Cronite
18-06-06, 15:29
(So, ich habe mal wieder ein wenig was geschrieben und will euch das nicht vorenthalten. Wenn Interesse besteht, folgt vielleicht noch eine Fortsetzung. positive und/oder negative Kritik und allgemeines Feedback ist erwünscht ;) . Natürlich habe ich mir mein Geschriebenes nochmal durchgelesen, dennoch können sich einige Rechtschreibfehler oder Zeilenumbruchfehler einschleichen, daher bitte ich um Verständnis :) )
Die letzten Stunden
Es war ein ungewöhnlich heißer Tag in Neocron City.
Clive schlenderte leichtfüßig durch die Straßen Neocrons und pfiff leise dabei eine markante Melodie. Er schien sichtlich unberührt von allem Getue der Leute um ihn herum. Dank des sonnigen Tages, zog es viele Bürger und Gäste Neocrons auf die Straße. Fast an jeder Ecke gab es einen durchschnittlich ausgebildeten Arzt und einige Hobbykonstrukteur. Einige sprachen Clive direkt an, ob er irgendetwas benötigte.Er ging jedoch einfach weiter, als hätte ihn nie jemand angesprochen, und pfiff seine Melodie.Doch an diesem schönen, heißen Tag zog es nicht nur die idealistischen und gesetzestreuen Bürger aus ihren Apartments. Die Gauner, Herumtreiber und Halsabschneider waren ebenfalls auf Beutejagd und die CityAdmin und das NCPD war beträchtlich im Rückstand mit der Unterdrückung der Kriminalität. Fast jeden Tag gingen unzählige Beschwerden über Diebstahl, Sachbeschädigung, Erregung öffentlichen Ärgernisses, Gewalt, Mord und Totschlag ein. Doch Neocron City nimmt es mit der Bürokratie sehr genau und so kann es schon bis zu einigen Wochen dauern, bevor überhaupt ein Antrag auf Schadensersatz oder ein Formular für die zutreffenden Sachverständigen ausgefüllt wird.
Jeder hatte seine Probleme in seiner eigenen „kleinen Welt“. Clives hatte augenscheinlich überhaupt keine Probleme. Doch wie es meist der Fall ist, trügt der Schein auch hier.Er hat nur nicht die „normalen“ Probleme eines „normalen“ Bürgers und deshalb äußern sie sich auch nicht nach außen. Man könnte fast meinen, er wäre schlecht drauf, wenn er keine Probleme hätte. Clive gehört zu den Leuten, die erstens Ärger wie einen Starkmagneten anziehen und zweitens, nie zufrieden sind. Schnell reizbar sollte man vorsichtshalber auch noch erwähnen. Er trug eine schwarze Stoffhose, dazu schwarze Sportschuhe und eine offene schwarze mittel lange Lederjacke mit einem schwarzen Tanktop drunter. Er war durchschnittlich groß und war athletisch muskulös. Eine silberne Kette mit einem Kreuz schmückte seine Hals und Brust. Im Gesicht trug er eine verdunkelte Sonnenbrille über seinen kaffeebraunen Augen, die wahrscheinlich nur dazu diente, ein Narbe über sein Auge zu verdecken, welche zum Teil unter einem Brillenglass hervorkam. Ausserdem schmückte ein Drei-Tage-Bart sein Gesicht und betonte noch seine markantes Gesicht und seine leicht ausgepräften Wangenknochen. Seine Haare waren dunkel und nach oben gestyled. Als er den Plaza Sektor 4, richtung Via Rosso erreichte, verdeckten die hohen Wolkenkratzer die Sonne und warfen lange Schatten über die Straßen. Clive blieb kurz stehen und blickte in den Himmel. Plötzlich sprang links, ein paar Meter vor ihm, eine der drei Apartment-Lifts auf. Es ertönten zwei laute Schüsse und fast zeitgleich flog ein älterer Mann aus dem Lift heraus auf die Straße und zierte den Weg vom Lift zu sich mit einer Blutspur. Heraus kamen drei Männer mittleren Alters. Zwei lässig ein Assault Rifle über die Schulter zurückgelegt, während der dritte noch eine Pistole, eine Wasteland Eagle, zielend auf den am Boden liegenden Mann richtete. Abermals hörte man zwei Schüsse, während die Todesschreie des Mannes durch die Straßen hallen. Der Mann mit dem Colt drehte sich zu Clive und richtete seine Waffe auf ihn und ging ein paar Schritt auf ihn zu.
„Du hättest nicht hier sein dürfen, Mann!“
Clive schwieg, schwenkte seine Blicke auf die Leiche und wieder zu dem Typen mit der Pistole. Dieser hatte einen ungepflegten Vollbart und war ziemlich dunkel vom Hauttyp. Eine Augenbraue war zu Hälfte abrasiert und sehr dünn, während die andere ziemlich dunkel und buschig war. Außerdem trug er im linken und im rechten Ohr jeweils einen Ohrring.
„Kannst du nicht sprechen oder was!?“, fragte er energisch.
Die anderen beiden Schränke kippten ihre Gewehre von ihren Schultern und stemmten diese leicht und bequem in die Hüfte. Der Pistolero wollte gerade etwas sagen, doch wurde er wie von einer anderen Macht unterbrochen. Er ging dichter zu Clive und setze seine Kanone direkt auf Clives Stirn. „Na, soll ich abdrücken? Wie würde dir das gefallen? Wir würden dich gleich zu den anderen Kerl dazu packen. Wäre das was?“. Clive erwiderte daraufhin:
„Ich weiß nicht...wäre es denn was, wenn ich meine Wasteland Eagle AR-10-Match Karabiner-Gasdrucklader mit Halbautomatik auspacke und eine Salve nach der anderen in dich und deine Kumpels pumpe?“
Clives Gegenüber guckte etwas verduzt, die anderen Zwei entsicherten ihre Gewehre, was mit einem Klacken zu hören war. „Willst du mich verarschen, Mann!?“ fragte er eindringlich. Clive fing an seine Melodie zu pfeifen. In diesem Moment viel ein Regentropfen vom Himmel herunter und landete auf Clives Lederjacke. Fast wie in Zeitlupe schlug dieser auf die Jacke. Der Mann mit der Pistole lies seine Augen für eine Sekunde zu den herunter gefallenen Tropfen wandern. In diesem kurzem Moment der Unachtsamkeit verpasste Clive seinem Gegenüber einen sauberen Ellenbogenschlag um seinem Feind ins taumeln zu bringen.. Clive griff nach seinem Arm und riss ihn taumelnd vor sich während die anderen beiden das Feuer eröffneten und die Projektile in den Benommenen einschlugen und ihn auf der Stelle töteten. Clive richtete den fremden Arm auf und zog mit dem Fingern des Mannes den Abzug der Pistole und schoss drei Kugeln in den breiten Typ, der mit einem lauten Knall zu Boden fiel. Der Andere vom Tod seines Kollegen abgelenkt, bemerkte nicht, wie Clive den Toten von sich zu ihm stieß und war kurz irritiert. Clive griff in seinen Halfter, der unter der Jacke versteckt war, zog seine Pistole und betätigte den Abzug einmal.
Die Kugel schoss durch den Lauf, durchs Mündungfeuer und flog rotierend auf den direkten Weg zu den letzten Überlebenden. Die Kugel schlug in den Schädel, des Toten ein, den der Breite noch schützend vor sich hielt. Der Schädel splitterte und das Vollmantelgeschoss trat wieder aus und bohrte sich in den Schädel des anderen und verteilte sein Gehirn und Schädelsplitter an die Wand hinter sich, worauf hin beide zu Boden sanken. Das herunterfallen der leeren Patronenhülse brachte den passenden Ausklang, während noch ein wenig Qualm von Clives Waffe aufstieg. Während Clive seine Waffe durchladete, seine Melodie pfiff und über die Leichen stieg, kam ein Zivilist um die Ecke und war merklich durch einen kleinen Schrei erschreckt, als er die insgesamt vier Leichen auf den Boden sah. Daraufhin warf er ängstliche Blicke zu Clive und zitterte leicht. Clive sagte leise:
„Nur zwei davon gehen auf mein Konto. Außerdem war es Notwehr.“ Er ging sachte auf den Zivilist zu und verschwendete keinen einzigen Blick an die Leichen.
„Ein Wort zu den Cops und ich werde dich suchen und finden. Und dann Gnade dir Crahn oder Gott oder an wen du auch immer du glauben magst.“
Der Mann öffnete seinen Mund leicht und nickte hastig und unaufhaltsam. Als er sich gerade beruhigt hatte, zog Clive seine Waffe erneut, hielt sie vor dem Mann und zog dem Abzug, so das ein Klicken der gesicherten Waffe zu hören war. Der Passant kniff die Augen und schrie lauthals. Nach einige Sekunden öffnete er sie wieder. Keine Spur von einem großen muskulösen Mann in schwarzer Lederjacke. Clive war schon eine Straße weiter, grinste und halfterte seine Waffe und pfiff anschließend wieder seine Melodie.
Clive stieg am Abend in einen der vielen Clubs ab und bestellte sich ein Glas Wasser und legte ein paar Credit-Sticks hin. Der Wirt trug als Halstuch und ein weißes ärmelloses Hemd, auf den Fettflecken waren. Oder waren es Schweißflecken? Letztendlich machte es keinen Unterschied, denn es stank bis zum Himmel. Das eine Auge des Wirtes wirkte größer als das andere, zu dem stimmten die Proportionen nicht. Wahrscheinlich hat der Arzt beim Einbau des Glasauges geschlampt. Seine Haare waren zerzaust und sahen so fettig aus, dass man sich mit Leichtigkeit das Tropfen der Haare ausmalen hätte können. Außerdem kaute er die ganze Zeit auf einen Kaugummi herum. Aber selbst dieser konnte seinen schlechten Atem nicht verdrängen. Vermutlich kaut er schon seit 12 Stunden auf ein und demselben Kaugummi herum. Nachdem er fünf Minuten lang ein Glas abgetrocknet hat, holte er ein Glas aus dem Schrank. Der Schrank bestand aus rostigem Metall und die Klapptüren hingen nicht mehr richtig in den Angeln. Außer dem Tresen war alles heruntergekommen, morsch und rostig. Das hatte aber wahrscheinlich nur den Grund, weil sich die Besucher bei einem rostigen und verwitterten Tresen sich eher verletzen würden, als irgendwelche Drinks in schmierigen Gläsern zu bestellen. Der Wirt drehte einen keimigen, rostbraunen Wasserhahn auf und lies das Glas bis ungefähr zur Hälfte voll laufen und stellte es Clive wuchtartig hin, so das noch ein paar Tropfen aus dem Glas sprangen. Der Wirt griff mehrmals nach dem Credit-Stick bis er ihn endlich fest in seinen fettigen Händen hielt. Clive hielt das Glas skeptisch vor seiner Sonnebrille und begutachtete das Wasser. Er sah, dass einige Schmutzteilchen drin schwammen und der Rand noch mit Dreckresten verklebt war. Er wollte gar nicht wissen, wer daraus schon vor ihm getrunken hat. Er stellte das Glas hin und rief nach dem Wirt. Dieser rotzte kurz auf den Boden und fragte mit einer kratzigen Stimme: „Was gibt’s, Dude?“
Clive antwortete: „Mein Glas ist schmutzig und im Wasser schwimmt Dreck.“
Der Wirt kaute weiter auf seinem Kaugummi, zögerte nicht lange und nahm Clive das Glas weg. „Erm.. sorry, was ist mit meinem Wasser?“ „Kein Schmutz und kein Dreck mehr, das wollten Sie doch.“
„Dann würde ich doch gerne mein Geld wieder haben.“
„Welches Geld?“, er kaute dabei genüsslich weiter und sah aus, als würde er gleich einschlafen.
Clive nickte mehrmals sachte und lies seine Augen durch den Raum schweifen. Plötzlich griff Clive nach dem Halstuch des Wirtes drehte es noch einmal um seinen Hals herum und zog es ruckartig nach unten, so das der Wirt mit seinen Kopf auf die Theke prallte. Untermalt wurde der dumpfe Aufprall von einem Knacken, was entweder der Kiefer oder die Nase des Wirtes war. Clive zog ihn dichter zu sich und blickte in das blutertränkte Gesicht des Wirtes. Der schmierige Wirt griff hastig in seine Tasche und holte ein paar Credit-Sticks hervor und legte sie verkrampft neben sich auf den Tisch. „Ich will alles.“, sagte Clive ruhig. „Wie, alles?“. Clive zog das Halstuch enger. „Du willst mich doch nicht ausrauben, oder?“, blubberte der Wirt mit seinem blutigen Mund ängstlich.
„Nein. Ich zieh dir nur ein wenig etwas vom Gehalt ab. Schlechter Service, schlechtes Benehmen gegenüber einen Gast. Und außerdem stinkst du und siehst aus wie'n Stück Scheiße.“
Der Wirt griff unter die Theke und holte noch ein paar Credits heraus und schmiss sie auf den Tisch. „Vielen Dank für deine Kooperation.“, antwortete Clive, schnappte sich die Credits, warf den Wirt zurück hinter den Thresen und verschwand wieder aus der Bar.
Clive guckte auf die Uhr „20.00“. „Die letzten Stunden“, dachte er sich.
Sein Hypercom piepte. Er nahm ab: „Ja?“ „Arris, ich hoffe du weißt, dass du nicht einmal mehr vier Stunden hast.“ „Kann mich nicht daran erinnern, die automatische Erinnerungsfunktion aktiviert zu haben.“ „Deine Witze werden dir noch vergehen!“ „Tatsache.“ „Ich warne dich, treib's nicht zu weit.“ „Warum, bevor die Uhr nicht „0“ sagt, könnt ihr mir sowieso nichts.“ „Und das ist dein verdammtes Glück! Sonst wärst du wahrscheinlich schon tot....und ich persönlich hätte dafür gesorgt!.“ „Das glaube ich dir sogar. Dein Atem bringt sowieso alles und jeden in deiner Nähe um...schonmal darüber nachgedacht, warum man nie mit dir zusammen arbeitet, du keine Freunde hast und immer nur die 'Telefonjobs' übernimmst. Sag Theresa, sie soll jemanden anders für die Telefonjobs einstellen, du stinkst selbst durch's Hypercom und das könnte mich vielleicht noch vor 0 Uhr umbringen...und das würde Theresa gar nicht gut finden.“ „Was!? Du kleiner mieser...“ Clive klappte sein Hypercom zu, setze sich auf eine nahe stehende Bank und überlegte eine Weile.
Die letzten Stunden
Es war ein ungewöhnlich heißer Tag in Neocron City.
Clive schlenderte leichtfüßig durch die Straßen Neocrons und pfiff leise dabei eine markante Melodie. Er schien sichtlich unberührt von allem Getue der Leute um ihn herum. Dank des sonnigen Tages, zog es viele Bürger und Gäste Neocrons auf die Straße. Fast an jeder Ecke gab es einen durchschnittlich ausgebildeten Arzt und einige Hobbykonstrukteur. Einige sprachen Clive direkt an, ob er irgendetwas benötigte.Er ging jedoch einfach weiter, als hätte ihn nie jemand angesprochen, und pfiff seine Melodie.Doch an diesem schönen, heißen Tag zog es nicht nur die idealistischen und gesetzestreuen Bürger aus ihren Apartments. Die Gauner, Herumtreiber und Halsabschneider waren ebenfalls auf Beutejagd und die CityAdmin und das NCPD war beträchtlich im Rückstand mit der Unterdrückung der Kriminalität. Fast jeden Tag gingen unzählige Beschwerden über Diebstahl, Sachbeschädigung, Erregung öffentlichen Ärgernisses, Gewalt, Mord und Totschlag ein. Doch Neocron City nimmt es mit der Bürokratie sehr genau und so kann es schon bis zu einigen Wochen dauern, bevor überhaupt ein Antrag auf Schadensersatz oder ein Formular für die zutreffenden Sachverständigen ausgefüllt wird.
Jeder hatte seine Probleme in seiner eigenen „kleinen Welt“. Clives hatte augenscheinlich überhaupt keine Probleme. Doch wie es meist der Fall ist, trügt der Schein auch hier.Er hat nur nicht die „normalen“ Probleme eines „normalen“ Bürgers und deshalb äußern sie sich auch nicht nach außen. Man könnte fast meinen, er wäre schlecht drauf, wenn er keine Probleme hätte. Clive gehört zu den Leuten, die erstens Ärger wie einen Starkmagneten anziehen und zweitens, nie zufrieden sind. Schnell reizbar sollte man vorsichtshalber auch noch erwähnen. Er trug eine schwarze Stoffhose, dazu schwarze Sportschuhe und eine offene schwarze mittel lange Lederjacke mit einem schwarzen Tanktop drunter. Er war durchschnittlich groß und war athletisch muskulös. Eine silberne Kette mit einem Kreuz schmückte seine Hals und Brust. Im Gesicht trug er eine verdunkelte Sonnenbrille über seinen kaffeebraunen Augen, die wahrscheinlich nur dazu diente, ein Narbe über sein Auge zu verdecken, welche zum Teil unter einem Brillenglass hervorkam. Ausserdem schmückte ein Drei-Tage-Bart sein Gesicht und betonte noch seine markantes Gesicht und seine leicht ausgepräften Wangenknochen. Seine Haare waren dunkel und nach oben gestyled. Als er den Plaza Sektor 4, richtung Via Rosso erreichte, verdeckten die hohen Wolkenkratzer die Sonne und warfen lange Schatten über die Straßen. Clive blieb kurz stehen und blickte in den Himmel. Plötzlich sprang links, ein paar Meter vor ihm, eine der drei Apartment-Lifts auf. Es ertönten zwei laute Schüsse und fast zeitgleich flog ein älterer Mann aus dem Lift heraus auf die Straße und zierte den Weg vom Lift zu sich mit einer Blutspur. Heraus kamen drei Männer mittleren Alters. Zwei lässig ein Assault Rifle über die Schulter zurückgelegt, während der dritte noch eine Pistole, eine Wasteland Eagle, zielend auf den am Boden liegenden Mann richtete. Abermals hörte man zwei Schüsse, während die Todesschreie des Mannes durch die Straßen hallen. Der Mann mit dem Colt drehte sich zu Clive und richtete seine Waffe auf ihn und ging ein paar Schritt auf ihn zu.
„Du hättest nicht hier sein dürfen, Mann!“
Clive schwieg, schwenkte seine Blicke auf die Leiche und wieder zu dem Typen mit der Pistole. Dieser hatte einen ungepflegten Vollbart und war ziemlich dunkel vom Hauttyp. Eine Augenbraue war zu Hälfte abrasiert und sehr dünn, während die andere ziemlich dunkel und buschig war. Außerdem trug er im linken und im rechten Ohr jeweils einen Ohrring.
„Kannst du nicht sprechen oder was!?“, fragte er energisch.
Die anderen beiden Schränke kippten ihre Gewehre von ihren Schultern und stemmten diese leicht und bequem in die Hüfte. Der Pistolero wollte gerade etwas sagen, doch wurde er wie von einer anderen Macht unterbrochen. Er ging dichter zu Clive und setze seine Kanone direkt auf Clives Stirn. „Na, soll ich abdrücken? Wie würde dir das gefallen? Wir würden dich gleich zu den anderen Kerl dazu packen. Wäre das was?“. Clive erwiderte daraufhin:
„Ich weiß nicht...wäre es denn was, wenn ich meine Wasteland Eagle AR-10-Match Karabiner-Gasdrucklader mit Halbautomatik auspacke und eine Salve nach der anderen in dich und deine Kumpels pumpe?“
Clives Gegenüber guckte etwas verduzt, die anderen Zwei entsicherten ihre Gewehre, was mit einem Klacken zu hören war. „Willst du mich verarschen, Mann!?“ fragte er eindringlich. Clive fing an seine Melodie zu pfeifen. In diesem Moment viel ein Regentropfen vom Himmel herunter und landete auf Clives Lederjacke. Fast wie in Zeitlupe schlug dieser auf die Jacke. Der Mann mit der Pistole lies seine Augen für eine Sekunde zu den herunter gefallenen Tropfen wandern. In diesem kurzem Moment der Unachtsamkeit verpasste Clive seinem Gegenüber einen sauberen Ellenbogenschlag um seinem Feind ins taumeln zu bringen.. Clive griff nach seinem Arm und riss ihn taumelnd vor sich während die anderen beiden das Feuer eröffneten und die Projektile in den Benommenen einschlugen und ihn auf der Stelle töteten. Clive richtete den fremden Arm auf und zog mit dem Fingern des Mannes den Abzug der Pistole und schoss drei Kugeln in den breiten Typ, der mit einem lauten Knall zu Boden fiel. Der Andere vom Tod seines Kollegen abgelenkt, bemerkte nicht, wie Clive den Toten von sich zu ihm stieß und war kurz irritiert. Clive griff in seinen Halfter, der unter der Jacke versteckt war, zog seine Pistole und betätigte den Abzug einmal.
Die Kugel schoss durch den Lauf, durchs Mündungfeuer und flog rotierend auf den direkten Weg zu den letzten Überlebenden. Die Kugel schlug in den Schädel, des Toten ein, den der Breite noch schützend vor sich hielt. Der Schädel splitterte und das Vollmantelgeschoss trat wieder aus und bohrte sich in den Schädel des anderen und verteilte sein Gehirn und Schädelsplitter an die Wand hinter sich, worauf hin beide zu Boden sanken. Das herunterfallen der leeren Patronenhülse brachte den passenden Ausklang, während noch ein wenig Qualm von Clives Waffe aufstieg. Während Clive seine Waffe durchladete, seine Melodie pfiff und über die Leichen stieg, kam ein Zivilist um die Ecke und war merklich durch einen kleinen Schrei erschreckt, als er die insgesamt vier Leichen auf den Boden sah. Daraufhin warf er ängstliche Blicke zu Clive und zitterte leicht. Clive sagte leise:
„Nur zwei davon gehen auf mein Konto. Außerdem war es Notwehr.“ Er ging sachte auf den Zivilist zu und verschwendete keinen einzigen Blick an die Leichen.
„Ein Wort zu den Cops und ich werde dich suchen und finden. Und dann Gnade dir Crahn oder Gott oder an wen du auch immer du glauben magst.“
Der Mann öffnete seinen Mund leicht und nickte hastig und unaufhaltsam. Als er sich gerade beruhigt hatte, zog Clive seine Waffe erneut, hielt sie vor dem Mann und zog dem Abzug, so das ein Klicken der gesicherten Waffe zu hören war. Der Passant kniff die Augen und schrie lauthals. Nach einige Sekunden öffnete er sie wieder. Keine Spur von einem großen muskulösen Mann in schwarzer Lederjacke. Clive war schon eine Straße weiter, grinste und halfterte seine Waffe und pfiff anschließend wieder seine Melodie.
Clive stieg am Abend in einen der vielen Clubs ab und bestellte sich ein Glas Wasser und legte ein paar Credit-Sticks hin. Der Wirt trug als Halstuch und ein weißes ärmelloses Hemd, auf den Fettflecken waren. Oder waren es Schweißflecken? Letztendlich machte es keinen Unterschied, denn es stank bis zum Himmel. Das eine Auge des Wirtes wirkte größer als das andere, zu dem stimmten die Proportionen nicht. Wahrscheinlich hat der Arzt beim Einbau des Glasauges geschlampt. Seine Haare waren zerzaust und sahen so fettig aus, dass man sich mit Leichtigkeit das Tropfen der Haare ausmalen hätte können. Außerdem kaute er die ganze Zeit auf einen Kaugummi herum. Aber selbst dieser konnte seinen schlechten Atem nicht verdrängen. Vermutlich kaut er schon seit 12 Stunden auf ein und demselben Kaugummi herum. Nachdem er fünf Minuten lang ein Glas abgetrocknet hat, holte er ein Glas aus dem Schrank. Der Schrank bestand aus rostigem Metall und die Klapptüren hingen nicht mehr richtig in den Angeln. Außer dem Tresen war alles heruntergekommen, morsch und rostig. Das hatte aber wahrscheinlich nur den Grund, weil sich die Besucher bei einem rostigen und verwitterten Tresen sich eher verletzen würden, als irgendwelche Drinks in schmierigen Gläsern zu bestellen. Der Wirt drehte einen keimigen, rostbraunen Wasserhahn auf und lies das Glas bis ungefähr zur Hälfte voll laufen und stellte es Clive wuchtartig hin, so das noch ein paar Tropfen aus dem Glas sprangen. Der Wirt griff mehrmals nach dem Credit-Stick bis er ihn endlich fest in seinen fettigen Händen hielt. Clive hielt das Glas skeptisch vor seiner Sonnebrille und begutachtete das Wasser. Er sah, dass einige Schmutzteilchen drin schwammen und der Rand noch mit Dreckresten verklebt war. Er wollte gar nicht wissen, wer daraus schon vor ihm getrunken hat. Er stellte das Glas hin und rief nach dem Wirt. Dieser rotzte kurz auf den Boden und fragte mit einer kratzigen Stimme: „Was gibt’s, Dude?“
Clive antwortete: „Mein Glas ist schmutzig und im Wasser schwimmt Dreck.“
Der Wirt kaute weiter auf seinem Kaugummi, zögerte nicht lange und nahm Clive das Glas weg. „Erm.. sorry, was ist mit meinem Wasser?“ „Kein Schmutz und kein Dreck mehr, das wollten Sie doch.“
„Dann würde ich doch gerne mein Geld wieder haben.“
„Welches Geld?“, er kaute dabei genüsslich weiter und sah aus, als würde er gleich einschlafen.
Clive nickte mehrmals sachte und lies seine Augen durch den Raum schweifen. Plötzlich griff Clive nach dem Halstuch des Wirtes drehte es noch einmal um seinen Hals herum und zog es ruckartig nach unten, so das der Wirt mit seinen Kopf auf die Theke prallte. Untermalt wurde der dumpfe Aufprall von einem Knacken, was entweder der Kiefer oder die Nase des Wirtes war. Clive zog ihn dichter zu sich und blickte in das blutertränkte Gesicht des Wirtes. Der schmierige Wirt griff hastig in seine Tasche und holte ein paar Credit-Sticks hervor und legte sie verkrampft neben sich auf den Tisch. „Ich will alles.“, sagte Clive ruhig. „Wie, alles?“. Clive zog das Halstuch enger. „Du willst mich doch nicht ausrauben, oder?“, blubberte der Wirt mit seinem blutigen Mund ängstlich.
„Nein. Ich zieh dir nur ein wenig etwas vom Gehalt ab. Schlechter Service, schlechtes Benehmen gegenüber einen Gast. Und außerdem stinkst du und siehst aus wie'n Stück Scheiße.“
Der Wirt griff unter die Theke und holte noch ein paar Credits heraus und schmiss sie auf den Tisch. „Vielen Dank für deine Kooperation.“, antwortete Clive, schnappte sich die Credits, warf den Wirt zurück hinter den Thresen und verschwand wieder aus der Bar.
Clive guckte auf die Uhr „20.00“. „Die letzten Stunden“, dachte er sich.
Sein Hypercom piepte. Er nahm ab: „Ja?“ „Arris, ich hoffe du weißt, dass du nicht einmal mehr vier Stunden hast.“ „Kann mich nicht daran erinnern, die automatische Erinnerungsfunktion aktiviert zu haben.“ „Deine Witze werden dir noch vergehen!“ „Tatsache.“ „Ich warne dich, treib's nicht zu weit.“ „Warum, bevor die Uhr nicht „0“ sagt, könnt ihr mir sowieso nichts.“ „Und das ist dein verdammtes Glück! Sonst wärst du wahrscheinlich schon tot....und ich persönlich hätte dafür gesorgt!.“ „Das glaube ich dir sogar. Dein Atem bringt sowieso alles und jeden in deiner Nähe um...schonmal darüber nachgedacht, warum man nie mit dir zusammen arbeitet, du keine Freunde hast und immer nur die 'Telefonjobs' übernimmst. Sag Theresa, sie soll jemanden anders für die Telefonjobs einstellen, du stinkst selbst durch's Hypercom und das könnte mich vielleicht noch vor 0 Uhr umbringen...und das würde Theresa gar nicht gut finden.“ „Was!? Du kleiner mieser...“ Clive klappte sein Hypercom zu, setze sich auf eine nahe stehende Bank und überlegte eine Weile.