Entgegen seiner Drohung wurde sie in einer Einzelzelle untergebracht.
Schneeweiße Fliesen an Wand und Boden, dass selbe kalte Neonlicht,
eine Metallpritsche, Waschgelegenheit und eine Toilette. Alles auf einer Hand voll Quadratmetern.
Punkt 20 Uhr erlosch das Licht. „Nachtruhe“ ertöhnte eine seltsam verzerrte Stimme
aus einem in die Decke eingelassenen Lautsprecher.
Lange blieb Cindy wach, starrte an die gegenüberliegende Zellenwand. Sollte es das wirklich gewesen sein, mit 20 Tod durch erschießen?
Vielleicht noch eine Schlagzeile im Neocronicle?
Sie sah die Überschrift schon vor sich: „Terroristin gerechter Strafe zugeführt“ „Wie es wohl Marv ergehen mag?“
Ihr Schlaf war unruhig, Albträume quälten sie.
Am frühen Morgen wurde Cindy durch den dröhnenden Lautsprecher aus dem Schlaf gerissen.
Frierend lag sie auf dem kalten Metall der Pritsche, nur ihre Kleidung und eine dünne Decke auf dem Körper.
Sie stand auf, ging einige Schritte auf und ab. Die Enge war nach kürzester Zeit unerträglich,
selbst das Rattenloch im Dome bot mehr Platz
Cindy wusch sich Gesicht und Haare mit kaltem Wasser, setzte sich, begann die Kacheln zu zählen, ging erneut auf und ab.
Der Raum schien zu schrumpfen, jede Sekunde fühlte sie sich mehr eingeengt. Hier würde sie sicher nicht verrotten! Dann doch lieber Tod „Zurücktreten“ surrte der Lautsprecher.
Das Türschloss öffnete sich. „Man erwartet sie zum Verhör Miss Dawn. Umdrehen Hände auf den Rücken“
Erneut Handschellen…
Raus aus der Zelle, grade aus, rein in den Lift und wieder durch den langen von Büroräumen gesäumten Gang.
Dutzende Leute begegneten ihnen, grüßten die Wachleute hinter ihr und beäugten Cindy mit einer Mischung aus Neugier und Furcht.
Mal wieder ging es in den Verhörraum.
Der Beamte wartete schon.
„Setzen Sie sich doch Miss Dawn.“
„Nehmen Sie ihr die Handschellen ab und lassen uns doch bitte alleine“
Der Wachmann schaute etwas verdutzt, folgte dann dem Befehl.
Cindy setzte sich und rieb ihre schmerzenden Handgelenke. „Zigarette?“ Er deutete auf den Tisch.
Neben dem Aschenbecher lag ihr Sturmfeuerzeug und die Schachtel Wasteboro.
Den fragenden Blick bemerkend sprach er weiter. „Ich sagte ja, wir sind eine zivilisierte Stadt. Vielleicht wird es ihresgleichen ja auch irgendwann bewusst.
Sie kämpfen gegen den Frieden Miss Dawn, gegen die Freiheit“
Cindy zündet sich eine Zigarette an, betrachtet einen Moment die tänzelnde Flamme und legt das Feuerzeug auf den Tisch zurück.
Sie beugte sich vor, sah ihm in die Augen: „Sie leben in einem totalitären System, gebaut auf Lügen, Verrat, Korruption, , gefesselt von Gesetzen
gehalten einzig und allein von Furcht. Angeführt von einem Diktator und seinem Marionetten.
Halten sie das für Freiheit?
Sie wissen, dass ich recht habe, wollen es sich bloß nicht eingestehen und verstecken sich hinter ihrer Uniform
um nicht die Wahrheit sehen zu müssen.
Leute wie sie gibt es zu tausenden hier, ihr funktioniert, macht euren Job,
geht nach Hause, verdrängt die Enge in der ihr euer Leben fristet.
Nur nicht negativ auffallen, nur nicht den Status verlieren.
Ihr lebt alle in einem Käfig und habt Angst vor der Freiheit.
Es ist sehr angenehm wenn andere für einen das Denken übernehmen nicht wahr?
Haben sie sich mal gefragt warum der Dome immer wieder Zulauf von Flüchtlingen aus Neocron erhält? Nein?
Tief im inneren der Menschen nimmt Tag für Tag das nagende Gefühl der Unzufriedenheit zu.
Sie beginnen das System zu hinterfragen.
Irgendwann fällt dann das Kartenhaus zusammen und das verlangen aus diesem bösen Traum auszubrechen wird immer größer.
Manche Menschen lassen sich und den aufkommenden Freiheitswillen nicht länger unterdrücken.
Sie hören auf zu funktionieren, wachen auf, versuchen zu kämpfen und erheben sich gegen diesen Albtraum.
Genau diese Menschen finden den Weg in den Dome.“
Auch sie sollten sich überlegen ob sie weiter geknechtet in ihrem Käfig leben wollen."
Er lehnte sich zurück, begann zu grinsen. Klatschte dann in die Hände um Beifall anzudeuten. „Sie hätten in die Politik gehen sollen Miss Dawn“
„Sparen sie sich ihren Spott." Cindy nahm einen tiefen Zug. „Denken sie was sie wollen.
Jedenfalls bekommen Sie von mir kein Geständnis.
Man wird mich so oder so erschießen und das ganze in den Medien als angeblichen Sieg gegen den Terror feiern.
Ihnen winkt eine Beförderung und ihr all zu toller Stadtrat kann sich erneut beweihräuchern auf dem richtigen Wege zu sein.“
„Ich werde mich nicht länger mit dir ärgern.“ Er stand auf, ging langsam um den Tisch stellte sich hinter Cindy.
Dann packte er sie grob an Haaren und Kinn, drehte ihren Kopf ruckartig in Richtung Spiegelwand. „Dort sitzt einer unserer Leute, zeichnet das Verhör auf und wartet auf meine Befehle.
Er wird jetzt zu meinem vorgesetzten gehen, ihm berichten, dass du nicht kooperieren willst und dann,
dann werden wir deinen Gencode in der Replikatordatenbank ausfindig machen ihn löschen und dich anschließend hinrichten.“
Er zog erneut ein Blatt Papier aus dem Aktenstapel, holte einen Kugelschreiber aus der Brusttasche und legte ihn darauf ab. „Noch kann ich ihn abfangen lassen. Es ist deine letzte Chance!“
Er hielt Sie weiterhin an den Haaren, die freie Hand ruhte auf dem Geständnis.
Cindy nahm den Stift: „Sie machen einen Fehler“…
01-06-06, 12:57
Cindy Dawn
Blitzartig stach sie mit dem den Schreiber zu, durchbohrte seine Hand.
Fast im selben Moment traf ihr Ellbogen seinen Kehlkopf, ersticke den aufkeimenden Schmerzensschrei
in einem gurgelnden Röcheln.
Kurz darauf schlug Cindy ihn mit dem Aschenbecher K.O.
Sie Begann hektisch in seinen Taschen zu wühlen. Griff sich ID-Karte und seinen Schlüsselbund.
Sprang nun auf, war zum Kampf bereit. Doch zu ihrer Verwunderung stürmte niemand hinein.
Anscheinend war wirklich keiner mehr im Nebenraum der hätte Hilfe rufen können.
Nun hieß es schnell sein, Cindy eilte zur Tür, nach 3 Versuchen war der richtige Schlüssel gefunden.
Sie öffnete einen Spalt weit und wartete auf den richtigen Moment. Jetzt! Eilige hastet Cindy auf den Gang. Schritte hallen durch den Flur. Ihr herz raste förmlich.
Im letzten Moment verschwand sie im Aufzeichnungsraum. "Tatsächlich leer" Bleib ruhig, er wird zurückkommen
Ein Blick durch die Scheibe,
der vor kurzem noch verhörende Beamte war immer noch ohne Bewusstsein. Gut so. "Ich brauche eine Waffe." Ihr Blick schweifte über das Kontrollpult. "Das Telefonkabel muss wohl reichen."
Mit einem kurzen Ruck riss Cindy es aus der Wand, stopslete dann das Gerät ab und wickelte das Kabel
fest um beide Hände. Bereit es als tödliche Schlinge zu nutzen fand sie ihren Platz hinter die Tür.
Quälende Minuten verstrichen.
Wollen wir hoffen, dass der Kerl nicht all zu kräftig ist, wahrscheinlich saß er
immer hier und war mit etwas Glück eher schmächtig
Als die Tür hinter dem schmal gebauten Wachmann zufiel griff sie ihn rücklings an. Es kostete mehr Mühe
als erwartet.
Mehrfach machte sie schmerzhafte Bekanntschaft mit der Wand hinter sich, letztendlich wurde seine
Gegenwehr jedoch schwächer und er sank zu Boden.
Sie fühlte seinen Puls, er war nicht tot. unnötig sollte er auch nicht sterben. Cindy ließ von ihm ab.
Er hatte ungefähr ihre Größe also entkleidete sie ihn, zog schnell seine Uniform über.
Das Telefonkabel diente als Fessel. Sein Unterhemd musste als Mundknebel reichen. Zu schade, dass er keine Waffe bei sich trägt immerhin hat er seinen Dienstausweis bei sich
Ihre Langen Haare schob sie bestmöglich unter die Mütze des Wachmannes, zupfte noch einmal die
Uniform zurecht und verließ den Raum Richtung Lift.
Niemand schien verdacht zu schöpfen. Das Hauptquartier der NCPD war groß, unmöglich
hier jeden Beamten zu kennen.
Der Lift war erreicht, eilig betätigt Cindy den Türknopf.
Per Sprachbefehl gab Sie ihr Ziel vor. "Keller"
Die Tür schob sich bereits zu als sie durch einen Fuß gestoppt erneut aufschwang.
Ihr Atem Stockte. "Guten Tag Miss"
Cindy nickte dem älteren Mann im teuren blauen Anzug unbeholfen zu, lächelte etwas ängstlich
Man sah ihr die Nervosität förmlich an "Sind sie neu hier Miss?" Er schaute fragend in Erwartung, dass sie sich vorstellen möge. Sein Blick
wandert schließlich kurz auf das Namensschild an ihrer Brust "Sergeant Miller" laß er mit etwas zusammengekniffenen Augen
Cindy brauchte einen Moment seinen Gedankengang zu verstehen. "Sergeant Cindy Miller"
Sie lächelte ihn herzlich an. "Es ist mein erster Tag." "Mein Name ist Major John Foster, Leiter der Abteilung für inneres"
Er klopfte ihr fast väterlich auf die Schulter "Wir haben alle mal angefangen Miss Miller, sie werden sich
schnell einleben"
"Vielen Dank, sehr freundlich von ihnen"
"Möchten Sie auch in die Lobby Miss Miller?"
"In den Keller, einen gefangenen holen Major Foster"
„In den Keller, ich verstehe. Die meisten Angestellten ziehen ja die Gravitationsröhren vor aber in
meinem Alter bleibt man lieber mit den Füßen auf dem Boden wenn sie verstehen."
Die Automatiktür schwang surrend auf. "Ich werde Sie hier verlassen müssen, hat mich gefreut ihre Bekanntschaft zu machen"
Er schenkte ihr noch ein aufmunterndes Lächeln und verschwand in der weitläufigen Eingangshalle.
Die Tür schloss sich, Cindy atmete laut aus.
Einen Moment durchatmen. Der Gefängnistrakt war erreicht.
Irgendwo hier muss er sein.
03-08-06, 18:21
Cindy Dawn
Bis hier war Cindy der Weg geläufig.
Der Fahrstuhl endet in einem quadratischen Raum. Kalte Fliesen, Nackte Wände.
2 gelblich leuchtende Linien am Boden wiesen den Gefangenen den ihnen bestimmten Weg.
Am gegenüberliegenden Ende eine Sicherheitstür, dahinter befanden sich die Zellenblöcke. Nur durch diese Sicherheitsschleuse und dann schnell an eines der Terminals.
Da unten sind bestimmt hunderte Zellen, anders finden ich ihn nie.
Die Fahrstuhltür öffnete sich unter dem obligatorischen Surren altersschwacher Elektromotoren.
Cindy setzte sich umgehend in Bewegung, zielstrebig auf den Wachposten zu, einen hilflosen Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. „Sag mal kannst du mir vielleicht helfen ich wollte eigentlich zu den Waschräumen und…“
Ihr Tritt trifft ihn unvorbereitet zwischen die Beine, er krümmte sich vor Schmerz, Cindy riss das Knie hoch,
erwischt ihn hart am Kopf. Benommen geht er zu Boden. Bingo, eine Dienstpistole 2 Magazine und ein Polizei üblicher Schlagstock.
Sie hielt die bereits im Obergeschoss erbeutete ID Karte an den Scanner, kurz darauf schob sich die Tür auf.
Die erste Hürde war also genommen. Hinter der Tür steuerte Sie einen der Abfrageterminals an,
auch hier reichte die ID-Karte als Autorisierung. Mit flinken Fingern wurde eine Suchabfrage ausgeführt.
Eine kurzer Moment und der Bildschirm zeigte einen dreidimensionalen Plan der Anlage. „Gefangener Black, Marvin. Block C Zelle 56“ Erklang eine freundliche weibliche Stimme. Das Ziel war gefunden. Dem Gang folgen, eine Treppe nach unten, links halten und dann die vierte Zelle auf der rechten Seite.
Sie folgte den Markierungen an Wand und Boden. Vorbei an unzähligen verschlossenen Stahltüren. Zelle 56 C endlich.
Erneute Autorisierung und das Schloss öffnete sich mit einem metallischen klacken.
„Zeit aufzustehen Marv. Wir haben nicht viel Zeit!“
Sie warf dem verdutzt dreinblickenden Hünen den Schlagstock zu. „Komm schon, raus aus der Zelle.“
Alarmsirenen ertönten. „Scheisse, beeil dich Marv!“ hastig ging es die Treppe hinauf.
Ein Trupp Sicherheitskräfte kam ihnen bereits entgegen.
Die beiden flüchtigen verlangsamten ihre Schritte, sie dachten nicht daran umzudrehen. Nicht lebend. Dieser Entschluss stand bereits seit dem Verhör fest.
Ohne Zögern eröffnet Cindy das Feuer. Schreie hallen durch den Gang.
Im Knie getroffen knickt der erste der 5 Wachleute ein. Ein zweiter Treffer gräbt sich tief in seinen Hals.
Blut spritzt aus der zerfetzten Schlagader. Ein panischer Griff an die stark blutende Wunde,
dann kippt er seitlich zu Boden. Einen Wimpernschlag sehen 4 Augenpaare entsetzt ihre vermeintliche Kollegin an.
Cindy geht indessen unbeirrt weiter, hält unterstützend den Linken Arm unter die Waffenhand,
sucht das nächste Ziel. Ihr Zeigefinger krümmt sich am Abzug.
Die Kugel durchschlägt den Helm des nächsten unglücklichen.
Der Treffer lässt den Kopf nach hinten schnellen, kurz darauf trifft ein leblose Körper mit dumpfen krachen den Boden.
Marv hatte den ersten der Wachleute bereits erreicht.
Schlägt ihm noch in der Vorwärtsbewegung den Polizeistock auf die Waffenhand.
Der massive Schlag bricht ihm krachend den Unterarm.
Die 2 verbliebenen Sicherheitskräfte zogen indessen ihre Waffen und eröffneten das Feuer.
Marv packt geistesgegenwärtig seinen Gegner. Röchelnd musste dieser sich dem Würgegriff fügen,
diente nun als unfreiwillige Deckung.
Cindy sprang zur Seite, rollte sich ab und nahm ihre Widersacher noch im liegen erneut unter Beschuss.
2 Treffer in die Brust lassen den ersten zurücktaumeln. Der dritte Schuss zertrümmerte die Schulter des verbleibenden Ziels.
Schwer getroffen entglitt ihm die Waffe.
Marv hatte auf diese Chance gewartet. Begleitet von einem lauten Knacken reißt er den Kopf seines Gegners zur Seite,
läßt den leblosen Körper fallen und stürzt sich wie eine hungrige Bestie auf den verbleibenden Wachmann.
Ein Schlag auf die blutende Schulter, der nächste reist das Helmvisier in Stücke. Ein dritter folgt,
fegt seinem Opfer den schützenden Helm vom Kopf.
Den folgenden panischen Fluchtversuch verhindernd, packt er seinen Kontrahenten kurzerhand im Nacken,
schlägt dessen Schädel mit brachialer Gewalt gegen die nackte Betonwand. „Marvin!“ Cindy war indessen aufgestanden und hatte ihn erreicht.
Erneut trifft der Kopf des Wachmannes auf den nun rot gefärbten Beton. „Marv du kranker Idiot es reicht! Bleib ruhig verdammt!“
Als Sie ihn am Arm festhält fährt er herum, holt mit dem Schlagstock aus. „MARV!!!“
Er hielt inne, senkte langsam den Arm, fast als würde er aus tiefer Trance erwachen,
wich der Zorn aus seinem Gesicht.
Schwer Atmend den Toten immer noch wie ein Schraubstock festhaltend sieht er sie an. „Lass ihn los der hat genug“ Ein fast mütterlich verzeihender Tonfall lag in ihrer Stimme. „Nimm ihnen Waffen und Munition ab und dann weiter.“
Sie selbst durchsuchte die Taschen eines Wachmannes, schob sich dessen Dienstwaffe in den Gürtel
2 Magazine Feuerzeug und Zigaretten landeten in ihren Taschen.
Kurz vor der Schleuse zum Fahrstuhlvorraum blieb Cindy stehen. Ihr blick hing an einer der abgehenden Türen.
Dem Türschild nach der Wäscheraum. „Los hier rein“.
Marv zog die Tür hinter ihnen zu.
06-09-06, 15:42
Cindy Dawn
Tatsächlich, Berge von Schmutzwäsche, aufgehäuft in großen Transportkisten, mehrere riesige Waschmaschinen,
groß genug um ganze Menschen zu verschlucken.
Dazu Besen, Wischer, ein Dutzend Putzeimer und ein nicht zu übersehendes Regal voller Reinigungsmittel.
„Willst du jetzt etwa rauchen?“ Einen entgeisterten Blick erntend zündete sich Cindy eine Kippe an. „Wir wollen hier raus oder?“ Sie nahm einen tiefen Zug, sah sich in Seelenruhe das Regal mit den Reinigungsmitteln an,
griff dann scheinbar wahllos einige der Plastikflaschen. „Hier Marv, dreh die Deckel ab und dann schmeiß die Dinger in
die Wäschewagen und hol den Rauchmelder von der Decke.“
Auf einem Putzeimer balancierend zog Cindy indessen die Klappen der Klimaschächte auf.
Ein letzter Zug füllte ihre Lunge und die Kippe landete in hohem Bogen in einer der Kisten.
Die ersten Flammen loderten auf. Dicker beißender Rauch füllte in sekundenschnelle den Raum. Hustend entfernten sie sich vom Brandherd, zurück in den Vorraum.
Man verharrte einige Minuten, als die Hitze den Glaseinsatz der Tür sprengte, war es an der Zeit dem Gefängnistrakt den Rücken zu kehren.
Der Rauch verteilte sich indessen, durch das dichte Netzwerk der Klimaanlage, kroch langsam durch Schächte und Lüftungsgitter in Flure und Büros.
Es war nur eine Frage der Zeit und wie erwartet setzte der Feueralarm ein.
Als die Rauchschwaden begannen in die Empfangshalle Einzug zu halten, war das Chaos perfekt.
Klar hatte die NCPD für derartige Fälle vorgesorgt. Es gab Notfall- und Räumungspläne, hier Stand man keinem der Konzerne in etwas nach.
Leider neigen Größere Menschenmassen zu Panik und so konnte auch die beste theoretische Planung nichts am Geschehen ändern.
Schnell wurde aus der hundertfach geübten geordneten Räumung ein hektisches Gedränge und Geschiebe,
einige Beamte versuchten mit Megafonen der Lage Herr zu werden und riefen mit eher zweifelhaftem Erfolg zur Ruhe und Rücksichtnahme auf.
Andere positionierten sich an den Ausgängen, suchend nach den flüchtigen Ausschau haltend.
Marv und Cindy mischten sich indessen unter die Menschenmassen.
Dicht an dicht schoben sich hunderte durch die großen Flure.
Es herschte eine solch ansteckende Hektik, dass man das Geschehen wohl am ehesten mit einem Aufgeschreckten Armeisenhaufen hätte vergleichen können.
Die imposante Eingangshalle war bereits erreicht, beide hatten mühe sich in dem Gedränge nicht aus den Augen zu verlieren.
Cindy blickte sich immer und immer wieder um, Marv war gut 3 Meter hinter ihr.
Plötzlich wurde sie herumgerissen.
Eine bleiche Hand hielt sie fest, drückte das Blut aus ihrem Oberarm. Der Mann hatte ihre Größe.
Glänzende Lackschuhe, ein Anzug aus feinsten Stoffen, silberne Manschettenknöpfe komplettierten seine edle Erscheinung. „Fast hätten Sie es geschafft Miss Dawn."
Cindy spürte sanften Druck in ihrer Seite. Nahezu lautlos verließ die Kugel den Schaldämpfer,
drang unterhalb des Rippenbogens ein. Sie spürte wie das heiße Metall sich durch ihre Eingeweide schnitt.
Kurz zuckte sie zusammen, derweil grub sich das Geschoss tiefer und tiefer in ihren Körper.
Ein kaltes Lächeln und der Kerl verschwand so schnell in der Menge wie er gekommen war.
Cindy griff sich ungläubig an die Eintrittswunde, spürte die pulsierenden wellen warmen Blutes.
Marv sah sie indessen inmitten der flüchtenden stehen, ihre blutroten Lippen leicht geöffnet,
ihr Blick war starr, nur auf ihre rot tropfenden Hände gerichtet...
21-09-06, 18:35
Cindy Dawn
Pepperpark
(ooc: Seit eben bin ich mit der Story fertig.
Bevor der ein oder andere Interessierte mit dem Lesen weitermacht, möchte ich aus gegebenem Anlass darauf hinweisen, dass Teile der restlichen Kapitel kein Lesestoff für zartbesaitete Gemühter darstellen.
Wenn ihr euch zu benanntem Leserkreis zählt, bitte ich euch im Eigeninteresse auf den Rest der Geschichte zu verzichten.
Allen anderen wünsche ich “hoffentlich“ gute Unterhaltung in den Abgründen einer gescheiterten Gesellschaft ;-) Ich poste heute nach und nach die restlichen Kapitel.
Wenn ihr ein feedback geben wollt, egal welcher Art, dann bitte per pm.
Vielen Dank )
Wut blitzte in seinen Augen.
Er beschleunigte seinen Gang, verschaffte sich immer wieder mit
Tritten und Ellbogenschlägen Platz. Sein Verstand war vollkommen ausgeschaltet.
Als er sie erreichte, legte er stützend einen Arm um ihre Hüfte, riss sie sogleich mit sich.
Halb geschliffen setzte Cindy ihre wackligen Schritte, Sterne tanzten vor ihren Augen.
Marv eröffnete das Feuer. Schoss wahllos in die Menge. 3 Schüsse durchschlugen die Gläserne Fassade.
Durchzogen von hunderten Rissen brach die riesige Glasfront in sich zusammen. Das laute Klirren der riesigen Scheibe wurde nur noch von den panischen Schreien der flüchtenden übertönt.
In Todesangst begann ein jeder zu laufen, wer fiel wurde von den nachdrängenden überrannt. Nun gab es kein Halten mehr. Inmitten der flüchtenden drängte auch Marvin ins freie. Das allgemeine Chaos ausnutzend flüchtete er in Richtung U-Bahnstation, mehrfach musste er, Cindy im Schlepptau, vor herannahenden Copbots Deckung suchen. Es schien als seien sämtliche Sicherheitskräfte der umliegenden Bereiche alarmiert worden um die Lage unter Kontrolle zu bekommen.
Selbst die U-Bahn Station war unbewacht. Marv zog Cindy in einen wartenden Wagon.
Sie setzten sich. Cindy lehnte an Marvs Schulter. Während Marv seine Hand auf ihre blutende Wunde presste um den Blutverlust einzudämmen redete er auf sie ein. „Mach mir jetzt nicht schlapp! Wir haben es fast geschafft!“
Er sah, wie sie immer bleicher wurde. „Du verlierst zu viel Blut, es ist wichtig, dass du wach bleibst!“ „Mir ist so kalt Marvin“ ihre Stimme war kaum mehr als ein leises wispern. „Du verreckst mir hier nicht, keine Sorge“ Sein bemühtes Lächeln konnte kaum die Besorgnis überspielen, mit der er sie ansah.
Cindy wollte nur noch schlafen. Warum lässt er mich nicht einfach in Ruhe.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie den Pepperpark. „Komm schon, es ist nicht mehr weit.“
Er erhielt keine Antwort mehr.
Stille.
Marv nahm den regungslosen Körper auf die Arme und verließ die Bahn. Laufend, vorbei an Nachtclubs, Tanzbars, Huren, Zuhältern, leuchtenden Neonreklamen. Eine Seitenstraße, noch eine, schließlich in einen vermüllten Seiteneingang. Die schmutzig graue Tür war mit wie so viele Wände im Viertel mit Graffiti beschmiert. Für die meisten währe es eine Schmiererei wie so viele andere im Pepperpark gewesen. Marv wies es hingegen den Weg. Jedes Syndikat hatte seine geheimen Zeichen die sich quer durch das Viertel zogen und die verschiedensten Anlaufstellen markierten.
Das altersschwache Schloss gab schnell seinem Fußtritt nach.
Nun offen gab der Durchgang den Blick auf ein dreckiges Treppenhaus frei.
Staub tanzte im einfallenden fahlen Licht.
Allgegenwärtig schien der Gestank von Urin. Die alten Treppenstufen bogen sich ächztend unter seinen polternden Schritten. Schnaufend endete dieser Wettlauf gegen die Zeit vor einer unscheinbaren Holztür. Marv hämmerte darauf ein, nichts. Abermals traf seine Fußspitze die Tür. Endlich drang mehrfaches metallisches Klacken an sein Ohr. Nach und nach wurden im Inneren eine Vielzahl Schlösser geöffnet.
Zur Begrüßung blickte er in den Lauf einer Shotgun.
Unbeirrt schob er sich an der Waffe vorbei, ohne ihrem Träger auch nur ein Blick zu widmen.
Der schmale Flur war sogleich überwunden, er schob sich an dem schweren dunklen Vorhang am gegenüberliegenden Ende Vorbei und betrat “Die Praxis“
21-09-06, 18:43
Cindy Dawn
"Die Praxis"
Praxis war ein sehr schmeichelhafter Ausdruck. Marv musste sich Mühe geben um seinen spärlichen Mageninhalt, trotz des sich bietenden Bildes, bei sich zu behalten.
Die Mitte des Raumes zierte ein matt angelaufener stählerner Tisch. Auf ihm lag, an Armen und Beinen mit Lederriemen fixiert, der Körper einer jungen Frau. Vom Brustkorb bis zum Schambein offnengelegt, umgeben von mehreren Rollwagen auf denen neben Blutverschmiertem klassischem Operationsbesteck verschiedenste Messer, Sägen und Handbeile lagen. Anbei stand eine große rot verkrustete Blechtonne.
Der Fußboden des gut 30 qm großen Raumes war mit Durchsichtiger Folie ausgelegt. Von den einst weißen Wänden bröckelte der marode Putz. Eine Spüle, ein überdimensionaler Kühlschrank, daneben eine große Kupferwanne, gefüllt mit farbloser Flüssigkeit. Auf einem Herd in der Ecke des Raumes dampften große Kochtöpfe, in ihnen flüssiges Paraffin und Reste zerkleinerter Innereien.
Eine grelle Leuchtstoffröhre über dem Stahltisch flutete den Raum mit kaltem Licht.
Das einzige Fenster zur Außenwelt war ein kleiner flimmernder Fernseher auf dem begleitet von
Gelegentlichen Bildaussetzern über die Abschaffung des Stadtrates berichtet wurde.
Marv kannte den Perversen Bastard, der sich hier niedergelassen hatte. Sie nannten ihn abfällig “Schlachter“. Offiziell nicht existent, von allen verurteilt und verabscheut trotzdem machte im Verborgenen ein jeder Geschäfte mit diesem abscheulichen Teufel.
Obdachlose, lästig gewordene, ausgebrannte Prostituierte, nur zu oft teilten sie das Schicksal mit dem armen Mädchen, das hier aufgeschlitzt und ausgeräumt vor ihm lag.
Der Schlachter handelte mit Organen, vermittelte Straßenkinder für “Forschungszwecke“ an Großkonzerne. Stellte Cremes her, welche sich die gelangweilten alternden Frauen der Führungselite, nur zu gern in ihre faltigen Gesichter schmierten, um dem trotz Schönheitschirurgie nicht zu stoppenden Alterungsprozess zu verlangsamen.
Abnehmer gab es in dieser kranken Welt zu genüge. So wurde auch dieser lukrative Markt nur zu gerne bedient.
Hunderte bei der NCPD als Vermisst geführte mögen hier ihr Ende gefunden haben.
Leider war es die einzige Chance Cindy zu retten. Der Kerl stellte keine Fragen. Er wusste um seinen Stand. Schon um nicht mit ihm in Verbindung gebracht zu werden zahlte ein jeder seiner Kunden seine Rechnungen, dessen konnte er sich sicher sein.
Man einigte sich schnell über den Preis für die Not-OP, Marv hatte ohnehin keine Zeit für Verhandlungen.
Der Schlachter schnallte die verstümmelte Leiche seines Opfers ab, schupste den leblosen Körper einfach vom Tisch. Er warf eine Hand voll Tabletten ein und trank einen Schluck synthetischen Whisky nach. 2 Stunden, eine Flasche Whisky und mehrere Blutkonserven später wurde die Wunde mit 8 Stichen genäht.
1 mal hatte er sie während der OP reanimieren müssen. Schließlich landeten die OP-Handschuhe zusammen mit mehreren blutgetränkten Tüchern und der entfernten Kugel in der Blechtonne. Er spritze ihr schließlich noch ein Coctail aus Hormonen und Antibiotika.
Niemand hatte bis hierhin auch nur ein Wort gesprochen.
„Das wars, sie wird es wohl packen“
Ohne sich weiter um die noch narkotisierte Patientin zu kümmern schliff er die auf dem Boden liegende Leiche zur Kupferwanne.
Marv hatte ihn keine Sekunde aus den Augen gelassen, ergriff schließlich seinerseits das Wort. „und nun?“ „Was und nun?“ Der Schlachter hiefte die Leiche hoch. „Du bringst sie nach nebenan, da ist ein Bett. Viel weiter würde sie es in dem Zustand sowieso nicht schaffen“ er begann zu lachen. „Wenn sie es nicht schafft kannst du sie gleich zurück tragen“
Marv war drauf und dran ihm an die Gurgel zu springen „Denk nicht dran, ohne mich wird Sie es nie packen!“ er hatte wohl die Wut in seinem Blick bemerkt und es machte ihm sichtlich Spaß Marvin zu reizen. „Da ist noch ein Sofa, falls du schlafen kannst“
„Keine Sorge“ Marvin bemühte sich ruhig zu bleiben. „Was ist in der Wanne?“
„Salzsäure, glaubst du etwa ich habe Lust die Reste ständig nach unten zu bringen? Er ließ den Verstümmelten Leichnam in das Säurebad gleiten. „und sorge endlich für Platz, ich habe zu arbeiten!“
Widerwillig folgte Marv der Aufforderung. Trug Cindy so vorsichtig er konnte in den Nebenraum...
21-09-06, 18:52
Cindy Dawn
Hoffnung
Er hatte die Nacht auf dem Sofa im Nebenraum geschlafen, es jedenfalls versucht, das Blinken der Neonreklamen drang unaufhaltsam durch das Fenster, wurde kaum durch die zerschlissene Jalousie abgehalten. Der nächtliche Lärm des Vergnügungsviertels, immer wieder das Geräusch von splitternden Knochen und pfeifenden Sägeblättern aus dem Schlachthaus dieses mit Drogen vollgepumten Wahnsinnigen.
Am frühen Morgen war der Krach verstummt. Marv rieb sich die Augen, war er wirklich eingeschlafen?
Sein erster Blick galt dem Bett
Dort lag sie, wie ein Engel aus einer anderen Welt. ihre Haut hatte wieder ihren leichten Bronzeton zurückgewonnen.
Ihr Kopf lag gebettet in ihre wunderschönen langen Haare. Die leicht hervortretenden Wangenknochen gaben ihr etwas erhabenes. Volle weiche Lippen, versprachen ungeahnte Zärtlichkeiten.
Durch das dünne Bettlaken zeichneten sich verführerisch die Konturen ihres Körpers ab.
Minuten saß er neben ihr, sah Sie an. Solch eine Ruhe strahlte die schlafende aus.
Ganz leicht hob und senkte sich ihr Brustkorb. Sie wird Durst haben wenn sie Aufwacht.
Er verließ den Raum, “die Praxis“ war leer
und bis auf den flackernden Fernseher in Dunkelheit gehüllt.
Aus der Richtung des Flures drang das penetrante Schnarchen des Schlachters.
In der Spüle lagen die blutigen Werkzeuge der vergangenen Nacht,
Ein weiterer Körper lag auf dem OP-Tisch, nur mit einem weißen Laken abgedeckt.
Marvin ersparte sich unter das Blutverschmierte Leichentuch zu schauen,
er ahnte auch so was ihn erwarten würde.
Seine Suche nach etwas trinkbaren führte ihn an den Kühlschrank, Glasflaschen klimperten als er die Tür öffnete.
Synthetischer Whisky, Blutkonserven, verschiedenste Pillendosen und mehrere Schalen und Gläser in denen blutige Innereien schwammen. Dazwischen lag ein einsames Stück Pizza.
Marv überwand sich und kramte hinter all dem Inhalt eine Dose Warbot Cola hervor.
Als er die Tür schloss viel sein Blick auf den Fernseher.
++++++“FEUER IM CITYADMIN HAUPTQUATIER“++++++
Das Feuer wurde offiziell als technischer defekt deklariert, aus welchem schließlich ein kleinerer Brand entstanden sein soll. Kein Wort über die Flucht, absolut nichts, in dieser Sekunde hörte er ein lautes Poltern hinter sich. Es kam aus ihrem Krankenzimmer! Hastig rannte er zurück.
Sie hatte das Bewußtsein wiedererlangt, ihr versuch aufzustehen endete jedoch auf dem Fußboden, direkt neben dem Bett. Er half ihr zurück, bedeckte ihren nackten Körper mit der Decke.
Cindys versuchte etwas zu sagen, brachte jedoch kein Wort heraus.
In kleinen Schlücken gab Marv ihr etwas zu trinken und erklärte was geschehen war.
Ein erneuter schwacher Versuch aufzustehen wurde sogleich im Keim erstickt. „Wir hatten keine andere Chance, bleib liegen bis wir von hier verschwinden können!“
Marvin blieb noch einige Minuten sitzen, als sie einschlief stand er auf.
Es war an der Zeit ein Paar Besorgungen zu machen.
Nachdem er aus einem der Schränke ein paar Kleidungstücke entwendet
hatte verließ er die Wohnung...
21-09-06, 19:03
Cindy Dawn
Schreie
Mehrfach wachte Cindy auf.
Die Nacht war bereits hereingebrochen als sie erneut versuchte aufzustehen.
Auf wackligen Beinen, nur das Bettuch auf dem Körper, setzte sie ein Fuß vor den andere,
stützte sich immer wieder an der Wand ab, ihre frisch genähte Wunde, ja ihr ganzer Körper schmerzte höllisch. wo ist Marv, hat er mich hier alleine gelassen?
Die Tür öffnend betrat sie die Praxis, der Schlachter war damit beschäftigt ein neues Opfer
auf dem Tisch zu fixieren.
Vollkommen in seine blutige Arbeit vertieft ignorierte er sie völlig,
selbst als sie in kleinen Schritten den Raum betrat.
Der Kleidung nach handelte es sich um eine der Straßenhuren und sie war immernoch bei Bewußtsein.
Weit aufgerissene Augen sahen Cindy direkt an, keine Bewegung, kein Laut, nur dieser alles durchdringende panische Blick.
Cindy brachte nicht mehr als einen krächzenden Schrei raus als er das Skalpell ansetzte und dem Leben seines mit verschiedensten Drogen ruhig gestellten Opfers ein Ende setzte.
Er drehte sich um, ließ das Skalpell auf den Tisch fallen und beförderte Sie grob zurück in ihr Zimmer.
Sie war zu schwach um sich zu wehren, viel einfach aufs Bett und drückte sich das Kissen auf die Ohren
um den erschütternden Geräuschen aus dem Nebenraum zu entfliehen. Tränen kullerten ihr über die Wange. Es mag nur wenige Stunden gedauert haben bis Stille einkehrte, für Cindy war es eine schreckliche Ewigkeit.
Irgendwann war nur noch das Nachtleben des Pepperparks zu hören, Marvin schien wirklich nicht mehr da zu sein, wahrscheinlich hatte er sich aus dem Staub gemacht. Sie öffnete einen der vielen Schränke des Raumes. Er war voll mit den verschiedensten Kleidungsstücken, all das Zeug der Opfer, welches noch zu Geld gemacht werden sollte. Eine schwarze Lacklederhose, ein paar schlichte Schuhe, dazu ein bauchfreies weißes Shirt und ein bis zum Boden reichender Ledermantel passten...
Noch schwach betrat sie erneut die Praxis, das zufriedene Schnarchen dieser Bestie war alles was sie hörte. Der Tisch war leer. Durch den Raum schleichend von einer dunklen Ahnung getrieben blieb Cindy kreidebleich vor der Wanne stehen. Dort lag sein heutiges Opfer, die gesamte Haut bereits durch die Säure zersetzt, schaute sie auf nacktes Fleisch, Brustkorb und Bauchraum waren geöffnet und ausgeweidet, die Augenhöhlen leer und schwarz. Das Gesicht zu einer grinsenden Fratze zerfressen.
Cindy wand sich ab um gleich darauf bittere Galle zu kotzen.
Gekrümmt schleppte sie sich zum Kühlschrank. Spülte den bitteren Magensaft mit einem Schluck Whisky aus dem Mundraum und steckte eine Dose mit Schmerzmitteln in die Manteltasche.
Sie drehte sich um und stolperte über einen herumstehenden Eimer.
Er war voll mit OP-Besteck, schwimmend in von Blut rosa gefärbten Alkohol. Gut 15 Liter.
Cindy fasste einen Entschluss. Ihr Plan führte sie zurück in ihren „Krankenraum“
In der Brusttasche ihrer zerschossenen Uniform wurde sie fündig.
Auf dem Weg zurück griff sie sich den Eimer. Schliff ihn hinter sich her.
Der schnarchende Irre war schnell gefunden. In einer der Manteltaschen fand sie ein Stück zerknülltes Papier, Sie Tauchte es ein Stück Weit in den Eimer und legte es auf die Kommode neben der Tür, platzierte daneben das Feuerzeug.
Cindy holte mit dem Eimer aus. Von der unfreiwilligen Dusche plitschnass wachte er auf, begann umgehend zu fluchen. „Was zur Hölle ist hier los!“
Als er sich aufrichtete und die Nachttischlampe anknippste vielen einige der Instrumente mit einem metallischen klimpern zu Boden.
Cindy stand in der Tür, dass brennende Papierkneul in der Hand.
Als sie das Treppenhaus betrat, halten seine kreischenden Todesschreie durchs ganze Haus.
Cindy ließ es kalt. Auf der Straße angekommen verschwand sie in der Dunkelheit...
21-09-06, 19:13
Cindy Dawn
Einen Tag später machten Gerüchte von illegalem Implantat handel die Runde.
Eine junge Frau, sitzt derweil am Tresen in einem der unzähligen Nachtclubs des Viertels.
Sie trägt eine schwarze Lacklederhose, ein bauchfreies weißes Shirt und einen bis zum Boden reichenden Ledermantel. Die Haare sind kurz und wasserstoffblond, ihr Blick hängt am Flachbildschirm in der Ecke der Bar.
Bilder von Biotech Angestellten in Handschellen wurden gezeigt.
Die Exekution wegen Hochverrat sogar live übertragen, gefolgt von einem Statement des Konzerns:
Scott Grand - Biotech Öffentlichkeitsarbeit -. verriet der Text im unteren Bildrand.
Sie kannte das Gesicht, seine Stimme.
Ihm hatte Cindy die Narbe unter ihrem Rippenbogen zu verdanken. Er war damals der Unbekannte dritte als sie entführt wurde, ebenso ihr Verhandlungspartner in der Fabrikhalle.
„Seit langem waren wir den Unregelmäßigkeiten in unserer Entwicklungsabteilung auf der Spur. Heute
ernten wir die Früchte unserer Bemühungen. Auch in Zukunft werden wir Verstöße gegen Gesetze und Firmenrichtlinien vehement verfolgen.
Ich danke der Cityadministration für die erfolgreiche und reibungslose Zusammenarbeit.“ entwich es den Lautsprechern
Nahtlos schwenkte der Bericht zur Mitteilung des Pressesprechers der Cityadmin. „Erneuter Sieg über den Terror!“
„Flüchtiger Terrorist erschossen".
Das Bild eines in der Gosse liegenden Toten flimmerte über den Bildschirm...
...Er hatte niemals vorgehabt mich alleine zu lassen.
ENDE
21-09-06, 20:56
Alex Smith
Sehr schön und bewegend geschrieben Cindy. Erinnert mich auch daran, was ich mal wieder machen könnte, nach all der langen Zeit.
Mach weiter so, du hast da was glänzendes vor dir *g* und ich hoffentlich mehr zum lesen.
26-09-06, 00:44
SA1GAN
extrem geile story , will mehr davon ;)
26-09-06, 11:14
Nadja [Mars]
spannend, packend, fesselnd
Danke für Deine Mühen!
Gruß
03-10-06, 20:17
Cindy Dawn
Vielen Dank.
Vielleicht kommt in den nächsten Wochen mal was neues.