Kyle Armstrong
21-08-03, 23:01
Neocron zerfällt, zerfrisst sich gegenseitig, alle jammern nur noch über das verschwindende System und, und, und...
Ich will hier mal was zum wirklich miesen Politiksystem des Spiels loswerden! Ja, es ist ein Heul- und Lästerthread und zudem noch einer von mir.
Als Vordergrundbeispiel (sowas mache ich gerne auf Präsentationen):
Divan, Lomax und Cal sind drei Runner im Jahre 2231. Die Welt wird von einem skrupellosen Überwachungsstaat - der sich selbst das Commonwealth nennt - und machtgierigen Konzernen beherrscht. Die Wirtschaft, die Gesellschaft, die Gesetze - alles steht unmittelbar vor dem Zerfall. Große Teile der Erde sind ausgestorben, andere befinden sich im Krieg, andere unter der eisernen Beherrschung der Machtblöcke; das ist das Rollenspiel-Setting heAven, ein Shadowrun-Setting in einer dunklen Zukunft, das ich sehr gerne spiele.
Meine Spieler hatten den Auftrag einen niederen Adjutanten des UN-Generalstabs zu ermorden. Dahinter steht, dass jener Adjutant über die illegalen Machenschaften eines Nahrungsmittel-Trusts Bescheid wusste und selbigen Konzern damit erpresste. Aufgrund dieser Kenntniss musste er sterben und zwar so, als wäre es Selbstmord gewesen, denn einige andere wussten, dass er ein Geheimnis bezüglich der Nahrungsmittelwirtschaft barg. Das Geheimnis selbst sind keine Mutanten oder Menschentests oder sonst was, sondern einfach nur eine Bestechungs- und Vertuschungskampagne gegen einen gepunchten Beta-Blocker für Mastkühe.
DAS ist Politik!
So, die neocronische Ansicht:
Politik ist eigentlich gar nicht vorhanden. Wozu die Counsellor? Wozu den sinnlosen Fraktionsrat? Wozu das alles überhaupt? Zur Zeit herrscht das Schwert über die Feder, Worte und überdachte Dinge sind sinnlos, das einzigste, was wirklich zählt sind der 3-Slot-Holy Lightning und die 5-Slot-Schadencapp-Cursed Soul.
Der Counsellor ist der Widerspruch und der Oberblödsinn an sich: Zum einen kann er gar nichts, aber wirklich überhaupt gar nichts ändern, tun oder beeinflussen. Er kann nur reden - toll, als würde das Verräter oder Regelbrecher interessieren. Was zum Teufel nützt ein Counsellor, der nicht mal Member kicken oder in die Partei inviten kann? NICHTS!!! Er bringt absolut NICHTS!!! Er kann nur den Leuten, die ohnehin schon an seinem Plan arbeiten, sagen, dass sie ihre Arbeit gut gemacht haben.
Ich sage hier nichts gegen die Counsellor selbst. Klar, ein oder zwei diverse haben schon richtig Mist gebaut und gezeigt, dass sie dieses Amt nicht ernstgenommen haben, aber alles in allem geben sie sich doch Mühe. Aber dann kommt der Oberwitz, dass sie alle einem Obercounsellor Bericht erstatten müssen - verdammt, wie soll sich denn dann die Parteien gegenseitig ausspielen müssen? Wenn die eine immer weiß, wie der nächste, große Schritt des Feindes aussieht, wo ist denn dann der Sinn?
Als nächstes: Der Fraktionsrat. Sorry KK, für dieses Wort, aber die Idee ist wohl das "Abgefuckteste", was mir je vor die Augen gekommen ist!!! Der ist ja noch sinnloser als der Counsellor. Letzteres kann sich wenigstens in entscheidenden Situationen unsichtbar machen oder einem was von der Fraktionspolitik erzählen, aber der Fraktionsrat ist nutzlos. Politik, Verbündete und Feinde ändern kann er sowieso nicht; Members verwarnen, verbannen oder bestrafen auch nicht; nichtmal den verdammten Text im Faction-Info! Der Rat dient gerade mal als Hintergrund-Galleonsfigur und als nichts weiter!
Wenn ich Louis Cyphre beobachtete, wie er mit aller Initiative für Politik, Rechte und Gesetz kämpfte, konnte ich nur sowas sagen wie: "Armer Kerl!" Aber nicht nur Louis, sondern auch Samgam und viele andere kämpften und kämpfen verzweifelt zu einem Ziel, das man nie erreichen kann. Ein Rat ohne Rechte und ohne Möglichkeit ist kein Rat, das ist Pseudo-Herrschaft!
Politik ist so wechselhaft wie Tag und Nacht, ein feines Netz mit Tausenden von Hintertürchen und Schlupflöchern. Es ist eine Tatsache, dass die Menschen das verehren, was sie gestern noch gehasst und das hassen, was sie gestern noch verehrt haben. Verbündete, Feinde und Neutrale stehen nur nach Nutzen. Die Welt ist ein riesiges Schachfeld, ein gewaltiges Pokémon-Kartenspiel, es ist nur wichtig, wo deine Figuren stehen und welche Feats deine Pokémon haben. Menschen werden wie Fussball-Karten getauscht oder gegenseitig ausgestochen, für höhere Ziele erschießt man seinen Präsidenten oder lässt einen gekaperten Flieger in ein palastgleiches Gebäude fliegen; die Gesetze sind je nach dem Meistzahlenden ausgelegt, im Baugewerbe kann man ohne Bestechungsgelder nicht mehr überleben - that's life, that's our world!
Warum also sowas nicht in Neocron? Warum nicht? Macht, dass der Fraktionsrat und der Counsellor zusammen mit den Membern die Partei formen kann! Memberbanns, Verbündetenwechsel, Kriegswirren, vielleicht sogar, dass die Herrscher machen können, dass man sie nicht mehr absetzen kann - so entstehen so interessante Dinge, wie Verhandlungen, Schmiergelder, Korruption, Intrigen, Diktatur. So können sich dann Parteien gegenseitig ausspielen, so können sich die Grundsätze verschieben, so ist die Feder endlich wieder stärker als das Schwert.
Na ja, das ist wahrscheinlich wieder ein Schlag gegen die Ziegelwand. KK hat sowieso seinen großen Plan (zuviel After Earth gelesen, was? Aber am Ende ging der große Plan ja ziemlich mies aus, meint ihr nicht?) den sie auf keinen Fall unterbrechen oder auch nur ein winzig-kleines bisschen ändern wollen!
Ich will hier mal was zum wirklich miesen Politiksystem des Spiels loswerden! Ja, es ist ein Heul- und Lästerthread und zudem noch einer von mir.
Als Vordergrundbeispiel (sowas mache ich gerne auf Präsentationen):
Divan, Lomax und Cal sind drei Runner im Jahre 2231. Die Welt wird von einem skrupellosen Überwachungsstaat - der sich selbst das Commonwealth nennt - und machtgierigen Konzernen beherrscht. Die Wirtschaft, die Gesellschaft, die Gesetze - alles steht unmittelbar vor dem Zerfall. Große Teile der Erde sind ausgestorben, andere befinden sich im Krieg, andere unter der eisernen Beherrschung der Machtblöcke; das ist das Rollenspiel-Setting heAven, ein Shadowrun-Setting in einer dunklen Zukunft, das ich sehr gerne spiele.
Meine Spieler hatten den Auftrag einen niederen Adjutanten des UN-Generalstabs zu ermorden. Dahinter steht, dass jener Adjutant über die illegalen Machenschaften eines Nahrungsmittel-Trusts Bescheid wusste und selbigen Konzern damit erpresste. Aufgrund dieser Kenntniss musste er sterben und zwar so, als wäre es Selbstmord gewesen, denn einige andere wussten, dass er ein Geheimnis bezüglich der Nahrungsmittelwirtschaft barg. Das Geheimnis selbst sind keine Mutanten oder Menschentests oder sonst was, sondern einfach nur eine Bestechungs- und Vertuschungskampagne gegen einen gepunchten Beta-Blocker für Mastkühe.
DAS ist Politik!
So, die neocronische Ansicht:
Politik ist eigentlich gar nicht vorhanden. Wozu die Counsellor? Wozu den sinnlosen Fraktionsrat? Wozu das alles überhaupt? Zur Zeit herrscht das Schwert über die Feder, Worte und überdachte Dinge sind sinnlos, das einzigste, was wirklich zählt sind der 3-Slot-Holy Lightning und die 5-Slot-Schadencapp-Cursed Soul.
Der Counsellor ist der Widerspruch und der Oberblödsinn an sich: Zum einen kann er gar nichts, aber wirklich überhaupt gar nichts ändern, tun oder beeinflussen. Er kann nur reden - toll, als würde das Verräter oder Regelbrecher interessieren. Was zum Teufel nützt ein Counsellor, der nicht mal Member kicken oder in die Partei inviten kann? NICHTS!!! Er bringt absolut NICHTS!!! Er kann nur den Leuten, die ohnehin schon an seinem Plan arbeiten, sagen, dass sie ihre Arbeit gut gemacht haben.
Ich sage hier nichts gegen die Counsellor selbst. Klar, ein oder zwei diverse haben schon richtig Mist gebaut und gezeigt, dass sie dieses Amt nicht ernstgenommen haben, aber alles in allem geben sie sich doch Mühe. Aber dann kommt der Oberwitz, dass sie alle einem Obercounsellor Bericht erstatten müssen - verdammt, wie soll sich denn dann die Parteien gegenseitig ausspielen müssen? Wenn die eine immer weiß, wie der nächste, große Schritt des Feindes aussieht, wo ist denn dann der Sinn?
Als nächstes: Der Fraktionsrat. Sorry KK, für dieses Wort, aber die Idee ist wohl das "Abgefuckteste", was mir je vor die Augen gekommen ist!!! Der ist ja noch sinnloser als der Counsellor. Letzteres kann sich wenigstens in entscheidenden Situationen unsichtbar machen oder einem was von der Fraktionspolitik erzählen, aber der Fraktionsrat ist nutzlos. Politik, Verbündete und Feinde ändern kann er sowieso nicht; Members verwarnen, verbannen oder bestrafen auch nicht; nichtmal den verdammten Text im Faction-Info! Der Rat dient gerade mal als Hintergrund-Galleonsfigur und als nichts weiter!
Wenn ich Louis Cyphre beobachtete, wie er mit aller Initiative für Politik, Rechte und Gesetz kämpfte, konnte ich nur sowas sagen wie: "Armer Kerl!" Aber nicht nur Louis, sondern auch Samgam und viele andere kämpften und kämpfen verzweifelt zu einem Ziel, das man nie erreichen kann. Ein Rat ohne Rechte und ohne Möglichkeit ist kein Rat, das ist Pseudo-Herrschaft!
Politik ist so wechselhaft wie Tag und Nacht, ein feines Netz mit Tausenden von Hintertürchen und Schlupflöchern. Es ist eine Tatsache, dass die Menschen das verehren, was sie gestern noch gehasst und das hassen, was sie gestern noch verehrt haben. Verbündete, Feinde und Neutrale stehen nur nach Nutzen. Die Welt ist ein riesiges Schachfeld, ein gewaltiges Pokémon-Kartenspiel, es ist nur wichtig, wo deine Figuren stehen und welche Feats deine Pokémon haben. Menschen werden wie Fussball-Karten getauscht oder gegenseitig ausgestochen, für höhere Ziele erschießt man seinen Präsidenten oder lässt einen gekaperten Flieger in ein palastgleiches Gebäude fliegen; die Gesetze sind je nach dem Meistzahlenden ausgelegt, im Baugewerbe kann man ohne Bestechungsgelder nicht mehr überleben - that's life, that's our world!
Warum also sowas nicht in Neocron? Warum nicht? Macht, dass der Fraktionsrat und der Counsellor zusammen mit den Membern die Partei formen kann! Memberbanns, Verbündetenwechsel, Kriegswirren, vielleicht sogar, dass die Herrscher machen können, dass man sie nicht mehr absetzen kann - so entstehen so interessante Dinge, wie Verhandlungen, Schmiergelder, Korruption, Intrigen, Diktatur. So können sich dann Parteien gegenseitig ausspielen, so können sich die Grundsätze verschieben, so ist die Feder endlich wieder stärker als das Schwert.
Na ja, das ist wahrscheinlich wieder ein Schlag gegen die Ziegelwand. KK hat sowieso seinen großen Plan (zuviel After Earth gelesen, was? Aber am Ende ging der große Plan ja ziemlich mies aus, meint ihr nicht?) den sie auf keinen Fall unterbrechen oder auch nur ein winzig-kleines bisschen ändern wollen!