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View Full Version : [OT]Gunman



Dak Ralter
26-05-04, 15:15
hiho,
vor 3tagen erreichten mich diese pms von Kyle die eine von den allen geliebten kritiken beinhaltete,und da mir die ehre zuteil geworden ist diese dem forum zu veröffentlichen werde ich dies auch tun ;) .

TEIL 1:
Hi Leute,

vor ein paar Tagen stieß ich im Saturn (das ist ein großes Kaufhaus ... groooß! Mit vielen bunten Sachen drin!) auf einen sogenannten Budget-Titel namens "Gunmen Chronicles". Ein - wie ich durch einen Blick auf die Rückseite sofort erkennen konnte - stupider 3D-Shooter, der kein Nachdenken, Taktik oder sonst etwas verlangt. Frei nach dem Motto: "Wenn es sich bewegt, knall' es ab!"
Nett, dachte ich mir, sollte mal wieder einer dieser Abende sein, kann ich meinen Computer damit füttern und mich wieder so richtig in das Ego eines psychopathisch-veranlagten Shooter-Helden werfen. Wie sagt der Amerikaner doch? "First shoot, never mind!" Und da der Mist sowieso nur noch ein paar Euro kostete, kaufte ich mir das Game. In meinem Gehirn bereite sich schon mal ein Teil auf ein wildes Geballer vor.
Wenig später lief ich in der nahegelegenen Fußgängerzone Amok und zersägte meine kleine Schwester mit einer Kettensäge ...

Also, und jetzt meine Kritik zu dem Game. Warum? Warum Maxx, nervst du uns mit einer Kritik zu einem Spiel, das wir nie gespielt haben und man schon lange vergessen hat? Nun, das ist eine komplizierte Frage und eine gute obendrein! Und ehrlich gesagt mache ich das, weil ich jetzt einfach Bock dazu habe und schon wieder unter dem Konsum von Mitteln stehe, die das Bewusstsein verändern können (Liebe Kinder, keine Macht den Drogen!)

So, dann mal rubbeldiekatz und los ...


GUNMEN CHRONICLES
- oder -
Warum man Kinder nicht zu früh an den Computer setzen sollte.

Gunmen gehört der scheinbar endlosen Half-Life-Mod-Reihe an, es is also ein billiger Abklatsch des weltbekannten Shooters. Die Grafik-Engine, die Soundeffekte und ein paar neue Effekte - ähnlich wie Counter-Strike, nur mit weit weniger Amokläufer-Potenzialförderung. Das Spiel wirbt außerdem dafür, dass ein zehn Jahre alter Junge - also ein noch halber Sandkastenrocker mit Fiepsstimme und Pupertät in Vorbereitung - mit dem Design und den Ideen der Grundzüge angefangen haben soll. Man stelle sich das mal vor: Da sitzt ein zehnjähriger Bursche in seinem abgedunkelten Zimmer (während draußen die Sonne scheint) und hat einfach mal die Idee, ein Computerspiel aus den Half-Life-Codes zu machen (wahrscheinlich hat er auch die Programmiercodes für Half-Fertig 2 als dem Valve-HQ gehackt!). Sorry, aber hat der Kerl denn nix anderes zu tun? Beispielsweise, Fussball spielen? Radeltouren? Erste Alkoholexzesse? Wie kann ein Bub von zehn jungen, unschuldigen Jahren schon so lange vor dem Kasten sitzen? So ein Spiel zu machen, braucht schon in den Grundzügen zig Stunden pro Tag und das mit einem 20-Mann-Team.
Na ja, dann wurde Gunmen eben von einem Neo-Mozart des Programmierens angefangen, das muss ja nichts am Spiel ändern. Ich sollte mich jetzt nicht über so einen Kerl ablästern ...

TEIL 3:
Kommen wir zu der tollen Story. Also ehrlich, das ist keine Fight Club-Story, keine Tom Clancy-Geschichte, kein Titanic-Liebesroman oder Jin-Roh-Drama. Nein, das ist ein ... ein ... ein Gunmen! Ja, ein Gunmen! Ein Meilenstein der Spielegeschichte!
Gehen wir ins Jahr Zweitausend-Irgendwas: Die Menschen haben sich über das ganze Universum ausgebreitet, Kolonien, Staaten und Imperien gegründet und an die Grenze der der Galaxie gegangen. Dann stießen sie auf die fiese Rasse der Xenomen; dumme, bissige Aliens, die man entfernt mit den Bugs aus Starship Troopers vergleichen könnte. Wie man es nicht anders erwarten kann, kommen die ersten, menschlichen Siedler auf den Speiseplan der Xenomen. Kurz darauf wird eine Nachbarkolonie überfallen, wenig später ein verarmtes Bettler-Imperium (oder so wird's zumindest beschrieben). Da das alles am Rand der Galaxie läuft, interessiert sich die Regierung nicht dafür, aber die örtlichen Behörden: Die Gunmen. Diese putzigen, kleinen Space-Rangers leben auf einer Raumstation in der Mitte von Nirgendwo, wo man noch in den Wild West-Stil vernarrt ist. "Kennt ihr noch die Zeiten, als man öffentlich Revolver tragen durfte? Ja, auf der Gunmen-Station erinnert man sich noch daran. Kennt ihr noch diese Zeiten, als Frauen von Männern geschlagen werden durften und man die Fische in Iowa noch mit einem Lasso fangen durfte (wurde tatsächlich gesetzlich verboten)? Ja, auf der Gunmen-Station erinnert man sich noch daran!" Die Standartuniform der Gunmen sind graue Konföderierten-Klamotten aus dem Bürgerkrieg. Und das Beste: Die Gunmen sehen alle gleich aus, was sie zu einer fabelhaften Armee macht. Jeder von ihnen hat das selbe, total versoffene Gesicht; die selben Klamotten, den selben Style, die selben Zahnprobleme. Jedenfalls beschließen die Gunmen unter Führung des GENERALS!!!1!111einseins (der als einzigster nicht wie alle anderen aussieht, aber trotzdem an einen dauerbesoffenen, heruntergekommenen Kinderschänder erinnert) die bösen Xenomen aufzuhalten, indem sie direkt auf ihren Heimatplaneten fliegen und dort Kontakt mit einem Stützpunkt aufnehmen ... ähhhh ... wie sie dadurch die Xenomen besiegen wollen, entgeht meinem niederen Verstand ...
Na jedenfalls: Auf die Idee, den Planeten mit Atombomben nuklear zu säubern, kommen sie natürlich nicht. Stattdessen marschiert eine Truppe von etwa 40 versifften Pistolenschützen und eines Cowboy-Generals ein. Wie's der Zufall will, haben die Xenomen natürlich schon mit der Basis reinen Tisch gemacht, d.h. die Bewohner kamen auf den (Ess-) Tisch der grastigen Kreaturen. Und dann bricht die Hölle los: Riesige Würmer wutseln aus dem Boden und fangen an, die Gunmen wie Karamelbonbons zu lutschen. Alle rennen um ihr Leben, die meisten landen in den Wurmmägen, wo sie - nach Handbuch - auf ihre Versteinerung warten können, weil die Xenomen ja aus Silikon bestehen und deswegen keine Kohlenhydrate verdauen können (die Mägensäure greift sie dann einfach nicht an, oder wie?). Der GENERAL!!!1!11zwei steigt in seinen Gleiter und beginnt die Kriecher zu beschießen, bis ein noch viel fetterer Wurm aus dem Erdreich kommt, sein Shuttle packt und zum Abendessen mit unter die Erde nimmt. Nur wenige Gunmen entkommen (so hässlich, wie die waren, wäre es besser, keiner wäre entkommen).

10 Jahre später ...
Die Gunmen leben immer noch in ihrer Raumstation und schauen immer noch so aus, als würden sie jeden Feierabend viel zu tief ins Glas schauen und regelmäßig ihre Frauen verprügeln. Die Xenomen sind seit zehn Jahren nicht weiter vorgedrungen (wie konnten die Biester überhaupt in den Hyperraum?) - dafür wird auch kein Grund genannt. Anscheinend hat ein Gott ausversehen die PAUSE-Taste auf dem Planeten Xenomenia gedrückt und deswegen ging der Krieg nicht weiter.
Nach wie auch immer: Jetzt beginnt das Spiel. Der Spieler findet sich im Schweralkoholiker Archer wieder, der Half-Life-typisch mit einem Bahnsystem herumgondelt, während eine Frauenstimme labbert und labbert und labbert. Währenddessen darf der Spieler die grafischen Leistungen des Spiels bewundern: Das immer gleiche Standart-Raumschiff startet und landet, andere Säufer winken Archer zu oder gehen von A nach B oder tun so, als wären sie wichtig an irgendwelchen Konsolen.
In der Kommandozentrale erfährt Major "Alkohol ist keine Sünde!" Archer, warum er zehn Minuten lang mit einer Bahn durch sinnlose Bereiche fahren musste: Die Xenomen sind zurück! Noch aggressiver! Noch taktischer! Schon wieder fielen ihnen Welten zum Opfer und das muss aufhören (denn im Weltraum kann man keinen Schnaps brennen und wenn es keine bewohnbaren Welten mehr gibt, dann gibt es auch nichts mehr, worin sich das Volk der Gunmen retten könnte, wenn sie mal wieder einen guten Schluck bräuchten)! Der Commander - der diesmal genauso abgestürzt und abgewrackt wie seine Truppe aussieht, also direkt der Klonkammer entsprungen ist - beschwert sich erst lautstark darüber, dass man letztes Mal den GENERAL!!!1!11einseinself zurückgelassen hatte und eröffnet dann den Plan des Oberkommandos: Den Xenomen-Heimatplaneten nochmal angreifen! Und das während ihm eine Truppe aus ca. zehn tapferen, sturzbetrunkenen Gunmen-Klonen zuhört.
Der Plan ist - wie in jedem besseren Computerspiel - so gut, dass ihn ein zehnjähriger Junge erdacht haben könnte: Damals vor zehn Jahren griff man Xenomenia mit ca. 50 Mann an, heute will man es nochmal einmal mit ca. 12 Mann versuchen! Wer zum Teufel kam auf diese geniale Idee? Ahhh, ich weiß: Das Oberkommando besteht ja auch aus Gunmen-Klonen, die hatten mal einen richtigen Alkoholrausch, dann noch etwas Aspirin und vielleicht die eine oder andere geschlechtskranke, abgestürzte Nutte (die sich wenig später als Waschmaschine entpuppte) und schon kamen sie auf diese tolle Idee. Na ja, was soll's? Auf zum Planeten Xenomenia! Diesmal hat aber Archer keine zwei stylischen Pistolen dabei - nee, diesmal ist er mit einem ganzen MESSER!!! bewaffnet. So nach dem Motto: "Wenn sie dich schlucken, dann schneit' dich einfach ´raus!"

TEIL 5:
Ab dann geht das Spiel die gewohnten Half-Life-Routinen: "Archer, du musst diesen Hochsicherheitstrakt infiltrieren, an dem unsere gesamte Armee gescheitert ist!" - kein Problem, man klettert einfach in jedes Loch, kriecht irgendwelche stillgelegten Abwassertunnel entlang und voilá! man ist nicht nur in der feindlichen Basis, sondern auch in einem Aliennest oder einer Roboterhochburg. Die Feinde bestehen hauptsächlich auf Cowboy-Hut tragenden Banditos, die noch schlimmere Alkoholexzesse als die Gunmen haben.
Der Spieler erfährt jetzt auch, warum die Xenomen neuerdings so aggressiv sind und wer den Pausen-Modus ausgeschaltet hat: Es ist der GENERAL!!!1!11eins. Der böse Bub hat damals das Dinner for One mit dem Riesenolm überlebt und war ganz schön angefressen, dass man ihn einfach so für tot geglaubt hat. Das mindeste, was man hätte tun können, wäre doch, nochmal 50 Pistoleros zu schicken und damit die Würmer zu füttern. Aber ehrlich, ich glaube er hat einfach nur das Schild "Xenomen-Wurm-Wildpark - bitte nicht die Würmer mit Soldaten füttern!" übersehen. Na jedenfalls hat der Mistkerl seinen eigenen Jurassic Park aufgemacht und lässt jetzt die Welten von den Aliens überrennen. Was er damit erreichen will? Nix! Rache halt! Und wie es sich für jeden psychopathischen Bösewicht gehört, hat er auch seine Armee gefunden, die sowas geil findet. Woher haben solche Leute sowas eigentlich immer? Macht, Geld, Leute, fetzige Autos, Waffen - all das. Muss man zum Arbeitsamt gehen, sich als bösartiger Mistkerl eintragen lassen und dann kriegt man das Spielzeug (mitsamt Söldner, wenn man heute noch bestellt).
Archers Odyssee durch den Weltraum führt ihn nicht nur nach Xenomenia, sondern auch auf einen Planeten wo - einfach mal so zum Spaß - eine weibliche KI einen Aufstand mit den Sicherheitsrobotern übt (die sich dann aus noch viel unlogischeren Gründen mit Archer verbündet) und einem wüstigen, steinigen Planeten, auf dem sich alle Cowboys inklusive The Bush Family wohl fühlen würden. Der Spieler darf sogar mal Panzer fahren! Das macht richtig Spaß! Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht in schuhbreiten Rissen oer faustgroßen Steinen verhängt und das Vehikel alle zwanzig Meter neu auftanken (Jäger der sinnlos-herumliegenden und sonderbar schwer bewachten Benzinkanister).

TEIL 6:
Am Ende kommt es zum Fight zwischen dem GENERAL!!!1!11ein-aus und dem neuen Kampfdroiden der KI. Also ursprünglich machte sich die KI ein Monstrum aus Drähten und Panzerplatten (die im Zusammenspiel eine vollbusige Frau mit 100-40-100-Maßen ergaben und das entweder einfach in die Decke sprang oder durch die Wand ging), aber diese Maschine hat sie dann wohl irgendwann während sich der Spieler durch die Bunkeranlagen der Desperados geballert hat an ein drittklassiges Pornostudio weitergegeben. Zum Final Fight tritt das digitale Mädel mit einem Roboter der Echt-pöhse!-Klasse an. Der Spieler übernimmt dann die Rolle des Verteidigers. Er muss das Maschinchen vor Xenomen beschützen, die aus allen Ecken und Enden kriechen.
Und dann kommt es, wie es kommen muss. Der Mech des Generals bricht in sich zusammen und der Kerl steigt aus. Und dann machen sich wieder seine Alkoholprobleme sichtbar. Auf der anderen Seite des Grabens - der nur durch ein paar Bretter zu erreichen ist - stehen ein superheftiger Kampfkillerbot und ein schwerbewaffneter Hobbyalkoholiker, beide stark genug, um eine kleine Armee in Schach zu halten und dem General fällt nichts anderes ein, als: "Now I take you with my own hands!" (z.d.: "Ich hab' viel zuviel gesoffen und glaube jetzt, Bäume ausreißen zu können! Deswegen bin ich auch so blöd und lege mich mit einem psychopathischen Killer, der meine ganze Armee niedergemetzelt hat und einem Superroboter an ... und das mit Fäusten, während die beiden mit schwerem Gerät bewaffnet sind! Scheiße, bin ich dicht! In dem Zustand könnte ich nicht mal mehr *BEKIFFT FICKEN*!"). Aber bevor der General mit seinem Domo-kun angry smashfest beginnt, kommt auch schon ein Riesenwurm - einfach so - aus der Erde und lädt ihn zum Essen ein.
KI und Archer verabschieden sich und die Freunde des Gunmen rücken an, die alle exakt so aussehen wie er und zum Glück auch einigen Alk und Harald Juhnke dabeihaben. Die Galaxie ist gerettet, alle sind glücklich und die Gunmen sitzen weiterhin auf ihrer Raumbasis fest, wo sie wie Löcher saufen und sich ganz dem vorzeitigen Altern hingeben.


So, viel Spaß damit.


mfg, Ky13

so das war dann "auch" schon von der geschichte :D

Wesker

Mephon
26-05-04, 16:28
was soll man auch erwarten wen man sich ein 4 jahre altes spiel kauft

DaReal
26-05-04, 16:33
LOL! :lol:

Ok, ich gestehe, ich war einer derjenigen, die das Spiel sogar vorbestellt hatten. Naja, ich hab's irgendwie nie wirklich lange, geschweigedenn durchgespielt. Hatte es vor wenigen Wochen noch in der Hand und wollte es eigentlich nochmal installieren. Aber wenn ich mir Deinen Bericht so durchlese, weiss ich warum ich das nicht getan habe :D ...

Squall2
26-05-04, 16:37
jop. Wat für ein beklopptes spiel :D
Ich habs aber trotzdem in ein paar Stunden durchgezockt ( wohin einen Langewiele treiben kann tztztz )

AngelRipper
26-05-04, 16:38
wo ist jetzt dein problem?

du hast bekommen was du eh schon auf den ersten blick erwartet hast

einen stupiden 3D-Shooter, der kein Nachdenken, Taktik oder sonst etwas verlangt. Frei nach dem Motto: "Wenn es sich bewegt, knall' es ab!

was du auch nett fandest.

du hast genau das erworben was du kaufen wolltest und mal ganz ehrlich, so schlecht fand ich gunman damals garnicht... besonders gut hat mir die musik biem panzerfahren gefallen... aber naja.

Squall2
26-05-04, 16:43
öhm.
Ich glaube er hat kein problem damit ( nur das er das Spiel nicht weiter empfiehlt versatändlicherweise ) sondern wollte mit seiner Kritik zur allgemeinen Belustigung beitragen, was ihm gelungen ist. Ich fands super :D

Maroc
26-05-04, 18:38
Lustig geschrieben, aber die tolle Story wird doch komplett verraten :p

btw habs auch gespielt und fands fürn hl mod eigentlich ganz gut

Chase.Devine
26-05-04, 20:28
Jo fürn HL Mod wars gut, btw ich fands besser wie das [zensiert] Counter-Strike das ja sooooo in und cool
und [hier die 4 beliebtesten Zahlen des Internet einsetzen] war damals.

Habs auch durch, Singleplayer ging eigentlich, Multiplayer war kagge. Najo.