    Beherrscht von diesem Gedanken geht Cindy schnellen Schrittes zur Theke,
    bahnt sich halb schiebend, halb geschoben ihren Weg, setzt sich schließlich auf einen
    so eben freigewordenen Hocker und legt den Helm auf den Tresen.

    "Er wird ausrasten, verletzte Niemals die wichtigste Regel! Bleib niemals jemandem etwas schuldig.
    Leihe dir nie Geld von deinem Boss vor allem nicht um damit abzuhauen.
    Aber ich habe ein Angebot für ihn, vielleicht vergisst er unseren kleinen Zwist ja."


    "Ein Con-Beer und nicht den billigen Mist, den du sonst ausschenkst."
    Sie musste fast schreien um das gebrabbel und die lauten Gitarrenklänge zu übertönen.

    Als er sich der Stimme bewusst wird schaut sich der Barmann mit finsterer Miene um,
    löst sich augenblicklich aus seinem Gespräch.
    Sein Gesicht war vom Wetter gezeichnet, tiefe Furchen und Narben durchziehen seine Haut,
    geben seiner Gereiztheit zusätzlich Nachdruck.

    "Cindy“ begrüßt er sie mit kalter Stimme, lächelt künstlich.
    "Welch hoher Besuch.
    Ich habe gehört, du arbeitest jetzt im Pussy."


    "Spar dir deine Freundlichkeiten Max!" vielleicht sollte ich ihn nicht zusätzlich reizen.

    „Du hast Nerven, hier aufzutauchen ohne meine Kohle in der Hand!“

    „Ich habe was besseres Max“


    „Überschätze dein Glück nicht Cindy!“

    Schon allein um seinen wütend funkelnden Augen zu entgehen greift sie in ihren Rucksack und
    stellt einen kleinen mit blauer Flüssigkeit gefüllten Behälter auf den Tresen.
    M.O.V.E.O.N CPU, -Biotech Technologie- verriet ein metallisch glänzendes Schild am oberen Rand der Viole.

    "Bist du wahnsinnig? Nimm das Ding von meinem Tresen!"

    „Warum so nervös?“

    Er schaut sich um, mustert angespannt die Gäste.
    "Mach schon!"
    Wortlos verschwindet das Implantat im Rucksack.
    Er schien erleichtert, wahrscheinlich war es auch besser, keiner der Gäste hätte sich solch
    eine Gelegenheit entgehen lassen.
    „Schwing dein Arsch vom Hocker und komm mit nach hinten!“
    Der Gedanke mit ihm alleine zu sein ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen,
    dennoch stand sie auf.


    Er schob sie zwischen einigen Gästen hindurch in ein Zimmer hinter der Bar.
    Halb geschupst stolpert Cindy hinein, verliert den Halt und landet auf einer abgegriffenen Ledercouch.
    Als sie sich umdreht schlägt er bereits die Tür zu. Schlagartig nahm der Geräuschpegel ab. Die Musik, die Stimmen,
    das Geklimper aneinander schlagender Gläser, alles wurde dumpfer, war kaum mehr zu hören.

    „Bist du alleine?“
    Groß und bedrohlich versperrte Max den Ausgang und verschränkte die mit Tätowierungen bedeckten Arme vor der Brust.


    "Nein, ich habe alle Bullen von hier bis zum Plaza im Nacken!
    Was glaubst denn du, Natürlich bin ich alleine."

    „Du bist nicht in der Position hier Witze zu machen kleine, merk dir das oder ich werde es dir beibringen!"

    "Also was soll das? Willst du mich mit Imps auszahlen?“

    „Die Dinger sind weit mehr wert als die lausigen 300.000Credits!"
    "Ich habe neben dem MOVEON noch 9 weitere, alles erstklassige Stücke.
    Sie warten gut versteckt auf meine Rückkehr."

    Natürlich war das eine Lüge es waren insgesammt sogar 14 und es hätte nur einen Blick in den Rucksack bedurft dies heraus zu finden.
    Leider war sie unvorsichtig genug alles herzubringen.

    "Ich schlage dir nen Deal vor. Du sorgst für die nötigen Kontakte
    und ich gebe dir dein Geld zurück plus 20% vom Gewinn."
    Das sollte mehr als ausreichend sein.“

    "50% Schließlich habe ich den Ärger am Hals,
    ich könnte dich auch gleich hier die Knochen brechen und mir nehmen was du mitgebracht hast!
    Also überlege dir was du sagst!"

    Für einen kurzen Moment war Stille.

    "Was solls, es ist genug für uns beide da. 50% und wir sind quitt."

    Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

    „Schön“
    Cindy Stand auf, warf im einen Datenwürfel zu.
    „Das ist die Liste der Implantate“
    Auf ihrem Weg zur Tür stellt er sich abermals vor sie.
    „Nicht ganz so schnell Cindy. Ich brauche noch einen Pfand, sonst musst du wohl mein Gast bleiben."

    "Wie du meinst."
    Ihre Hand verschwindet im dunklen des Rucksacks.
    Zielsicher greift sie nach dem richtigen Behälter und übergibt diesen mit einem filmreifen Lächeln.
    „Bitte Max.“
    „Wann kann ich mit deinem Anruf rechnen?“

    „Noch heute Abend wenn alles gut läuft. Bleib doch noch auf einen Preachers, der alten Zeiten willen“


    Cindy stürzte ihren Drink hinunter und legte ihre Karte auf den Tresen.
    Kurz darauf war sie bereits Richtung Ausgang verschwunden.
    Marv schien durchaus überrascht sie zu sehen, gab ihr dann aber das eingelagerte Gewehr zurück.

    „Bis später“ verabschiedete sie sich lächelnd und ging ruhigen Schrittes in Richtung Tsunami Sektor.
    Ihr Herz klopfte wie wild. „Wie kann man nur so unvorsichtig sein?
    Egal, ich habs geschafft wenn das Geschäft läuft mach ich meinen eigenen Laden auf.
    Selbst die Hälfte vom Gewinn wird noch einige Millionen Credits einbringen,
    ich frage mich nur wo er in wenigen Stunden einen Käufer auftun will.“


    In ihrer alten Wohnung angekommen zog Cindy einen großen Koffer unter dem Bett hervor,
    holte ein sorgfältig in Leinen verpacktes Implanttool heraus und setzte sich gleich vier neue Implantate.
    Die Injektionsstelle brannte höllisch. Sie wusste was gleich passieren würde.
    Ihr wurde leicht schwindelig. Stechender Kopfschmerz folgte.
    Die anfängliche Abwehrreaktion ihres Körpers war jedoch schwächer als erwartet,
    ein Zeichen für die überdurchschnittliche Fertigungsqualität.
    Ihre alten Implantate setzte sie sich auch schon selbst, günstige Hinterhofware,
    die folge waren mehrtägige Kopfschmerzen und anfänglich Konzentrationsschwierigkeiten.
    Dieses Mal war alles anders.
    Bereits nach wenigen Minuten nahmen diese Implantate ihre Arbeit auf
    und synchronisierten sich mit dem neuralen Netz ihrer neuen Trägerin.
    Noch fasziniert von der plötzlich geschärften Wahrnehmung
    desinfizierte sie den rot schimmernden Injektionspunkt an ihrem Hals.
    Kurz darauf klingelte ihr Com.
    Es war Max, wie erwartet.
    Schon morgen Abend sollte es soweit sein.
    Treffen am Haupttor des Domes, zur Dämmerung, von dort würde es weitergehen. Alles weitere später.
    Er legte auf noch bevor Cindy etwas sagen konnte.

    „Morgen also. Vielleicht beginnt schon morgen ein sorgloses Leben“
    Sie nahm ihre PA aus dem Gogo, Helm, Kampfhose, Stiefel,
    ihr Stealthtool und einige Munitionsclips folgten. Sorgfältig reinigte sie noch einmal ihr Asultrifle.

    Tausend Gedanken ließen sie diese Nacht nicht zur Ruhe kommen,
    in ihren Wachträumen lebte sie schon in einer glücklichen Zukunft.

    Es wurde bereits hell als sie von ihrer Müdigkeit eingeholt einschlief…
    Last edited by Thor; 04-05-06 at 15:40.

  13. #13
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    Als Cindy das letzte stählerne Stadttor passierte stand die immer noch brennende Sonne bereits so tief, dass sie die westlich liegenden Sanddünen zu berühren schien. Sie ließ ihr Gepäck fallen und schob die Sonnenbrille von der Stirn. Die Umgebung betrachtend nahm sie eine Schachtel Wastboro-Light aus ihrer Brusttasche und zündete sich eine Zigarette an.
    Der Himmel schien rot zu glühen.
    Schwach aber stetig wehte der Wind über die sandigen Hügel, hinterließ wellenartige Muster.
    Nur vereinzelnde Kakteen trotzten der Hitze, ragten wie grüne Inseln aus diesem Meer aus Sand.

    Lauter Motorenlärm durchbrach plötzlich die Stille, einen Moment später tauchte gefolgt von einer dichten Staubwolke ein Jeep auf. Kurz vorm Aufgang zum Dome trat der Fahrer auf die Bremse,
    dass Fahrzeug begann zu rutschen, kam schließlich zum stehen.

    Die zwei Insassen winkten Cindy heran.
    Sie nimmt einen letzten Zug und schnipst die Kippe in den Sand.
    Am Jeep angekommen wirft sie ihre Tasche auf die Ladefläche.
    „Wurde auch Zeit Jungs“
    „Wir hatten noch was zu erledigen. Spring rein kleine, Fragen können wir unterwegs klären“
    Max hatte es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht. Eine Dicke Zigarre zierte seinen Mundwinkel.

    Cindy sprang auf und nahm zwischen 2 großen Kisten platz.
    Lärmend setzte sich der Jeep in Bewegung.
    In einem irren Tempo schoss Marv über die ersten Hügel.
    Die Räder schienen über den Sand zu schwimmen.
    Es machte ihm sichtlich Spaß. Tatsächlich war das Fahrzeug fast mehr in der Luft als am Boden.
    Cindy war indessen damit beschäftigt, sich und ihre Ausrüstung auf dem Jeep zu behalten.
    Sie krallte sich am Überrollbügel fest und versuchte mit den Füßen ihre Tasche festzuhalten.
    Max deutete ihm schließlich an etwas langsamer zu fahren, als die fahrt ruhiger wird dreht
    er sich zu Cindy um.
    „Wir fahren nach Neocron, am Rand der Outlands sind einige alte Fabrikhallen,
    dort treffen wir unseren Abnehmer. Schnell rein, nur die Ware gegen Geld tauschen
    und dann zurück. Saubere Sache also.“
    Er grinste breit.

    Cindy legt die Stirn in Falten. “Neocron? Outlands? Saubere Sache?“
    Das ganze hatte einen bitteren Beigeschmack.
    Die Fahrt verlief ziemlich ruhig, bis auf ein paar vereinzelte Wölfe und die auffallend häufigen Spinnen
    schienen die Wastelands zu schlafen. Schließlich verschwanden die letzten Sonnenstrahlen und eine gnädige kühle Dunkelheit überzog die Landschaft. Nur das monotone Brummen des Motors durchbrach die Stille.
    Als die Lichter Neocrons nach mehreren Stunden am schwarzen Nachthimmel auftauchten erloschen die Scheinwerfer, der helle Mondschein ermöglichte auch so genug Orientierung.
    Ein kurzer Stopp wurde gemacht. Wortlos, legten die drei ihre PA`s an, kontrollierten die Waffen ein letztes Mal und setzen dann langsam ihre Fahrt fort.

    Die über Stunden staubige Sandpiste geht in eine betonierte Straße über.
    Die eben noch weite steppe wird schließlich von Zeichen der Zivilisation eingeholt.
    Verlassene Industriegelände prägen das Bild, tauchen wie tote Mahnmale vergangener Zeiten am Rande des Weges auf. Leere und halb verfallene Hallen, einsame Betonfeiler
    die sich wie mahnende Finger in den Himmel erheben, umringt von den Trümmern der Decken die sie einst stützten. Gerippe längst verlassener Fertigungsanlagen.
    Neben einem vom Rost zerfressenen Wasserturm stoppt Marv schließlich das Fahrzeug.
    „Wir sind da. Da vorn ist es.“
    Er zeigte in Richtung einer großen Halle.

    Langsam setzen sich Max und Cindy in Bewegung.
    Marv hatte indessen sein vollautomatisches Gewehr geschultert und verschwand in der Finsternis.
    Falls es doch nicht nach Plan läuft sollte er wohl die Situation bereinigen.
    An einer Stahltür angekommen übergibt Cindy den Rucksack mit den Imps an Max,
    nimmt dann ihr Gewehr von der Schulter und entsichert die Waffe.
    Mit einem Quietschen öffnen sie die Tür und betreten das baufällige Gebäude.

    Fahl schien das Mondlicht durch die teilweise eingestürzte Decke.
    Bis auf ein paar Schutthaufen und vereinzelte Ansammlungen von Metallfässer
    schien die Halle leer.
    zeig jetzt bloß keine Schwäche, vielleicht 10 Minuten und wir haben es geschafft.
    Cindy bemühte sich ruhig zu bleiben.

    2 Schatten standen wie verloren in der Mitte der Halle.
    Bedacht setzten Marv und Cindy ihre Schritte.
    Wurden dann durch das Licht einer Taschenlampe geblendet, sie gingen unbeirrt weiter.
    Ihre Gastgeber waren von mittlerem Wuchs, eher schlank.
    Beide trugen Anzüge und im Mondlicht glänzende Lackschuhe.
    „Haben Sie die Ware mitgebracht?“
    Die Worte beflügelten Cindys Unruhe zusätzlich, sie kannte die Stimme, nur woher?

    Max übernahm das Wort.
    „Wie vereinbart. Und das Geld?“
    Einer der beiden zog einen Creditstick aus der Manteltasche.
    „Wenn wir dann die Ware sehen dürften.“
    „Ich möchte den Stick erst auslesen“
    Wortlos wurde der Aufforderung gefolgt.
    Da war es wieder, dass breite Grinsen, Max schien überaus zufrieden.

    Cindys Nervosität wollte nicht weichen unruhig fuhr sie mit der Hand über den Lauf ihrer Waffe.
    Krampfend hielt sie das Griffstück umklammert, den Zeigefinger nahe am Abzug,
    die Waffe auf den Boden gerichtet. „Woher nur, woher?“ Ihr Atem stockte.

    ...„ sei froh wenn ich dich nicht exekutiere! Morgen habt ihr das Fehlende Teil!
    ...Sicherheitsrisiko...
    ...Entsorgen!“ ...
    Plötzlich wurde es ihr klar.
    Es ist der Kerl der bei ihren Entführern war.
    Sie bekam eine Gänsehaut.
    Bleib ruhig, er kann dich ohnehin nicht erkennen unter deiner PA, wir sind schon fast hier raus

    Der andere Kerl öffnet den Rucksack, leuchtet hinein, nickt seinem Begleiter schließlich zu.
    Cindy blicke sich um, von Marv war nichts zu sehen, alles war ruhig. Ihre Gegenüber wirkten zufrieden.
    „Immer schön mit ihnen Geschäfte zu machen.“ hörte Sie Max neben sich.
    Für eine Sekunde schließt Cindy die Augen, läst die Anspannung von sich abfallen.

    Plötzlich brach die Hölle los, automatisches Feuer zerriss die Stille, Blut spritzte
    Max ging getroffen zu Boden.
    Erschrocken springt Cindy zur Seite.
    Sie landet Hart auf dem steinernen Boden, dicht gefolgt vom Licht der Taschenlampen
    ihrer Gegner findet sie hinter einigen Metalltonnen Deckung.
    Schießt nun einige ungezielte Salven in Richtung des Feindes.
    Schnelle Schritte schwerer Stiefel hinter ihr, sie duckt sich und reist das Gewehr rum.
    Es war Marv. Er feuerte was seine Waffe hergab.
    Auf einmal erleuchten große Scheinwerfer die Halle.
    Marv sucht grade noch rechtzeitig hinter einem Haufen Trümmer Schutz.
    Kugeln treffen Cindys Deckung, durchschlagen die Wände einiger Tonnen.
    Laute Kommandos werden Gebrüllt, Mehrere Gegner tauchen aus dem Schatten der Scheinwerfer auf. Im Augenwinkel sieht Cindy wie einer der Männer mit dem Rucksack zu laufen beginnt.
    Ein gezielter Schuss trifft seinen Rücken. Wie von einem harten Schlag getroffen geht er zu Boden.
    Das feindliche Feuer verstärkte sich unterdessen weiter. Erneut kauerte sich Cindy hinter ihre spärliche Deckung. Die aus den Tonnen entweichenden Chemikalien brannten ihr in Augen und Nase.

    Einer der Angreifer hatte bereits ihre Deckung umlaufen. Die Welt schien still zu stehen.
    Cindy schaute direkt in die zufriedene Fratze des Gegners. Sie beide wussten, dass es vorbei war.
    Starr vor Angst blickte sie in zornige Augen.
    In Bruchteilen von Sekunden schnellten Bilder der Vergangenheit wie Bruchstücke ihres verwirkten Lebens an ihr vorüber.

    Mehrere Schüsse… doch der Schmerz blieb aus.
    Am Kopf getroffen landete der leblose Körper direkt neben ihr. Marv hatte ihn sauber erledigt.
    Tote Augen sahen sie an.
    Er trug die Uniform der Cityadmin!
    „Wo zur Hölle sind wir da hineingeraten“
    Cindy riskierte einen weiteren Blick, in kleinen Gruppen rückten mehrere Verbände ihrer Gegner vor, sie hielten Abstand von einender um möglichst wenig Ziel zu bieten.
    Eine Kugel saust an Cindys Kopf vorbei, sie drückt sich erneut in ihre Deckung.

    Im Gewirr aus Gewehrfeuer und dem schreien verwundeter hörte sie Marv Brüllen.
    „Wir müssen Raus hier! Es sind zu viele!

  14. #14
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    Hastig zog sie die Leiche etwas zu sich und riss eine Handgranate vom Gürtel des Toten.
    Ihr Wurf war ungezielt, dennoch sprengte die Explosion ein Loch in die Reihen der Gegner.
    Den Überraschungseffekt ausnutzend aktivierte sie ihr Stealthtool.

    …Marv hätte sie fast mit dem Gewehrkolben erwischt als sie plötzlich neben ihm sichtbar wurde.
    Ihr Atem ging schnell: "Was wollen wir jetzt machen?
    Was ist mit den Implantaten, was mit dem Geld?"
    "Vergiss das Zeug, es währe ein Wunder wenn wir hier so rauskommen."

    Marv feuerte eine weitere Salve und schmiss sich zurück hinter die Deckung.
    "Nachladen und dann zum Ausgang!"
    Beide schoben ein frisches Magazin in ihre Waffen, blickten sich noch einmal entschlossen in die Augen und sprangen auf.
    Der Gegner schien überrascht, einige gingen getroffen zu Boden.

    Kurz darauf hatten beide die Tür erreicht und stürmten ins Freie.
    Die Flucht endete bevor sie begonnen hat.
    Eine überzahl Sicherheitskräfte empfing sie mit durchgeladenen Waffen.
    Beide blieben abrupt stehen.

    „NCPD ! Waffen fallenlassen! Hinknien und Hände Hinter den Kopf !“
    „Sofort Waffen fallenlassen oder wir eröffnen das Feuer !“

    Marv schmiss die Waffe von sich und folgte den Anweisungen.
    Cindy sah auf ihren knienden Begleiter herab, zögerte eine Weile.
    „Das ist die letzte Warnung! Waffe fallenlassen, hinknien, Hände hinter den Kopf!“

    Schließlich ließ sie das Griffstück los, die Waffe viel in den Staub.
    Langsam nahm sie die Hände hinter den Kopf und kniete sich neben Marv,
    den Blick nach vorn gerichtet kniete sie dort, schien durch die Sicherheitsleute hindurchzublicken.
    Diese wiederum rückten näher, schoben die auf dem Boden liegenden Waffen beiseite und
    Beforderten beide mit einem unsanften Tritt in den Rücken zu Boden.
    Marv blieb stumm, Cindys Fluchen und ihr versuch sich aufzurichten wurde mit einem Stromstoß quittiert.
    Schmerzhaft bohrte sich ein Knie in ihren Rücken, ihre Arme wurden unsanft nach hinten gerissen. Handschellen angelegt.
    Beiden wurde der Helm abgenommen.
    „Miss Cindy Dawn, sie sind angeklagt des Verrates an Stadt und Bürgern Neocrons, des mehrfachen Mordes,
    der Planung und Durchführung eines heimtückischen Terrorangriffs auf öffentliche Einrichtungen der Stadt,
    der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und des schweren Diebstahls.
    Des Weiteren wegen Missachtung der Handelsgesetze und des Widerstandes gegen Einsatzkräfte der NCPD.
    Betrachten sie sich hiermit als verhaftet.“

    „Mr. Marvin Black, Sie sind angeklagt des Verrates an Stadt und Bürgern Neocrons, des mehrfachen Mordes,
    des Weiteren wegen Missachtung der Handelsgesetze und des Widerstandes gegen Einsatzkräfte der NCPD.
    Betrachten sie sich hiermit als verhaftet.“


    Während die Einsatzkräfte das Gelände absperrten tauchte langsam die Sonne am Horizont auf.
    Marvin und Cindy wurden indessen bewacht von 4 Beamten zu einem Gruppentransporter gebracht.
    Ihre Ausrüstung sicherte man und verband ihnen die Augen.
    Der nächste Halt sollte das Hauptquartier der NCPD sein.


    Ein neuer Tag hatte begonnen.

  15. #15
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    Als der Wagen hielt nahm man ihnen die Augenbinden ab.
    Wohin sollten sie jetzt auch fliehen.
    Die Türen des Wagens wurden von außen geöffnet, sie befanden sich in einer Art Garage.
    Der komplette Raum war weis gefliest. Mehrere Kameras zierten die Decke.
    Durch eine Sicherheitsschleuse brachte man sie in den nächsten Raum.
    Die Handschellen wurden abgenommen. Beide mussten sich ihrer PA`s entledigen.
    Daraufhin leerten sie ihre Taschen und es wurden erneut Handfesseln anlegt.
    Hinter einer vergitterten Scheibe saß ein Beamter, nahm die Ausrüstungsgegenstände entgegen und quittierte den Erhalt.
    2 Schlüsselbunde, 2 ID-Karten,4 Creditsticks a 10.000 Credits,eine Schachtel Wastboro-Light mit dem Inhalt von 14 verbleibenden Zigaretten,
    dazu 8 weiße und 4 rote Visitenkarten, 6 Kondome und ein altmodisches Sturmfeuerzeug wurden vermerkt.
    Als nächstes hieß es Fingerabdrücke und Netzhautscan für die Verbrecherdatenbank nehmen.

    Nun trennte man beide gefangenen. Cindy wurde durch einen langen in helles Neonlicht getauchten Flur geführt.
    Es roch nach kaltem Rauch und Desinfektionsmittel.
    Am Ende des Ganges war eine Frau mit dem wischen des marmornen Bodens beschäftigt
    Links und rechts gingen etliche Türen ab. Einige wenige waren offen und gaben den Blick auf
    Schreibtische voller Akten frei. Aus jedem Raum hörte man Stimmen und das hektisches Klappern billiger Tastaturen.
    In unregelmäßigen Abständen klingelten Telefone. Mehrere Polizeikräfte kreuzten ihren Weg,
    musterten für einen Moment verwundert die schwer bewaffnete Eskorte und das hübsche junge Mädchen in Handschellen,
    verschwanden dann aber kurz darauf hinter einer der Türen.
    Neben einer alten in der Wand verschraubten Holzbank wies man Sie an stehen zu bleiben.
    Die Tür zu ihrer linken unterschied sich von den anderen.
    Sie schien schwerer zu sein und die eingelassene milchige Scheibe war von einem metallischen glänzendem Gitter durchzogen.
    Einer der begleitenden Wachleute öffnete nun die Tür.
    „Hier rein!" lautete sein knapper Befehl.
    Der Raum hatte keine Fenster, nur eine große verspiegelte Fläche an der Wand zu ihrer rechten und die Tür,
    welche so eben hinter Cindy geschlossen wurde.
    Das Licht war unangenehm kalt und so Hell, das es fast in den Augen schmerzte.
    In der Mitte befand sich ein quadratischer Tisch.
    Ein Stapel Papiere und ein kleiner Aschenbecher lagen auf der hölzernen Platte.
    Auf der Gegenüberliegenden Seite stand ein Mann, gekleidet in einem schwarzen Anzug.
    Cindy kannte ihn nicht.
    „Setzen Sie sich Miss Dawn"
    Zögernd nahm sie Platz.
    Ein Blatt Papier in der Hand ging er langsam um den Tisch und stellte sich neben sie.

    „Machen wir es kurz Miss Dawn" Er knallte das Schreiben auf den Tisch was Cindy zusammenzucken ließ.
    „Unterschreiben sie das Geständnis und wir ersparen uns eine Menge Reibereien."
    Cindy schob das Blatt von sich. „Ich unterschreibe nichts, fahr zur Hölle Bulle"

    In ruhigem Ton antwortete er. „Gut Miss Dawn wie sie meinen. Sie sollten darüber nachdenken.
    Ein Geständnis würde sich vielleicht strafmildernd auswirken, vielleicht wird es eine lebenslange
    Haftstrafe und sie erhalten die Möglichkeit einer Begnadigung.“

    „Lebenslang? Strafmildernd? Ich bin unschuldig, ich habe überhaupt keine Strafe verdient.“
    Die zwei Schweine in den Wastelands haben mich entführt und vergewaltigt, sie wollten mich töten, es war Notwehr!
    Ich wusste nicht einmal, dass die Implantate in dem Rucksack waren bis ich zu Hause war!"

    „Sie geben also die Morde und den Diebstahl zu?!"
    „Nichts gebe ich zu, ich sagte doch es war Notwehr und die Implantate hätten die beiden ohnehin nicht mehr vermisst!“

    Sie war im Begriff aufzustehen
    „Setzen sie sich hin, Sofort!" schrie er sie an.
    Cindy setzte sich und atmete tief durch.
    „Vielleicht können sie es als Diebstahl auslegen, meinetwegen lasten sie mir den Verstoß gegen die Handelsgesetze an.
    Niemand in der Fabrikhalle gab sich als angehöriger des NCPD zu erkennen und ich habe nicht das Feuer eröffnet.
    Es war also Notwehr, nichts weiter.“
    „Und was ist mit dem Anschlag auf das Cafe Miss Dawn? Es gibt Zeugen, sie wurden gesehen!"
    „Mit der Bombe in dem Cafe habe ich nichts zu tun, ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort und hatte lediglich das Glück
    den Anschlag unbeschadet zu überleben. Sie suchen doch nur einen Schuldigen den sie vorzeigen können um sich eine Beförderung zu verdienen!"

    „Sie wurden gesehen Miss Dawn, man hat sie als flüchtende Person nach dem Anschlag identifiziert,
    ihr Blut wurde auch am Tatort in den Wastelands gefunden, SIE haben versucht die gestohlenen Implantate
    unter Missachtung der Handelsgesetze zu verkaufen!
    SIE haben sich gegen die Einsatzkräfte gewehrt und versucht sich der Verhaftung zu entziehen!
    SIE haben Beamte getötet Miss Dawn. Ich hoffe es ist ihnen Klar welche Strafe darauf steht!“

    „Sie wollen das es so ist, aber ich sagte ihnen bereits, dass ich niemanden ermordet habe!“

    „Sie bleiben also bei ihrer Geschichte Miss Dawn?"

    „Soll ich ihnen zuliebe etwa lügen?"

    „Wollen sie mir das Wort im Mund umdrehen Miss Dawn? Es gibt Beweise, wir haben Zeugen,
    alles was sie vielleicht noch rettet ist ein Geständnis. Leugnen verschlechtert ihre Lage weiter Miss Dawn!
    Es ist Sinnlos sich dagegen zu wehren."

    „Sie können auf mich einreden wie sie wollen, Ihre Zeugen sind einen Dreck wert, genau wie ihre Beweise!"

    „Ich hoffe es ist ihnen klar, dass ich alles bin was zwischen ihnen und dem Tod durch Erschießen steht Miss Dawn!
    Noch halte ich meine schützende Hand über sie, noch."
    Er machte eine kurze Pause.
    „Wir können auch anders, wenn sie nicht kooperieren und uns ihre Hintermänner nicht nennen
    werde ich wohl einen Spezialisten hinzuziehen müssen."

    „Ach, sie wollen mich Foltern lassen? Das würde ihnen gefallen was?"


    Er versuchte einen sanften Ton einzuschlagen. „Aber aber, Miss Dawn. Wir leben in einer zivilisierten Stadt.
    Folter ist wirklich nicht das passende Wort. Sie müssen verstehen, es geht hier um weit mehr als die Aufklärung eines Verbrechens.
    Wir wollen die Drahtzieher des Anschlages. Wenn es nach einigen anderen gehen würde währen sie schon längst verurteilt.
    Ich habe gesehen auf welche grausame Weise Sie in den Outlands gemordet haben.
    Auch wenn ich nicht glaube, dass sie es alleine waren.
    Sicherlich haben ihre Komplizen ihnen geholfen.
    Auch das werden wir herausfinden.“

    „Ich habe niemanden ermordet, das sagte ich bereits!"

    „Nicht?"

    Er zog einige Fotos aus dem auf dem Tisch liegenden Ordner
    „Und was soll das bitte sein?“ Nacheinander legte ehr ihr Fotos der blutüberströmten Leichen vor.
    „Ihr Blut wurde am Tatort gefunden, ebenso die Tatwaffen, ich bin Sicher, das die Fingerabdrücke ihre sind.
    Ihre Komplizen waren anscheinend weniger leichtsinnig."

    „Wie oft wollen sie eigentlich noch hören, dass es Notwehr war?"

    „Ich kann sie auch noch einige Wochen in eine Zelle Stecken lassen Miss Dawn.
    Sie müssen wissen, Frauen sind selten im Knast. Es wird nicht lange dauern bis die Mithäftlinge sich ihrer annehmen.
    Ich bin mir sicher sie werden sich bald daran gewöhnen.
    Vielleicht sind sie zu einem späteren Zeitpunkt bereit die Wahrheit zu sagen.
    Ich an ihrer Stelle würde mir dieses Leid ersparen und das unausweichliche
    endlich einsehen! Gestehen Sie!“

    „Es gibt nichts weiter zu gestehen, sehen sie es ein.
    Und nehmen Sie mir endlich die scheiß Handschellen ab!"

    „Miss Dawn ich sehe schon, es führt wohl zu nichts, vielleicht schlafen sie doch lieber eine Nacht darüber.
    Ihr neues zu Hause erwartet sie bereits. Vielleicht sind sie morgen gesprächiger."


    Er sah kurz zur Spiegelwand und einen Augenblick später öffnete sich die Tür.
    „Die Herren werden sie zu ihrer Zelle begleiten"
    „Abführen!"

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