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View Full Version : vergebung



DER_julu
13-09-07, 02:14
[ooc: der folgende text ist teil einer ingame ablaufenden story, alles das ist tatsächlich so, mit ein paar abstrichen für die künstlerische freiheit, so passiert. macht was draus, ingame am besten :) ]

der 'whitie knallte gerade rein, als sich sein schlechtes gewissen wieder meldete. und oh mann, hatte die frau es draufgehabt, den letzten rest ego den er hatte, in den staub zu treten. eine stunde zuvor hatte er einfach nur einen priester haben wollen, der ihm sagt, daß alles gut würde, daß, sollte es ihn wirklich geben, crahn ihn trotz seines jobs heute nicht verachten würde, daß... ja, daß was ? daß er ein guter mensch wäre, und nicht das arschloch, für das er sich hielt ? vermutlich, irgendsoetwas in der richtung. stattdessen hatte ihm diese serena mehr den kopf gewaschen als er sich gedacht hätte. ash lehnte sich zurück und genehmigte sich noch einen schluck aus der flasche, den letzten. winkte dem barkeeper nach einer neuen.

dabei hatte alles so harmlos angefangen. dieser johnson - gut, vielleicht nicht wirklich ein johnson, oder ein recht bekannter johnson, hatte ihn angeheuert, um ein paar leuten bei cityadmin einen denkzettel zu verpassen, je mehr, desto besser. also hatte er das term angeworfen, ein paar credits bezahlt für infos wie wohnort und ähnliches, und ein paar tage in mülltonnen gewühlt. und dann zugeschlagen. er konnte das adrenalin jetzt noch in seinen adern spüren, das nervenzittern, den tick am linken auge, den er immer hatte, wenn die jagd vorbei war. er hatte es sich sauberer vorgestellt, mehr nach ehrlichem duell, mehr nach mano a mano in den weiten der wastes. heldenhafter. daraus wurde nichts.

die neue flasche angebrochen, noch ein schluck, fürs bessere schlafen. die kirche hatte wirklich geholfen, ihn ein wenig zu beruhigen, der blaue himmel und der 'whitie taten den rest. halfen ihm, von den nachwirkungen von mehreren dosen redflash runterzukommen. zur hölle, und es gab leute, die das zeug ständig einwarfen - wie konnten die schlafen ?!?

der erste war einfach gewesen - über den war er fast gestolpert im pepper park, nexes hieß er, oder so. irgendein tank, natürlich mit ppu am arsch. war schon ein hartes stück arbeit gewesen, der gute. den kolben der abgefuckten desperado an der schulter, den schweiß den rücken runterrinnen gespürt, hatte er zugesehen daß er aus der schusslinie des tanks kam. ihn umrundete, und immer wieder diesen verfluchten plasmakuglen auswich, die ihm entgegegen schlugen. das redflash half, auch wenn es die sicht verzerrte, einen tunnel aus adrenalin zum ziel baute - das magazin saß, nach viel zu vielen kugeln (verdammt, was hielten diese tanks aus...) ging der typ zu boden. dogtag eingesackt, und ab die post. die zweite war weit schwerer...

"du wandelst auf einem schmalen grat", hatte sie gesagt. oh, wie verdammt recht die gute doch hatte. und doch keine ahnung. bis vor einer woche hätte er sich selbst mehr für einen menschen des worts gehalten, eher, als für einen der waffe. klar, er hatte schon vorher für die drachen ab und an mal jemanden verprügelt, einen ins knie geschossen, um ihm klarzumachen, daß anschreiben nicht drin war. er war auch schon ab und an mal bei den zünftigen prügeleien im pepper park dabei gewesen, aber das war alles spass. nichts hatte ihn darauf vorbereitet, was mit beth claw passieren würde...

...er hatte an der tür geläutet. die adresse von einem kontakt erkauft, nicht gerade wenig dafür bezahlt. eins dieser feinen plaza-appartements, in denen man eine familie unterbringen hätte können, und zwar komfortabel, raus aus dem drecksloch im dome, wo einem nur die kinder an der kälte und am regenwasser verreckten. stattdessen wohnte hier nur diese miss claw. scheisse, musste die cityadmin gut bezahlen.
sie hatte die tür geöffnet, ein "hm ?" gebrummt, und er war an ihr vorbei, bevor sie mehr sagen konnte. er hatte irgendwas gestammelt wie "ist wirklich wichtig..." oder so, wie ein blutiger anfänger, nicht einen von den 1000 coolen sprüchen, die er sich zurecht gelegt hatte. trotzdem, das adrenalin hatte die kontrolle, er war kalt und der heiße, unnachgiebige gott der rache. oder wäre es gern gewesen. als er die wumme gezückt hatte, war sie herumgelaufen, ohne ein wort, wollte fliehen, hatte sich niedergekniet, als ob sie um gnade flehen wollte, aber kein wort gesagt. vermutlich hatte sie sich ihrem schicksal ergeben, und ertragen, was er nicht ertragen könnte. und starb, den lauf im nacken. er nahm ihren dogtag, zitternd, und lief so schnell er konnte aus der verdammten wohnung...

der 'whitie neigte sich schon wieder dem ende zu, und mittlerweile hatte er seine wirkung nicht verfehlt - ash war besoffen wie eine horde mercs mit dienstfreigang. irgendeine der syphilitischen schlampen von hier machte sich an seinem hosenschlitz zu schaffen, vor ihr eine flasche wein, die er wohl bezahlt hatte, geistesabwesend. naja, er hatte genug verdient. zu recht, verdammtnochmal, zu recht. mit einem schauer erinnerte er sich an den tank zurück...

...der überall als tod bekannt war. nichtmal in seinen verdammten akten tauchte ein name auf. egal, er stand auf seiner liste. und bei crahn, wenn die leute immer sagten, tanks seien einfältig - der typ traf das cliche perfekt. ash sagte zu, ihm irgendwas zu bringen, er war zu besoffen im moment um sich zu erinnern was genau, und ein pepper park appartement zu kaufen für einen preis, für den das appartement aus gold hätte sein müssen. billiger trick. der typ gab tatsächlich sein passwort quer über alle kanäle preis, also rein in den aufzug am plaza, und raufgefahren. und offensichtlich war der typ nicht so dumm wie ash am anfang vermutet hatte. immerhin hatte er eine waffe dabei, als sich die aufzugstür öffnete. da war sie, die angst vorm sterben. ash vertraute den verfluchten genreplikatoren einfach nicht genug. was, wenn irgendwas anders wäre ? und war das wirklich jedesmal er, der aus dem genreplikator kam ? egal, im letzten moment raus aus dem aufzug, und zu seinem großen glück war der typ nicht besonders erfahren und hatte sich in aller eile einen raketenwerfer geschnappt. der rest war ein kinderspiel, eines, das ihm fast am meisten leid tat. normalerweise gab er ratschläge, oder fuhr leute durch die gegend, vergab kleine jobs, damit ein wenig mehr geld reinkam - aber er stand auf der liste. also nahm er den dogtag aus der verkrampften hand, und lief so schnell er konnte. scheisse. ein rookie. was für ein arschloch war er geworden...

mit einer recht eindeutigen handbewegung verscheuchte er die nutte. er brauchte mehr zeit allein, heute war nicht der tag für frauen. auch nicht für eigentlich ganz gutaussehende tankfrauen, nicht wenn sie auf seiner liste standen. und oh, war er ein bastard. noch eine flasche, er hätte heute früh schon anfangen sollen zu trinken. la libellula, tank, guter ruf bei der cityadmin, geschätzte mitarbeiterin. und auf der suche nach einem tsunami, den er durch zufall kannte. was ihr zum verhängnis wurde...

...er hatte ihr zugesagt, sie hinzuführen. wusste wohin sie wollte, wo sie sich aufhalten würde. war hingekommen, gewehr durchgeladen. vor der dame hatte er schiss. benutzte eine dieser neuen laserwummen, die einem ausgewachsenen tank den kopf auf den schultern mit ein paar treffern frittieren konnten. er hatte eine pa gesehen von einem tank, die sie in den dome gebracht hatten, und oh mann, hatte das ding löcher gehabt. innen war die haut streckenweise mit der rüstung verschmolzen gewesen. und scheisse, seit dem tag hatte er respekt vor den dingern. durfte ein mann ja haben, respekt.
sie tauchte tatsächlich auf, das teil auf dem rücken, und ash meinte, fast grinsend unter der pa "und sorry..." und drückte ab. selten hatte er so schnell reagieren müssen, fuck, die lady wusste was sie tat. hatte ihn einmal erwischt, die pa konnte er fast vergessen. irgendwann musste er sie glücklich erwischt haben. wollte den dogtag nehmen, als dieser verfluchte torrez auftauchte. naja, man konnte nicht immer glück haben, ausweichen wollte er, laufen, vielleicht torrez auch umlegen - aber der junge war zu gut. er spürte noch, wie die pa brach, ein teil an der schulter schmolz, und der nächste treffer erwischte ihn. die haare stellten sich ihm auf, die optik gab ihren geist auf dank dem stromstoß, dann sengender schmerz... und die gnädige schwärze hatte ihn...

und es war er gewesen, der aus den genreplikator kam, crahn sei dank. hatte noch versucht, mit torrez zu verhandeln über diesen verschissenen dogtag, und als er runterkam, stand die tank-tante neben torrez. ash hatte nichtmal die pa an, die war ruiniert, also lief er was das zeug hielt. hinterhof-rallye durch die outzone, immer wieder torrez schüsse, die links und rechts neben ihm vorbeigingen. wie konnten diese wandelnden blechbüchsen so verflucht schnell sein ? links abbiegen, rein durch die tür, an einem mutanten vorbei, der blöde glotzend einen schuss in die luft abgab, raus aus den alten lagerhallen, durch einen dünnen durchgang in die alten industriebezirke und ab zu dem billigen appartements in der outzone. er kannte da noch eine ärztin, die... nein, den namen besser nicht mal denken. wenn er die da mit reinzog - nicht auszudenken. im halbdunkel gravierte er mit einem nagel eine, seiner meinung nach nicht mal besonders gute, fälschung von libellulas dogtag, egal, hauptsache der johnson merkte es nicht.

da holte ihn dann auch das schlechte gewissen ein. er hatte sich noch artig verabschiedet, und war dann zu seinem treffen mit dem johnson aufgebrochen. in der anonymen dunkelheit der alten outzone-mall die dogtags übergeben, einen wirklich hübschen betrag kassiert, und... da war sie, plaudernd mit irgendeinem schmierigen fettsack in der outzone, und genau libellula hatte er nicht gebraucht. nicht jetzt, nicht angeschlagen wie er war, nicht mit nur mehr 2 magazinen. vorbeischleichen, und scheisse - sie hatte ihn bemerkt. zog den flammenwerfer - natürlich nicht ein einziger meter platz zum ausweichen und distanz halten, und er dachte schon er hätte sie ein zweites mal erwischt, als er den brennenden geruch in der pa wahrnahm. das miststück hatte die scheiss panzerung in brand gesetzt - nur weg, nur... schmerz, unverkraftbarer schmerz in der rückengegend, und schon wieder schwarz und filmriss, gerade als er ihren dogtag aufheben wollte. genug für einen tag. er verpisste sich in die kirche, bestellte sich einen priester, und bekam...

...serena. verdammt, die frau war gut, es tat gut zu reden, aber warum musste er ausgerechnet an eine priesterin mit moralvorstellungen geraten, die so hoch waren, daß er nicht mal an seinen guten tagen annähernd an deren standard herangereicht hätte. dabei wollte er doch bloss, daß crahn ihm die kraft gab, nicht nochmal zu spüren, was er heute gefühlt hatte. nicht nocheinmal. nicht mehr... den spass an der jagd, und zu einem gutteil die lust am töten...

...er spülte die letzten gedanken mit dem letzten schluck 'whitie runter, und wankte dann zum carport. legte dem wirten gut zwei bis drei tausender zu viel auf die theke. er konnte es brauchen, und irgendetwas gutes wollte er heute noch tun. er war kein arschloch. nur ein arbeitender mensch wie alle anderen auf dem verschissenen kontinent. keine karre heute, kein motorrad. nicht nochmal den weg über den genrep-express nehmen. lieber der gleiter, da konnte er nicht mit irgendetwas zusammenstossen. nur ab nach hause, und endlich wieder einmal schlafen...