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View Full Version : polizeiarbeit



DER_julu
26-08-08, 16:53
OOC: hier ist jeder eingeladen, sich ingame anzuhängen und mitzuspielen / darauf aufzubauen - auf daß wieder ein bisserl bewegung in die rollenspieler auf mars kommt...

"stahlhund... die blank brüder... aba will, kitty kos, sternenstaub, daryl saenger, bark teal, und dieser mc coy... was zur hölle haben die alle mit diesem lipwig zu tun ? und was macht dieser verschissene kleinkriminelle bei einem unternehmen wie tangent technologies...?"
officer hartman richtete sich in seinem sessel auf, der schon seit stunden in seine nieren drückte. mehr schmerzen als nach den scheinbar hunderten tassen kaffee konnten sie so und so nicht mehr, kam ihm vor. das licht in dem kleinen büro im ncpd-hauptquartier flackerte kurz, und in dem kurzen moment der dunkelheit nahm hartman ein detail in dem video wahr, das ihm vorher entgangen war. der zoom offenbarte ihm die unscheinbare kleinigkeit - auf dem tisch, halb unter den armen von maximilian blank verborgen, war eine akte. was das dokument genau enthielt, war nicht zu entschlüsseln, aber unter dem papier war eindeutig die unterschrift von eric reed erkennbar. reed war also auch darin verstrickt, vermutlich als drahtzieher.
hartman seufzte. er beobachtete diesen lipwig und seine bande nun schon eine ganze zeit, von seinen anfängen in der stadt, bis zu seinem überlaufen in den dome, über seine zeit als kleinkrimineller und den tagen mit seinem ominösen mob, war er sich sicher gewesen, daß der knilch vermutlich recht bald als futter für die grims irgendwo enden würde, dafür pisste er zuvielen leuten ans bein - offensichtlich ein hobby von dem kerl.
und vor ein paar tagen hatte er einfach so mit seinem stab an vertrauten zu tangent gewechselt, ein appartement gemietet, und angefangen dort was auch immer zu tun. zusammen mit einem viel zu bunt zusammengewürfelten haufen, als daß die besetzung sinn ergeben würde.
egal, hinter irgendwas war der kerl her, irgendwas plante er, und das war eindeutig hartmans chance auf seine beförderung. die ganze sache stank so nach hochverrat, daß es nur eine frage der zeit war, bis er lipwig und seine bande an schrägen vögeln vors erschiessungskommando bringen würde. der kerl konnte nicht ewig auf der welle obenauf reiten. hartman packte seine knarre ein, nahm seine jacke und begab sich zum genreplikator. er hatte noch ein ass im ärmel...

******

hartmans ohrfeige riss chloes kopf zurück, und man vernahm das geräusch von aufplatzender haut. er wischte sich den schweiss von der stirn, nahm einen schluck aus der wasserflasche. hier in den appartements in der outzone vermisste er die klimaanlage in seinem büro schmerzlich.
"also los, glatzkopf... ich frage noch einmal, und ab dann werde ich wirklich unfreundlich... was planen deine verkommenen brüder und der rest von den arschlöchern mit diesem lipwig ? und versuch nicht mich zu bescheissen, dazu bist du nicht gut genug, miss blank..."
die kleine schüttelte ihren kopf, starrte kurz unfokussiert in die leere. versuchte vergeblich, das blut von ihren lippen zu lecken.
"hören sie, sie schweinepriester... ich hab ihnen schon gesagt, daß ich keine ahnung hab. ich hab mit meinen brüdern seit wochen nicht mehr gesprochen, ich war in meinem scheiss labor. meine brüder kümmern sich im moment einen dreck um mich, und..."
seine faust traf sie genau an der stirn. er wollte wirklich nicht so grob mit ihr sein, aber die kleine hatte was renitentes, etwas aufsässiges, das ihn zur weißglut trieb. es reichte ihm. jetzt, jetzt zum beispiel. sie grinste nur blöde an ihm vorbei. grinste ihn an, verlachte ihn. "max...". sie grinste in den raum hinein, schien erfreut, jemanden zu sehen, der nicht da sein konnte. haluzinierte. es war genug jetzt, er würde ihr schon zeigen, was passierte, wenn man die bullen verarschte. er griff an seine waffe, als er spürte, wie ihm jemand den arm auf den rücken bog, dann nach oben riss. grellweißer schmerz flammte in seiner wirbelsäule auf, seinem arm, seinem kopf. er schrie, bis ihm eine zweite hand den mund zuhielt.
übelriechender atem, die hand stank nach waffenöl.
"niemand... niemand schlägt meine kleine schwester, bulle. niemand. niemand, der nachher noch lebt..." ein ruck an dem genick von hartman reichte, und der schlaffe körper sank zu boden.
der tank stieg über die leiche hinweg, und begann, die handschellen zu öffnen. "keine sorge, kleine schwester... wir kriegen das alles hin. jetzt arbeitest einmal für uns. da bist du sicher. niemand tut meiner chloe weh." massige arme schlossen sich um chloes rumpf, dann wurde sie zur tür hinausgetragen. bevor sich die türe hinter den blank-geschwistern schloss, kullerte ein metallisches objekt zu boden. die explosion in der outzone, die folgte, war nur eine weitere von vielen, die hier jeden tag passierten...

DER_julu
26-08-08, 18:59
OOC// bevor ichs vergess: man darf hier gerne anhängen, wenn man will...

Leon Kowalski
30-08-08, 00:41
Während die Explosion sich ihren Weg durch den Raum bahnte, prallte die Schockwelle unweigerlich irgendwann gegen die bereits etwas marode Betonplatte des Untergeschosses. Das Gebäude hatte schon bessere Zeiten erlebt und zu wunderte es nicht das so ziemlich die halbe Betondecke des Kellergeschosses der Druckwelle nachgab und sich der Schwerkraft, der sie so lange standhalten konnte, nachgab.

Leon erschrak, sprang halb auf und fing unweigerlich an zu husten. Staub drang in seine Lunge und als er versuchte in der Dunkelheit zu erkennen was vor sich ging, drang der staub tief in seine Augen. "Ahhh.. scheisse verdammt... " Leon wälzte sich in seinem Bett. Versuchte seinen Verstand zu ordnen. Was ging hier Vor sicht?

Als das dröhnen der Explosion allmählich verhallte kam Leon allmählich zur Besinnung. Er wusste jedenfalls wieder wer er war und wo er war. Nur was da so einen höllen Lärm gemacht hatte und was zum Teufel da auf Ihn herab gerieselt war sollte er erst später erfahren.

Es war seit der Explosion etwa eine halbe Stunde vergangen. Leon hatte sich angezogen und den Schaden an seiner Decke begutachtet. Nun es war anscheinend ruhig. Keine weiteren Explosionen. Bis jetzt.

"Verdammte Scheisse.... Nachbarn... wie ich sie hasse"

Leon hängte das etwas in die Jahre gekommene, aber durchaus solide Vorhängeschluss in den Riegel und sicherte so seine Tür. Das Türschloss hatte vor Jahren schon seinen Geist aufgegeben. Aber wer würde sich schon die Mühe machen hier unten so ein fettes Schloss zu knacken. Bis heute jedenfalls niemand.

Eigentlich hätte Leon gar nicht abschließen brauchen. Hierher verirrten sich gewöhnlich nicht einmal Mutanten oder sonstiges Gesindel das sich gerne in der Outzone herumtrieben. Leon schätzte diesen Ort sehr, War er doch anonym, abgelegen und doch nur wenige Minuten von der Subway entfernt. gut da waren die Mutanten und das Gesindel. Aber die waren ihm noch tausendmal lieber wie diese Fanatiker denen man heutzutage sogar auf der Plaza begegnet.

Alles in allem eigentlich ein ganz angenehmer Ort zu leben.Günstig obendrein.Nur unangenehm wenn einem mitten in der Nacht die Decke auf dem Kopf fällt, weil irgend so ein Penner meint er müsse seinen Persönlichen Krieg hier im Gebäude austragen.

Die Tür des Aufzugs Knarrte und schloss sich quälend langsam, als Leon den Knopf zum Erdgeschoss drückte.Er hatte seinen "Keller" wie er es nannte seit mindestens drei Monaten nicht verlassen. Die Welt dort oben konnte Ihm gestohlen bleiben. Ja er konnte ganz gut ohne sie leben.

Leon seufzte als sich die Tür öffnete und den blick freigab auf die Verwüstung. Die Druckwelle hatte ganze Arbeit geleistet. Hier und da loderte ein Feuer, Rauchschwaden lagen in der Luft. Leon wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht in der Hoffnung mehr zu sehen, doch vergebens. Er tastete sich durch den Raum als er mit dem Fuß gegen etwas auf dem Boden stieß.

Gebückt tastete er den Boden ab als seine Hände etwas weiches klumpiges klebriges ertasteten. Warm und feucht. Er konnte kaum etwas sehen, der Rauch brannte immer heftiger in seinen Augen.

Leon erschrak als er realisierte was er da abtastete. Es war ein Torso. Er spürte eine Jacke und da war ein Hals... ein Kinn.. dann.. Fleischfetzen. Doch da war eine Kette. Leon nahm die Kette und riss sie vom Leib von wem auch immer, er konnte nur noch keuchen. Der Rauch biss sich in seine Atemwege und keuchend taumelte Leon zurück zum Fahrstuhl.

Wie sich herausstellen sollte hatte Leon eine Hundemarke an sich genommen. Eine Marke von einem scheiss Cop. Das war genau das was Leon jetzt brauchte. Wohin er auch ging. Wie tief er sich auch verkroch. Der Ärger schien ihm immer auf den Fersen zu sein.

Er spielte dieses Spiel einfach schon zu lange. Er hatte so oft die Identität gewechselt das er inzwischen schon selbst nicht mehr wusste wer er zum Teufel eigentlich war. Als kleiner Junge von zu Hause abgehauen und auf der Straße des Pepper gelandet. Hier hatte er sich mehr schlecht als recht durchgeschlagen. Hatte Gelegenheitsjobs angenommen und auch mal seinen Körper an so einen geilen alten Sack verkauft. Er hatte es gehasst, manchmal aber auch Geborgenheit darin gefunden. Was ihn dann aber vor ihm selbst ekelte.

Nun, im Pepper lebt man nicht lange ohne eine Familie. Die Clans dort kennen keinen Spaß und murksen dich einfach ab. Da zählt auch nicht das du noch ein Kind bist. Leon hatte das Glück das sich ein Yakuza seiner annahm. Warum hatte Leon nie begriffen. Für ihn waren Männer nur geile Böcke und sicher wollte der alte ihn auch nur ficken.

"Verdammte scheisse" Leon hämmerte auf den Tisch in seinem Keller. "was jetzt... die finden mich doch. In ein Paar tagen wimmelt es hier nur so von Cop´s." Die Cop´s drücken schon mal ein Auge zu wenn der Preis stimmt. Aber wenn man einen von Ihnen Killt, da kennen die keinen Spaß. Auf einmal halten diese miesen korrupten Säcke zusammen, als wären sie ein Fleisch und Blut. Das wusste Leon nur zu gut.

"Na das heißt dann ja mal wieder umziehen.... ich bin begeistert.."
"Wenn ich den Kerl erwische der diese Scheisse verzapft hat.. Gnade ihm sein Schöpfer"

Die nächsten Stunden verbrachte Leon damit, hastig seine wichtigsten Sachen in Sicherheit zu bringen. Den Keller hatte er jahrelang als Unterschlupf genutzt. Was sich da so alles ansammelt. Er war bestimmt acht oder neun mal mit der Sub zur Plaza gefahren. Hatte alles in Taschen oder in seinen Rucksack gepackt. Krempel.. Krempel und nochmals Krempel. Wie hießen diese Leute die nichts fortwerfen konnten ? Jedenfalls gehörte Leon ganz bestimmt zu dieser Sorte Menschen die sich einfach von nichts trennen konnten. Aber nach der neunten oder zehnten fahrt konnte Leon den Stress nicht mehr bewältigen. Er hatte mal wieder Seine Paranoia. Eine gesunde Paranoia gehört einfach zum Leben in Neocron dazu. Aber gesund war Leon´s Paranoia sicher nicht mehr.

Sein Ziehvater war dann doch kein Perverser alter Bock wie Leon erst dachte. Er stellte sich doch Tatsächlich als nett heraus.
"Ich bin Thorn mein Sohn " hatte er gesagt." Thurisaz Thorn... du kannst mich Thu nennen" Leon war so viel Herzlichkeit noch nie begegnet. Und ungläubig nahm er mit der Zeit seinen neuen Vater an. Auch wenn er Ihm nie ganz hundertprozentig vertrauen konnte. Zu viel hatte er erlebt. Zu viel hatte er sich über sich selbst geekelt, als das er nicht Angst hatte, doch Einestages erleben zu müssen wie auch sein Ziehvater ihn nur missbrauchen wollte.

Thu beschützte seien neuen Sohn. Warum er nie eine Frau hatte oder warum er keine eigenen Kinder hatte, darüber sprach man nicht in der Familie. Was der Oyabun sagte war Gesetz und so wagte auch niemand Leon seinen neuen Rang als Sohn des Oyabun (Chef der Yakuza Familie und Vaterfigur in einem) in Frage zu stellen. Leon wurde auf einmal Respekt entgegengebracht, von dem er vorher nur träumen konnte. Niemand wagte es gegen ihn das Wort zu erheben, auch wenn er noch sehr jung war.

Was Thu besonders wichtig schien war, Leon zu vermitteln was Ehre bedeutete. Er konnte stundenlang darüber mit geschwollenen Brust Philosophieren und sich erhaben fühlen. Aber bring mal einem geschundenem Hund bei was Ehre bedeutet.

Wie es genau dazu kahm ist eine andere Geschichte die bestimmt ganze Bände füllen würde. Wir müssen nur soviel wissen, das Leons richtige Misere eigentlich erst begann als er seinem "Vater" ein Messer in den Hals rammte. Da War er schon erwachsen. Doch was da in seinem Kopf vorging. Nun sagen wir mal, damals schien es ihm die einzige richtige Entscheidung zu sein. Eine Entscheidung die ihn sein Leben lang verfolgen sollte.

Leon war sich sicher alles was auf ihn zurückzuführen konnte beseitigt zu haben (dumm nur das er das Blut aus dem ersten Stock überall im Keller verteilt hatte ohne es zu merken). Er hängte das schloss vor die Tür und wischte mit einem Lappen alles sorgfältig ab. Seufzend... " Huhhh... dann sehen wir uns in dein Paar Jahren. Hoffentlich finden sie nichts."

Leon tat das einzig richtige wie er glaubte. Er trat die Flucht nach vorne an. Jahrelang lebte er in mitten der CA und all der Angestellten und Bürokraten der Stadt. Er sas sogar im Stadtrath, was ihn selbst immer wieder zum schmunzeln brachte. Als Black Dragon hatte er es weit gebracht. Doch eines Tages hatte er den Druck einfach nicht mehr ausgehalten. Die Angst das man ihn erkennen würde war einfach zu groß geworden.Darum war er, wieder einmal, Untergetaucht. Doch jetzt musste er wieder in die Höhle des Löwen. Er würde sich unter das Volk mischen, in der Hoffnung so unentdeckt zu bleiben.

Was hatte er schon für eine Wahl... zurück auf die Straße zu den Black Dragon? Vor dehnen hatte er wahrscheinlich noch mehr Angst als vor der CA. Nicht auszumahlen was die mit ihm machen würden wenn die wüssten was mit ihrem ach so verehrten Oyabun wirklich passiert war.

Leon Kowalski

Plaza Mainstreet
(genaue Adresse auf Anfrage)

L. S.
30-08-08, 04:48
Leon Kowalski wirkte angespannt als er Ray McCoy im Protopharm Labor über den Weg lief.
Ray war auch erst seit kurzem wieder in der Stadt doch Leons plötzliches Auftauchen überraschte ihn. Es schien im jahre her als er ihn das letzte mal gesehen hatte. Damals noch als Mitglied der Onorata.

"Ist alles ok, Leon?"

"Ja, sicher. Alles ist ok, alles ist sicher."

Ray McCoy zog eine Augenbraue hoch. Der Mann der einst so selbstsicher wirkte, der keinen Zweifel über seine Bodenständigkeit und Standhaftigkeit zuliess, wirkte nun fast etwas paranoid, wie er sich so ständig umschaute und versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

"Schön dich mal wieder zu sehen. Es ist lange her, nicht wahr?"

"Ja... verdammt lange. Ich muss weiter... die werden mich suchen."

"Wer?"

"Alle..."

Und Leon verschwand in den Tiefen diffusen des Protopharm Labors und hinterließ eine kurze innere Stille in Ray McCoy.
Seine Augen beschrieben kurz eine nachdenkliche Runde, bis er sich schließlich wieder zurück in das Hier und Jetzt riss.
Er hatte immerhin einiges zu erledigen seit er vor einigen Tagen einen neuen Aufgabenbereich in einer neuen Vereinigung erhalten hatte.

Alles natürlich streng geheim, aber er wusste das bereits einige Geheimdienstleute auf ihn und andere Mitglieder angesetzt waren.
Aber es war im egal, denn er fühlte sich dort wohl. Er würde damit schon fertig werden. Vielleicht erwuchs auch daraus seine Bereitschaft so weit zu gehen...

Während Ray McCoy auf dem Weg zum Plaza 1 Distrik, auf dem Weg nach Hause war, ließ er die Geschehnisse der letzten Tage vor seinem Inneren Auge Revue passieren.
Da war dieser Typ, bereits am ersten Tag bei seinem neuem Arbeitgeber Ash Liwpig, der auf den Fassaden des gegenüberliegenden Gebäudes lungerte. Komischerweise in einem Bankeranzug mit Koffer und Brille. Das war wirklich lächerlich, als ob so jemand auf Fassaden herumklettern würde. "Was denken die sich eigentlich?" Ray sah ihn nur kurz aus den Augenwinkeln und vermied es ihn direkt anzuschauen. Aber er wusste das er die ganze Zeit da hockte und ihn beobachtete. Und er hoffte das der Möchtegern banker es nicht bemerkt hatte.

Am nächsten Tag merkte er zunächst nichts davon. Erst als er sich in eine Schlange bei Crytons anstellte um mal wieder das völlig überteuerte Implant Gel zu kaufen, spürte er plötzlich einen spitzen Gegenstand der gegen seinen Rücken gepress wurde.
Eine Stimme flüsterte ganz lässig in sein Ohr:
"Schön ruhig weitermachen McCoy! Und keine falsche Bewegung"
Dabei drückte er den Gegenstand noch etwas mehr in Rays Nieren, der dabei etwas aufstöhnte, es jedoch gleich wieder unterdrückte.
Nachdem Ray den Einkauf getätigt hatte führte der Unbekannte und er gab die Richtung an in die sie gingen.
Höher und höher, fast bis auf die Dächer des Plaza Distriktes ging es.
Ray malte sich schon das Folterzimmer aus in das er ihn gleich irgendwelchen skrupelosen Schlägern vorwerfen würde.

"Hören Sie, ich habe Geld. Ich kann ihnen..."
"Schnauze McCoy! Sonst erledigen wir das gleich hier.... da habe ich kein Problem damit."
Und er drückte den Gegenstand wieder mit Gewalt in Rays Nieren und Ray traten dabei fast die Augen aus den Höhlen.
keine Hoffnung also... jetzt konnte er nur noch hoffen das sein Wille stark genug war. Er war gewillt für die Vereinigung zu sterben und er versuchte sich mit jedem Schritt den er ging mehr Mut zu machen und Kraft zu schöpfen um die bevorstehende Tortur zu überstehen.

Als sie über die Brücke des Skywalks gingen drückte der Fremde ihn plötzlich in Richtung Abgrund. Ray stolperte fast bei diese plötzlichen ruppigen Richtungsänderung.
Er klammerte sich an dem schmallen Metal des Geländers fest, doch der Druck den der Entführer ausübte war zu stark. Erst jetzt konnte Ray sich, bei dem Versuch halt zu bekommen, umdrehen. Eine eiskalte Hand umschlang seinen Hals und drückte ihn mit unmenschlichen Kräften in die Höhe.
Ray konnte aus seinen vor Schmerz, zu schlitzen verengten Augen, schemenhaft das unter einer dunklen Kapuze verborgene, Gesicht des Angreifers wahrnehmen.
Ein kaltes fast maschinenartiges Gesicht.
Er konnte nicht sagen ob es nur Einbildung war oder ob es an seinen tränenden Augen und den grellen Lichtspots um ihn herum war, aber es schien tatsächlich etwas silbern zu schimmern, wie Metal.
Ein Röcheln überkam diese Szenerie der Gewalt, hoch über den wimmelnden und geschäftigen Massen Neocrons. Ein Zappeln und ein Greifen, das Erfolglos in der Luft versiegt.
"Ein wahrlich absurder Moment" schoss es Ray durch den Kopf. Die beiden Männer sahen sich an. Ray, röchelnd, unfähig etwas zu sagen und der Fremde eiskalt und erbarmungslos, ohne jegliche Gefühlsregung, starrte geduldig und schien nur auf Rays letzten Moment in dieser Welt zu warten.
Ray zuckte und er wusste das es nicht mehr lange dauern würde....
Er hatte nun nichts mehr entgegenzusetzen. All seine Kraft war gegangen. Vergeudet in zuvielen, kleinen sinnlosen Versuchen sich zu Befreien...
Vergeudet.... zu spät... zu spät... spät
Die Worte hallten in ihm nach, so das er bald nicht mehr wusste ob er sie wirklich sagte oder nur dachte. Er war bereits an einer Schwelle angelangt, nahm nichts mehr um sich herum wahr, erkannte nicht mehr die Situation und die Zusammenhänge. Für ihn war nun nichts mehr wichtig.
Ein lautes Geräusch von Fern... wie in einem Traum hallte es durch einen undefinierbaren Raum.

Ein Sacken, ein Fallen und ein dumpfer Aufprall.
Langsam spührte Ray seine schmerzenden Beine und vor allem seinen schmerzenden Hals.
Jemand Hustete. Er jetzt bemerkte er das er es war. Ihm war als würde er nach und nach in seinen Körper zurückfinden.
Er erblickte zuerst nur Schemen von einem Gestein, die sich allmählig vor seinen Augen zu den Bodenplatten der Brücke formierten. Direkt vor ihm der Angreifer... Blut floß aus einer Faustgroßem Loch in seiner Schläfe.
Als er seinen Blick ein wenig nach oben hob und dabei an seinen Hals fasste um ihn heilsam zu reiben kamen zwei große Kampfstiefel in sein Blickfeld.

"Ray du oller Schrauberkopp, muss ick dir denn immer hinterherlaufn wien Kindermädchen?"

"L-Linc?"

Ray setzt sich unter Mühen, flatterig und unfähig aufzustehen. Er, prustet immer noch und erst jetzt bemerkte er das sein Herz rast.
LINC lacht.

"Man du siehst aus wie gerade von nem Hover-Taxi anjefahrn."

"Verdammt - Ich fühle mich auch so."

"Wat war denn los? Ärjer mit de Bullen?"

"Wenn ich das wüsste. Der Typ war sone Art Maschine. Also wie ein Cop hat der nicht ausgesehen wenn du mich fragst."

"Ejal, hauptsache Action!"

Ray lächelte bemüht. Er konnte Lincs Vorliebe für das Gewaltsame Lösen von Konflikten nicht wirklich nachvollziehen, aber diesmal hatte es ihn gerettet.

"Wir sollten den Heini da wegwerfen."

"Weg...werfen?"

Ray erhob sich so schnell es ging, doch es war schon zu spät. Linc hatte den toten Körper bereits auf der Geländer gehievt und ehe Ray etwas tun konnte ihn in die Tiefe stürzen lassen.

"Bist du total bekloppt? Jetzt liegt er da unten bei den ganzen neugierigen Blicken. Die Cops werden gleich hier sein."

"Jez ma dir ma nich ins Hemd, Kleena. Mit den Bullen werd ich fertig."

Ray rollte die Augen und zog an Linc als er an ihm vorbeilief, Richtung Plaza 2.

"Jetzt mach schon Linc! Noch mehr Tote können wir heute nicht gebrauchen."

Ein fliehendes Bild... die schmalen, dunklen, grünen Gänge entlang.

Das war nun 3 Tage her und seitdem war ihm klar geworden, das der Attentäter nur aus den Reihen des Geheimdienstes kommen konnte.
Wer weiß an welch kranken Kreaturen sie dort durch abartige Experimente hervorbrachten.

Seine Wohnung schien in diesen Tagen der Überwachung der einzig sichere Ort. denn selbst die Gehemdienste schienen vor der Höhe des Achtundachzigsten Stockes kapitulieren zu müssen.
Aber natürlich waren da immernoch die Wanzen die obliogatorisch in wahrscheinlich jedem von Diamond erbauten Appartement zu finden waren.
Aber es konnte ihn ja niemand zwingen in seinem eigenem Zuhause zu reden.

Die alles belebende Nacht schwang sich grau in grau über die niemals schlafende Stadt und hüllte sie in ein Tuch des trügerischen Friedens.
Ein Frieden, der, wie Ray wusste, bald nicht mehr nur unterschwellig gestört sein würde.

Eine neue Zeit bricht an. Eine Zeit der ungeteilten und unbarmherzigen Auseinandersetzung.
Eine neue Zeit, für eine neue Vereinigung.
Zeit zu leben... Ein Nebel zieht auf.

DER_julu
02-09-08, 09:17
normalerweise hätte er dem junkie eine packung 'flash hingeworfen, ihm die nummer zu seiner mailbox gegeben und wäre gegangen. normalerweise wäre er hier nie 10 minuten lang gestanden und hätte sich den unverständlichen brei aus unzusammenhängenden wortfetzen angehört. normalerweise hätte er sich überhaupt nicht mit dem typen hier getroffen, hätte ihn ignoriert oder hätte die angelegenheit an max delegiert. dummerweise war NICHTS mehr normal, seit ihn dieser chevalier zu der teilnahme an dem tangent-projekt überredet hatte.
die leute funktionierten nicht so, wie er es gewohnt war vom mob: beim mob hatte er nur "da lang" sagen müssen, und die sache war wie ein uhrwerk gelaufen. hier musste er die menge erst überreden, was ihm tierisch auf die eier ging. ein umstand, der sich ändern musste. und plötzlich war er jemand, den ständig irgendwer sprechen wollte. wie dieser linc hier.
stammelte irgendetwas von einem gemeinsamen hass auf die bullen, und davon daß er ash nützlich sein könnte. seine drecksarbeit erledigen. und aus irgendeinem grund, den ash selbst noch nicht kannte, hatte er beschlossen, daß ein laufbursche bei den tsunami nicht schlecht sein konnte. jetzt stand er in dem stickigen, verrauchten appartement im pepper park 3 und sah dem sarge beim saufen zu.

"also seh ich das richtig - da is dieser tsunami-scheisser, der dirs angebot gemacht hat, dein laufbursche zu sein." lonny war offensichtlich schon durch die ersten flaschen 'whitie durch, seiner aussprache nach zu urteilen. drehte ihm den rücken zu, wie er da an seiner werkbank stand, und an irgendeiner zimmerflak schraubte.

"jup. aber so wie er jetzt aussieht, ist er nutzlos für mich..."

"und ich soll draus was brauchbares machen. das isses doch, warum du zu mir kommst..."

ash seufzte. die blank-brüder waren zum günstigsten zeitpunkt schwierig, und lonny ging ihm im moment mehr als auf die nerven.

"schau, lonny, ich weiß daß du damals bei tangent schon leute durch die wastes gescheucht hast, bis aus ihnen brauchbare runner geworden sind. ich tu das ja nicht für mich, ich tu das..."

"ssssht. ich machs. aber das kostet dich was..."

er hatte es gewusst. selbst die leute, die mit ihm zusammenarbeiteten, seine engsten vertrauten, zockten ihn ab. er war einfach zu gutmütig.

"was ists ? nenn mir deinen preis, und ich bin dabei..."

jetzt drehte sich der tank um. das licht spiegelte sich in seiner glatze und ließ rund um seinen kopf eine art heiligenschein leuchten. oder den glanz der vollkommen geisteskranken.

"eine ravager. eine von diesen neuen gatling-wummen, und einen mc5 ballistic cpu. alles in gutem zustand, unmarkiert. und möglichst bald."

gerade daß er nicht seine leber gefordert hatte. langsam begann ash, diesen job zu hassen. trotzdem schlug er ein. ein handschlag, der den fortgang eines lebens beeinflussen sollte...

Leon Kowalski
05-09-08, 16:29
http://www.strongie.com/images/stuff/bericht_hartman.jpg

DER_julu
05-09-08, 21:35
vorsichtig sah sich ash in der gasse um. obwohl, oder vielleicht gerade weil er lange genug im pepper park gelebt hatte, wusste er, wie leicht sich hier ein attentäter verstecken konnte. er wünschte, er hätte sternenstaub hier, oder selinde, die leute aus dem stealth holen könnten. mit dem rest würde er dann schon fertig.
das treffen drinnen mit dem kleinen cityadmin-angestellten war höchst aufschlussreich gewesen. die "argus datenbank" war also doch noch in betrieb, und offensichtlich wusste zumindest der kleine systemverantwortliche davon. gredi hatte ihn also belogen, oder er wusste es nicht besser. wenigstens befanden sich recht detaillierte aufzeichnung des problems in seinem besitz, auf einem datacube sicher verstaut. nervös, obwohl das sonst nicht seine art war - vermutlich verweichlichte ihn das leben im konzern - machte er sich auf den weg richtung plaza. in sicherheit. allein die tatsache, daß er den gedanken gehabt hatte, nervte ihn. egal, nur nach hause, nur nach...

er registrierte den schlag und den schmerz in seinem nacken nicht einmal, fiel einfach in gnädiger schwärze zu boden. kurz darauf, sekunden danach, erschien die gestalt in dem unmarkierten powerarmor, machte sich an dem gürtel des leblosen körpers zu schaffen, um danach im dunkel der schatten des pepper parks zu verschwinden.

irgendjemand hatte jetzt den datacube. das schicksal sollte entscheiden, was damit geschehen würde...

Leon Kowalski
08-09-08, 08:34
Sonntag, Plaza Mainstreet siebter Stock 23:43 Uhr

"Wie nur.... wie hat der Kerl mich gefunden?"

Leon zermarterte sich seit Stunden den Schädel. Dieser Maximilian Blank hatte ihn heute kontaktiert. Wollte mal mit Ihm sprechen.
Er wusste von dem Untersuchungsbericht den Leon von seinem Kontakt bei der NCPD erhalten hatte.

Mit Unbehagen willigte Leon in ein treffen mit Maximilian ein. "Er wird mich schon nicht umlegen. Und wenn ich Ihm ein bisschen Honig ums Maul schmiere erfahre ich vielleicht mehr über diesen Kerl." Das Treffen verlief dann doch nicht so wie Leon es sich erhofft hatte. Dieser Max stellte sich als ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse heraus. Hatte Leon doch tatsächlich gedroht er würde ihn umlegen wenn er nicht seine Quelle bei den Cops preisgeben würde. Was Leon aber dann doch umgehen konnte. Zum glück war dieser Kerl nur halb so schlau wie er stark zu sein schien.

Leon hatte mit fast niemandem gesprochen seit er wieder in der Plaza wohnte. War vielleicht zwei drei mal unten auf der Strasse gewesen.
Leon rekapitulierte noch einmal die letzten Tage. "Hmm.. es war doch niemand hier, außer Al und Akita". Aber das einer der beiden.... nein das ist ausgeschlossen. Al kenne ich schon seit... ach allein der Gedanke das Al was damit zu tun haben könnte ist absurd. Und Akita? Ha dieser Frischling, der frisst mir doch aus der Hand. Es muss eine andere Erklärung geben."

Die nächsten Stunden verbrachte Leon damit sein Appartment auf den Kopf zu stellen. Wände abzuklopfen und in jeden Lüftungsschacht zu schauen, in der Hoffnung versteckte Kameras oder Mikrofone zu entdecken. Doch außer Spinnweben und Silberfischen war nichts in seinem Appartment was nicht dort hingehörte.

"Hier kann ich nicht bleiben. Irgendjemand hat mich verraten und bevor ich nicht weiss wer kann ich Niemandem vertrauen. Das ist zu gefährlich hier."


Eine halbe Stunde später verließ Leon mit Trenchcoat und Hut der bis tief ins Gesicht gezogen war den Aufzug zum Mainstreet Komplex. Machte sich nicht mal mehr die Mühe das Passwort zu ändern und begab sich auf den Weg in den Pepper Park. Seine letzte Zuflucht. Leon hatte im Pepper mehr Möglichkeiten. Das war sein altes Zuhause. Vielleicht wollte es ja das Schicksal so. Eines tags musste er sich seiner Vergangenheit stellen und von seiner einstigen Familie war sowieso niemand mehr da der sich noch an ihn erinnerte. So konnte Leon vielleicht noch mal ganz von vorne anfangen.

Iceflower
13-10-08, 14:34
OOC:Hey, nicht den Thread so einfach Staub ansetzen lassen! Wenn ich jetzt ganz lieb Bitte sage und den Thread noch mal anschubse, schreibt ihr dann wieder weiter? Würde mich wirklich freuen! :)

Es waren nur noch zwei Straßen bis zum Apartment, als die Droge ihre Wirkung verlor.
Kami murmelte einen Fluch, taumelte zwei Schritte zur Seite, stieß gegen einen leeren Pappkarton und dann gegen eine Wand. Mit einem resignierten Seufzer lehnte sie sich gegen die graffitibesprühte Mauer.

„Alles in Ordnung?“

Kami Kazze versuchte kurz, den Blick auf ihren Begleiter zu focussieren, gab aber sofort wieder auf, als das konzentrierte Starren nichts weiter brachte als noch mehr Kopfweh.

„Geht gleich wieder“, versicherte sie, und trotz Kopfweh und Schwindelgefühl zuckte ein Grinsen um ihre Mundwinkel. Es war schon beruhigend, jetzt ein ziemlich gemein aussehendes Muskelpaket dabei zu haben, zumal hier im Pepper Park. Wusste ja keiner, dass der ein ausgesprochen friedliches Wesen war.

„Muss nur kurz warten, bis der Downer nachlässt“, erklärte sie und seufzte wieder. Es war einer dieser Tage, an denen einfach nichts so richtig klappen wollte. Nicht nur, dass sie keine Drogen mehr hatte, die sie hätte nachwerfen können, um den Downer hinauszuzögern, bis sie das Apartment erreicht hatten. Sie hätte sich die Nachwirkung sparen können, da sie die Droge eigentlich sowieso nicht gebraucht hätte.



Sie waren mit den aus einer Aurora Carnivoris extrahierten Chemikalien auf dem Rückweg nach Neocron gewesen, als eine Schlechtwetterfront den Observer erwischt und bis zur Redrock Mine hatte abdriften lassen. Und als Kami die Maschine gerade wieder auf Kurs gebracht hatte, stieg hinter dem nächsten Bergrücken eine Hoverstation auf. Zweihundertachtundneunzig Tonnen waffenstarrende Bösartigkeit schwenkten zu dem Gleiter herum und eröffneten das Feuer.

Dem ersten Energiestoß konnte der Observer noch ausweichen, aber der nächste erwischte die Maschine. Der Antrieb stotterte kurz, fiel dann ganz aus.

„Ach, verdammt“, meinte Kami, als sie die Kontrolle über den Gleiter an die Gravitation verlor und der Boden rasend schnell näher kam. Funkensprühend schrammte Stahl über Stein, bevor der Observer in einem Schauer aus Blättern und Rindensplittern an einem Baum zum Stehen kam. Aber da war Kami schon aus der Maschine gesprungen und hatte die Silent Hunter in Anschlag gebracht.

„Das hast du blödes Ding nicht umsonst gemacht!“ versicherte sie der Hoverstation und eröffnete das Feuer.

Der Stahlkoloss drehte sich suchend im Kreis, als die ersten Treffer einschlugen. Dann hatte er die Richtung geortet und schwebte näher, während sich die Silent Hunter beharrlich aber langsam durch die Panzerung arbeitete.

„Ymoto!“ rief Kami. Sie brauchte sich gar nicht umzusehen um herauszufinden, warum sie sich allein mit der Hoverstation herumschlagen durfte.
„Hör auf, mit dem strahlenverseuchten Viehzeug zu spielen und hilf mir gefälligst!“

Als der Gerufene neben ihr auftauchte, hatte er einen Wolf im Schlepptau, der ihm folgte wie ein Schoßhündchen, und eine Fledermaus zwitscherte neben seiner Schulter.

Kami schüttelte halb verärgert, halb belustigt den Kopf, verkniff sich aber jeden weiteren Kommentar, als Ymoto sich auf ein Knie nieder ließ, sich die Creed auf die Schulter wuchtete und eine qualmende Linie in die Panzerung schmolz. Kami zog die Silent Hunter dichter an die Schulter, während der Lauf den Ausweichbewegungen der Hoverstation folgte. Der nächste Schuss ließ die Schwachstelle in der Panzerung splittern und drang in die Elektronik darunter. Eine Kaskade aus Funken und Flammen regnete aus dem geborstenen Metall zur Erde. Die riesige Maschine verlor rapide an Höhe. Die Waffensysteme allerdings funktionierten immer noch.

Kami ging hinter einem Felsblock vor dem Gewitter aus Radioaktivität und Energiestrahlen in Deckung, das die sterbende Hoverstation um sich spie. Ymoto hielt seine Position, hatte jedoch die Creed sinken lassen, mochte offenbar nicht weiter auf die Station feuern und wurde dafür prompt mit einem Elektroschock belohnt.

„Schatz, ich hätte da ein neues Wort für dich“, kommentierte Kami mit einem Blick auf die Lichtbögen auf Ymotos Powerarmor,
„Ducken.“

Dann schlug die Hoverstation hinter einer nahen Anhöhe auf den Boden, und der Lärm einer gewaltigen Explosion schluckte alle anderen Geräusche.

Als es wieder still war, stand Kami auf, wischte sich Staub und Grashalme von der Powerarmor, warf einen Blick auf den zerbeulten Observer und seufzte.

„Ich werd’ mal schnell nachsehen, ob ich wenigstens noch ’was Brauchbares aus der Hoverstation ’rauskriegen kann“, erklärte sie, kramte ihr Hacktool hervor und stapfte zu dem Hang hinüber, hinter dem eine dichte Rauchwolke in den schnell dunkler werdenden Abendhimmel stieg.

Im Gegensatz zu der KI hatte die Verriegelung Absturz und Explosion unbeschadet überstanden, und Kami ertappte sich dabei, wie sie nachdenklich auf ihrer Unterlippe kaute. Sie war eine sehr gute Hackerin, aber die Verrieglung einer Hoverstation war sehr komplex, und Kami hatte nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen.

„Ach, was soll’s“, murmelte sie und öffnete kurz das Helmvisier, um sich eine Dolinskin Tablette unter die Zunge zu legen. Früher hatte sie hin und wieder Dolinskin genutzt, um mit besonders verzwickten Systemen fertig zu werden. Mittlerweile brauchte sie die Droge nicht mehr, schleppte aber aus reiner Gewohnheit immer noch ein paar Tabletten mit sich herum.

Eine knappe Minute später kehrte sie mit einem zerschrammten Tech Part in der Hand zum Observer zurück.

„Schaff’ die Viecher hier ’raus“, kommandierte sie knapp.

Ymoto löste behutsam die Krallen der Fledermaus aus der Kopfstütze des Pilotensitzes und setze sie vorsichtig in den Zweigen des Baumes ab, dann hob er den Wolf vom Passagiersitz und tätschelte ihm den Rücken, als er ihn vorsichtig auf dem Boden absetzte.
Wieder schüttelte Kami belustigt den Kopf und startete die Motoren. Sie hatte noch zwei Tabletten Dolinskin übrig, um den Downer hinauszuzögern, und bis dahin wollte sie das Apartment erreicht haben.



Und, welche Überraschung, natürlich hat auch das nicht geklappt, dachte Kami, während sie sich vorsichtig von der Wand abstieß und ein paar unsichere Schritte machte.

„Brauchst du Hilfe?“ erkundigte sich Ymoto und streckte ihr die Hand entgegen.

„Danke, geht schon“, winkte Kami ab, und kam ganze zehn Schritte weit, bevor sie mit ihrer verschwommenen Sicht über einen Schatten am Boden stolperte und hinfiel.

Mit einem resignierten Seufzer ließ sie es zu, dass Ymoto sie wieder auf die Füße zog und festhielt, während sie sich schwankend nach dem umsah, das ihr da im Weg gewesen war, und das sich bei näherem Hinsehen als am Boden liegende Person entpuppte.

Als sie schließlich im Apartment ankamen, dämmerte es beinahe schon. Sie hatten noch einen Abstecher zum Medicare gemacht und den Runner, dessen Dog Tag ihn als Ash Lipvig ausgewiesen hatte, dort abgeliefert. Als Kami sich müde auf einen Stuhl sinken ließ, fiel ihr auf, dass sie immer noch die Chemikalien aus der Pflanze mit sich herumschleppte.

„Oh, ich hasse Tage wie diesen“, murmelte sie.

noch mal OOC:Bin mir zwar sicher, dass Ash die feige Attacke weggesteckt hätte, ohne gleich ins Medicare zu müssen, aber das kommt eben davon, wenn ihr die Leser hier einfach so verhungern lasst und sie sich die Fortsetzung erst mal selbst herbei schreiben müssen. ;)

angakok
05-01-09, 13:00
"Hier sind deine 100 Credits Kleiner und nun zisch ab."

Der Strassenjunge sah ihn mit grossen Augen an und war Sekunden spaeter schon im beginnenden all abentlichen Trubel des Pepperparks verschwunden.

Niemand beachtet die Gestalt, die wenige Minuten spaeter ein Klappe oeffnet die in die Sewers des Pepperparks fuehrt und darin verschwindet.

Eine Taschenlampe geht an und ihr heller Licktkegel schneidet ein kreisrundes Loch in das Halbdunkel des Sewers. Nach wenigen Schritten steht die Gestalt vor einer mit Codeschloss gesicherten Tuere. Ein alter Wartungsraum der seit Jahren ungenutzt ist. Nach der Eingabe des Codes oeffnet sich die Tuere wiederwillig knirschend. Die Tuere wird wieder gut verriegelt und dann flammen die Deckenleuten auf. Der Raum ist leer bis auf einen Tisch, einen Stuhl, ein paar alte rostige Schraenke an den Waenden und eine recht neu aussehende groesse Kiste in einer Ecke. Die Gestalt zieht eine Fernbedienung und gibt einen Code ein. Ein kleines Display auf der Kiste leutet kurz auf [DISARMED].

Zischend oeffnet sich der Deckel der Kiste. In der Kiste liegt ordentlich verstaut ein merkwuerdiger Anzug sowie einige elektronische Geraete. Im Deckel sind neben zwei Pistolen noch ein Scharfschuetzengewehr und eine CER-47 aufgehaengt.

Dann wollen wir doch mal sehen ob der kleine Bengel seine Credits wert war.

Nach dem booten meines Datenpads aktiviere ich den tracer client und tatsaechlich blinkt dort wo die Karte den Club Veronique anzeigt froehlich ein kleines gruenes Licht. So mein Freund, nun hab ich dich. Geniess den Abend, es wird dein Letzter werden.
Ich aktiviere das COMM Modul. "Hier Operator." - "Beginne umgehend mit der Ueberwachung der Zielperson. Benachrichtige mich sofort ueber einen Ortwechsel. Over." - "Operator, verstanden! Over and out."

Das wird wohl eine lange Nacht werden. Genug Zeit um noch einmal alles zu checken. Mit geuebten Griffen lege ich meine Regant Industries MK-4 an. Ein sehr interessantes Stueckchen Technik, das ein ueberaus talentierter wenn auch leider total verrueckter Alter in Techhaven anhand eines gefundenen Datencubes aus einem geheimen Laborkomplex unterhalb der Gayamine nachgebaut hat. Die Pistolen werden an die Seitenholster geclipt, die CER-47 lege ich auf den Tisch.
Ich fuelle noch die Injektoren fuer die Naniten und die Staminabooster auf und schiebe eine Redflash und Paratemol X-Forte in die Applikatoren. Die Biosonden melden volle Einsatzbereitschaft. Das Warten hat nun begonnen.

OOC: Ich hatte einige Zeit ueberlegt ob ich den Thread wieder entstauben sollte, da es ja doch schon einige Zeit her ist seit dem letzten Beitrag. Wie dem auch sei, ich versuche nunmal die Fortsetzung zu schreiben und etwas Licht ins Dunkel zu bringen ueber den Verbleib des Datencubes. Das hier war der erste Teil von insgesamt 3. stay tuned.

angakok
05-01-09, 15:04
Gewoehnlich frage ich nicht nach den Motiven meiner Auftraggeber und um ganz ehrlich zu sein: in der Regel sind sie mir auch scheiss egal. Ich habe weder Skrupel noch irgendwelche Emotioen wenn es um meine Kunden geht, aber ich habe ein paar Prinzipien. Wenn man bei einem Hitman ueberhaupt davon reden kann. Irgendetwas stoert mich aber bei diesem Auftrag, es will mir nur zum Teufel nochmal nicht einfallen was... Ich muss besonders vorsichtig sein. In meinem Beruf wird man nicht alt wenn man nicht erfolgreich ist und ich habe gelernt, das ein wichtiger Schritt zum Erfolg das Hoeren auf meine Instinkte ist. Und im Moment klingeln die wie eine Telefonzentrale zur Rushhour.

Waehrend ich so ueber diese Dinge gruebele verstreichen die Stunden und ich schnelle hoch als mein COMM Interface zu blinken beginnt.

"Operator an Einheit, come in." - "Ich hoere." - "Zielperson verlaesst den Club in Richtung Plaza Sektor 3." - "Verstanden Operator, bleib an ihm dran. Over and out."

Es geht los. Ich aktiviere die Thermalsprengladung in der Kiste und setze den Timer auf zwei Stunden. In zwei Stunden wird dann eine superheisse Plasmaladung alles in diesem Raum vernichten und damit auch jegliche Spuren die auf meine Anwesenheit hinweisen koennten ausloeschen. Ein letzter Blick auf die Ladeanzeige des Stealthmoduls zeigt volle Kapazitaet. Ich schultere die CER-47, loesche das Licht und verlasse den kleinen Raum.

Wenige Minuten spaeter stehe ich wieder in der dunklen und stinkenden Gasse unweit des Clubs. Ein Penner liegt hier in einem Berg aus Muell mit einer Flasche SynthWhisky in der Hand. Ich schiebe ihm einen 50nc chip in eine Tasche und sehe mich ein letztes Mal um. Niemand da. Der Helmverschluss schnappt leise zischend zu und das HUD erwacht zu seinem gespenstisch gruenen Leben. Ich aktiviere das Stealthsystem an meinem Unterarm und spuere wie Adrenalin durch meine Adern stroemt. Die Jagd hat begonnen.

"Operator an Einheit. Zielobjekt betritt Subway Station Plaza 2. Kontakt verloren" - "Verstanden. Neue Ortung durchgeben sobald Zielobjekt Subway verlaesst. Over and out."

Nun kommt es darauf an den Kerl wieder zufinden sobald er seinen Kopf aus der Subway steckt. Meine Vermutung ist die Mainstation in der Viarosso Sektor 3.

Wie sich ca. 15 Minuten spaeter herausstellt war diese Vermutung richtig. Der Kerl schlendert gemuetlich mit einer Nutte im Arm in Richtung seines Seaview Appartments. Weitere 10 Minuten spaeter bin ich auch im Sektor 3 angekommen. Mein Weg durch die Sewer war weit weniger angenehm und bescherrte einigen Mutanten ein unverhofftes Ableben.
Hier ist Vorsicht geboten, dieser Sektor ist gut bewacht durch die Copbots und ausgefeilte Ueberwachungssysteme der CityAdmin. Wieder aktiviere ich das Stealth und gelange ungesehen bis zum Aufzug in dem 10 Minuten zuvor das Zielobjekt verschwunden ist.

"Einheit an Operator. Position des Zielobjekts durchgeben." - "Operator hier. Zielobjekt befindet sich im 17 Stock, Appartment 1732." - "Verstanden. Over and out."

Das Stockwerk ist verlassen und nur die Notbeleuchtung brennt, ich belasse es dabei. Die ThermoVision meines Anzugs verraet mir wo ich hin muss. Hier ist es, 1723. Die ICE Soft meines Hacktools hat keine Schwierigkeiten mit dem Codeschloss der Tuere. 10s spaeter oeffnet sich leise die Tuer. Mein Anzug ortet 2 Personen in einem Zimmer am Ende des Gangs. Ich ziehe die Freeman und ein roter Ziellaser flammt auf. Ich durchquere den Gang und trete die Tuere auf. Meine Zielperson steht vor einem grossen Bett und vor ihm kniet die Nutte ganz offensichtlich mit seinem besten Stueck beschaefftigt. Die Augen des Kerls weiten sich, die Nutte springt schreiend auf und verkriecht sich in eine Ecke. Der Kerl versucht noch was zu stammeln aber ich kenn die Geschichte schon und druecke ab. Zwei Kugeln verlassen die Freeman, eine geht in sein Herz, die andere in seinen Bauch. Glucksend faellt er nach hinten auf sein Bett. 5 Sekunden spaeter ist er tot.

Die Nutte hockt noch immer wimmernd in der Ecke. Als ich auf sie zu trete und ihr die Hand reiche, fasst sie zoegernd zu. Ich stelle sie auf die Beine und rede beruhigend auf sie ein. Alles werde gut und sie soll sich keine Sorgen machen. Sie beruhigt sich und und schaut mich aengstlich an. Wieder spricht die Freeman mit 2 leisen Plops ihre toedlichen Worte und ich lege das Maedchen zu ihrem Freier. Das letzte was ich brauchen kann sind irgendwelche Zeugen.

10 Minuten spaeter sind alle Video Ueberwachungssysteme des Appartments geloescht und ich habe was ich wollte - einen kleinen unscheinbaren Datacube, der mir soeben 400.000 cr eingebracht hat. Was auf ihm gespeichert ist, bleibt mir verborgen. Die Daten sind mit einem unglaublich komplizierten Algorithmus verschluesselt und ohne den passenden Key laesst sich keine der Dateien oeffnen.

Ich verlasse im Schutz der Tarnvorrichtung das Appartment und stehe wenige Minuten spaeter wieder unten auf der Strasse.
"Einheit an Operator. Auftrag erledigt. Leite nun Erease Sequenz ein." - "Operator hier. Verstanden. Videoueberwachungssystem des Hauses wird geloescht." Ich oeffne die Klappe zum Sewersystem und steige hinab.
Das Adrenalin laesst langsam nach und ich spuere wie eine Muedigkeit sich in mir breit macht. Die Nacht war lang und ich muss endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen.

OOC: Der dritte und letzte Teil kommt dann demnaechst.

Pitbull.^
26-04-09, 18:16
Cain los schreib weiter! ich finde die Story Hammer! :cool:

vorallem als alt eingesessener Spy ;)

Cindy Dawn
15-05-09, 12:59
Macht wirklich Spaß dir zu folgen :)
Da bekommt man glatt Lust alte Projekte aufleben zu lassen.

lg