Gestern beim Lesen des "Darmstädter Echo"s fand ich einen Artikel über einen Mord. Ein 15-jähriger (!) erstach seine Freundign (wenige-Wochen-Beziehung), weil sie ihn verlassen wollte. Sein Verteidiger vor Gericht meinte, sein Mandant habe sich in die Welt gewalttätiger Videospiele wie GTA zurückgezogen und bis zu 13 Stunden / Tag am PC gesessen. Zudem habe er seit einem Jahr am Schulunterricht (8. Schulklasse) nicht mehr teilgenommen.
Das Gericht will nun besagte Computerspiele begutachten.
Link: Online-Bericht einer anderen Zeitung zu dem Fall
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Wir hatten im Forum schon Diskussionen um "Computer-Spiel-Gewalt".
Ich habe mal nachgesehen. Sowohl GTA4 als auch GTA3 haben keine Jugendfreigabe! Ferner ist es mir irgendwie unverständlich, wie es kommt, dass ein Schulpflichtiger ohne Konsequenz am Unterricht nicht mehr teilnimmt. Heißt das, er war nie da, oder nur teilnahmslos? - Wie auch immer ... 1 Jahr .. das bedeutet, das MUSS aufgefallen sein. Entweder durch Abwesenheit oder nur "keine Versetzung in die nächsthöhere Klasse". Ebenso 13 Stunden/Tag am PC daddeln. Das muss doch auffallen im Elternhaus? Zudem sollte bei einer ordentlichen Wertevermittlung die Hemmschwelle für Mord hoch sein - möchte ich zumindest meinen. Ich frage mich allen Ernstes, ob hier nicht eine wesentliche Teilschuld im Versagen bei der elterlichen Erziehung zu suchen ist.
Ich befürchte, dass hier möglicherweise allerdings wieder das Augenmerk auf die "bösen Computerspiele" gelenkt wird.
Hier lesen ja sowohl Kinder als auch Erwachsene mit. Ich würde gerne mal wissen, ob und wie hier Eltern "kontrollierend" wirken bzw. wirken können. Wird der PC eines Minderjährigen hin und wieder untersucht? Wird darüber mit dem Kind gesprochen? Was für Möglichkeiten gibt es für Eltern, hier wirkungsvoll im Medienumgang der Kinder einbezogen zu sein, ohne dass es in Gängelung ausartet? Was sind da Eure Erfahrungen als betroffener Heranwachsender oder als Eltern?