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View Full Version : [OT] Der Bergmann



Mestor
08-02-06, 12:49
Der Bergmann, created by Elysium, Leader cgs
Mfg ein Fan

Episode 1

Der Bergmann hat einen Hamster in seiner Socke versteckt. Er sah sich um, konnte keinen Kühlschrank finden und begab sich auf seine weite Reise. Er wusste, es gäbe keinen Käsekuchen, dort, wo er einst sein würde, doch auch dieser beklemmende Gedanke konnte ihn nicht von seinem Entschluss abbringen. Nicht der Kühlschrank hat ihm befohlen, zu gehen, nicht der Hamster, sein innerstes Selbst drängt ihn dazu, diesen Ort zu verlassen. Er griff hinter sich und legte einen Hebel um, das Geräusch plätschernden Wassers erfüllte den Raum. Er öffnete die Tür. Licht schien ihm entgegen, gleißendes Licht und ein Spiegel zeigte ihm jene Tür, die zu durchschreiten sein Schicksal war. Unaufhaltsam hielt er auf diese Tür zu, das legendäre Portal. Die Socke mit dem Hamster fest in der Hand, entschlossen zu allem, öffnete er die Tür und ersah eine andere Welt. Es schien eine dunkle Höhle zu sein, Fackeln erhellten die kahlen Wände, überall lag Papier. Kleine Gnome tanzen im Kreis um ein Objekt umher. Einer der Gnome entdeckte den Bergmann und rannte sogleich zu ihm, präsentierte ihm sein überproportional großes Geschlechtsteil, hüpfte drei mal und rannte wieder zu den anderen. Erst jetzt bemerkte er, das keiner der Gnome eine Hose trug, jedoch aber Hemden mit sorgsam gebundenen Krawatten. Der Bergmann wusste, was dies zu bedeuten hatte. "Tofu ist Gottes gabe an das Kind!" brüllte er aus vollem Halse raus. Die Gnome wurden ruhiger und richteten ihre Blicke auf ihn, das Objekt begann sich zu drehen und es wurde erkennbar, dass es sich um einen Thron handelt. Auf ihm saß der Bürokrat. Ein schlanker Mann mittleren Alters, er trug Socken, eine rote Unterhose auf seinen Kopf und sein Gemächt war von einem Zylinder bedeckt, der mit sich mit einem Gürtel an seinem Körper hielt. In seiner linken hand hielt er einen leeren Aktenordner, in seiner rechten ein Gummihuhn. Den Bergman erspäht erhob er sich und hob seine rechte Hand mit dem Gummihuhn hoch und schrie "Seite zwölf, Absatz drei!". Den Augen des Bürokraten konnte der Bergmann ablesen, dass er es ernst meinte, todernst. Der Bergmann hob die Socke mit dem Hamster in die Höhe, es wurde still, die Gnome und der Bürokrat schauten sie gespannt an. Der Hamster in der Socke begann zu zappeln. Die Gnome konnte kaum glauben, was sie sahen, sich zu Boden werfend hofften sie, den Auserwählten milde zu stimmen. Dem Bergmann wurde voller Erleichterung bewusst, dass man ihn kannte. Der Bürokrat nahm wieder auf seinem Thron platz und sprach: "Bergmann! Der Kühlschrank ist blau. Brot im Karton. Wieso?".
Erstaunt über die Ehre, die ihm zuteil wurde, obgleich er tief in seinem Inneren nichts anderes erwartet hatte, schritt er näher zum Thron des Bürokraten und zog eine Konservendose aus seiner Westentasche und bot sie dem Bürokraten an. Dieser nahm sie mit einem Nicken in empfang und der Bergmann entfernte sich wieder. Die Gnome begannen zu summen, ab und zu schrie einer laut auf und verstummte sogleich wieder. "Bergmann! Das Fenster fließt fort, dem Pferd wurde zuviel Butter gesaugt. Der Mond rostet schnell!"
Sprach der Bürokrat und warf dem Bergmann eine hölzerne Flasche zu. Die Flasche gefangen verbeugte sich der Bergmann, griff sich eine der im Raum verteilten Fackeln, erschlug damit drei Gnome, zündete zwei davon an und ging langsam tiefer in die Höhle.

Episode 2

Auf dem Weg hinaus lief dem Bergmann ein Hund endgegen, der erregt gegen die Wände der Höhle sprang, sich in den eigenen Schwanz biss und lautstark bellend tiefer in Grotte begab.
Fahles Licht schien vom Ausgang in die Höhle. Ein Schild mit der Aufschrift „ Bitte die Gondel nicht wiegen!“ war seitlich angebracht, Blut tropfte davon herunter. Der Bergmann, die Fackel erhoben, leuchtete sich den Weg aus, er entschied einer gepflasterten Straße zu folgen, die von der Höhle weg führte. Nach einigen Minuten mündete diese Straße in einen Waldweg, welchen der Bergmann ebenfalls zu beschreiten willig war. Der orange Mond schien zaghaft durch die Kronen der Bäume, die den Wegs säumten. Plötzlich und unverhofft sprang etwas hinter einem der Bäume hervor, der Bergmann blieb erschrocken stehen und kontrollierte, ob die Socke mit dem Hamster noch an seinem Gürtel befestigt war.
Das Wesen, dass nun einige Meter entfernt in mitten auf dem Weg im Schatten des Waldes stand, hatte ein antropomorphes Äußeres und einen rosa Leuchtenden, zylindrischen Gegenstand in seiner linken Hand. Es trat aus dem Schatten heraus, schnell erkannte der Bergmann die drohende Gefahr, die von diesem Gegenstand ausging, dessen phallusförmige Siluette ein nun mehr pulsierendes Leuchten emitierte. Ein violetter Affe mit langen Hörnern und einem buschigen Schwanz rannte aus dem Wald heraus, überquerte zügig den Weg und verschwand auf der anderen Seite sogleich wieder in der Dunkelheit der Vegetation. Der Bergmann entnahm seinem Gürtel die Hamstersocke und hielt sie hoch. „Das Brot des Anwalts ist nicht hier!“ brummte er mit seiner mächtigen Stimme heraus. Das Pulsieren des Gegenstands in des Wesens Hand intensivierte Sich und erhellte die ganze Umgebung mit seinem rosanen Schein. Nun konnte man klar erkennen, dass jenes Wesen der Wegelagerer aus der Legende war. Er hatte einen toten Fuchs um seinen Kopf gewickelt, an seiner Hüfte waren viele Ratten zu seinem Gürtel zusammengebunden, an denen hellblaues Toilettenpapier herunterhin, welches einen eindrucksvollen Rock ergebend die Sicht auf sein Geschlechtsteil verdeckte. Von seinem muskolösen Oberkörper tropfte Babynahrung, mit der er sich zuvor sorgsam eingerieben haben muss. Er hob die Hand mit dem leuchtenden Stab in die Höhe und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Der Hamster erspürte nun auch die Gefahr und begann unruhig in seiner Socke zu zappeln. Der Wegelagerer setze sich in Bewegung und lief auf den Bergmann zu, der die Socke mit dem Hamster geschwind auf dem Boden ablegte. Der Hamster kroch hinaus, ein helles, rotes Licht erstrahle, der Wegelagerer blieb stehen. Es war der Hamster, seine Kraft war enorm, zu summen beginnend stürmte er auf den Wegelagerer zu und sprang ihn an. Dieser erkannte zuspät seine Unterlegenheit und unternahm einen Versuch, den Hamster mit dem Stab zu erschlagen, jedoch zeigte sich der Hamster hiervon gänzlich unbeeindruckt und riss ihn in Stücke. Körperteile und Eingeweide blieben in den Ästen der hölzernen Zeugen dieser Tat hängen. Der Arm mit der Hand, in der sich noch immer der Stab befand, blieb auf dem Weg liegen, jedoch leuchtete er nicht mehr. Der Hamster fraß den Arm, ließ den Stab liegen und kroch zurück in seine Socke.
Der Bergmann, der mutig dieses Schauspiel observiert hatte, begab sich nun zu der Socke mit dem Hamster und befestigte diese wieder an seinem Gürtel und sah sich um. Hätte der Wegelagerer seine Warnung nicht missachtet, könnte er jetzt noch am leben sein, doch er hat sich selbst überschätzt, die Kraft die ihm das Zepter verlieh überbewertet und nicht mit dem heiligen Hamster gerechnet. Das Zepter lag zu Füßen des Bergmanns, er beugte sich dazu hernieder und nahm es auf. Es begann erneut zu leuchtet, heller als es das in der Hand des Wegelagerers tat. Der Bergmann fühlte die Kraft, die auf ihn überging, er hob das scheinende Zepter über sein Haupt und stieß einen wilden Schrei aus.

Episode 3

Einige Stunden vergingen, ehe der Waldweg den Bergmann zu einer Lichtung im Wald geführt hatte. Auf dieser Lichtung stand ein rustikales Holzhaus, gleich daneben war ein kleiner Teich, von dem aus das eindringliche quaken hungriger Frösche zu hören war.
Ein Elch lief aus dem Wald zum Teich, in der Absicht dort seinen Durst zu stellen, wurde jedoch von einem toten Schaf erschlagen, das im gleichen Moment vom Himmel fiel.
Der Bergmann fasste den Entschluss, den Bewohner der Hütte zu besuchen, vielleicht wusste dieser, wo die sich die nächste Siedlung befindet und wo man etwas zu essen bekommt.
Die quietschende Tür vorsichtig öffnend betrat der Bergmann das Haus, der süße Duft von Zimt, frisch geschlagenem Holz und verwesenden Tierkadavern drang ihm in die Nase.
Das Möbiliar bestand aus einem massigen Holztisch in der Mitte des Raumes, einem großen Bett gegenüber der Tür und mehreren Schränken an den Wänden. Im Bett lagen drei Leichen, am gedeckten Tisch saß ein Skelett, das genüßlich einen kleinen Fisch tafelte, in einer anderen Ecke des Raumes nagten drei faustgroße Fliegen am Teppich.
„Hat der Mönch den Bahnhof geraucht?“ frage der Bergmann zögerlich. Das Skelett wandte ihm seinen Blick zu und nickte. Der Bergmann nickte ebenso, schloss die Tür hinter sich und nahm bei Tisch platz. Das Skelett schob dem Bergmann einen Teller mit Fischeingeweiden zu und goss ihm ein Glas Wasser ein. Zufrieden mit seinem Mahl begann der Bergmann schweigend es zu sich zu nehmen. Eine der Leiche stand vom Bett auf, griff sich eine der Fliegen aus der Ecke und verließ das Haus. Der Hamster kletterte aus seiner Socke und am Bergmann entlang auf den Tisch, setzte sich neben dem Teller hin und nahm sich ab und an auch einen Bissen.
Als der Teller leergegessen war, hüpfte der Hamster zufrieden über den Tisch und krabbelte zurück in seine Socke, der Bergmann bedankte sich beim Skelett für dessen Gastfreundschaft und frage nach dem Weg in die nächste Stadt, worauf hin das Skelett mit dem Finger in eine Richtung deutete. Der Bergmann öffnete die Tür und stellte fest, dass der Morgen bereits anbrach. Noch ein letztes Mal sah er sich um und schritt dann voran auf seinem Weg in die Stadt.

Episode 4

Als der Bergmann die Stadt erreichte, war es heller Tag geworden. Der Waldweg führte hinunter in ein Tal, viele kleine Hütten, aber auch größere Häuser aus Ziegeln standen dort gemütlich herum, aus einigen Schronsteinen quoll Rauch. Auf seinem Abstieg entdeckte er ein Schild, auf dem geschrieben Stand „Wasserkocher auf Toast“, daneben fraßen drei grüne Schafe einen toten Hund. Im Tal angekommen erblickte der Bergmann die einheimische Bevölkerung, bei der es sich um stark behaarte, gelbe Pinguine handelte. Einer von ihnen stand vor seinem Haus und schmiedete ein Schwert an seinem Amboss, die anderen gingen geschäftig ihren Aufgaben nach, der nicht weit entfernte Marktplatz versprühte den Duft von frisch gefangenem Fisch und defekten Elektrogeräten. Hier sollte er ihn treffen, den Weisen aus dem Tal, doch wo mag er sich aufhalten? Kurzerhand entschloss sich der Bergmann die städtische Taverne aufzusuchen, die durch ein kaum übersehbares Schild gekennzeichnet war, das einen Bierkrug mit einem Fisch darin abgebildete. Er trat ein und erblickte mehrere Pinguine, die an den Tischen vor ihren Krügen und Tellern mit Butter saßen und amüsiert ihr Beisammensein zelebierten. An der Theke hatte sich ein Pinguin in einem weißen Gewand niedergelassen, er könnte es sein, dachte sich der Bergmann und setzt sich neben ihn hin. Der Besitzer der Taverne bat ihn, sein Getränk zu wählen, die Auswahl war nicht groß, so entschied sich der Bergmann für ein Fischbier. Der Tavernenbesitzer schluckte vor seinen Augen drei ganze Fische und spülte sie mit einigen großen Schlücken Wasser hinunter, wonach er angestrengt zu hüpfen begann. Schließlich nahm er einen Bierkrug unter der Theke hervor und erbrach eine gelbliche Flüssigkeit in diesen und etwas Schaum hinterher. Der Bergmann bedankte sich und nahm einen Schluck von seinem Getränk, welches ihm überraschend wohl mundete. Der Pinguin im weißen Gewand war inzischen auf ihn aufmerksam geworden und sprach mit Blick auf seinen Krug: „Wohlgenährte Klaviere gebären prächtige Würste...“ Tatsächlich, das muss er sein, der Weise aus dem Tal. Erwartungsvoll fragte der Bergmann ihn nach seinem Schicksal, welche Zukunft hat die Prophezeiung für ihn auserkoren, was sollte seine nächste Aufgabe sein?
Der Weise erzählte von einem Orakel im nahegelegenen Gebirge, welches er aufsuchen solle, um Antworten auf seine Frage zu erhalten. Unvermittelt sprang ein nackter Wehrmachtsoffizier durch das Tavernenfenster, rollte sich über die Theke, riss dem Barkeeperpinguin den Kopf ab und rannte mit diesem durch den Hinterausgang wieder hinaus. Der Bergmann erhob sich von seinem Hocker und wollte dem Weisen die hölzerne Flasche reichen, die er vom Bürokraten erhalten hatte, jedoch lehnte der weißgekleidete Pinguin dies ab, mit der Begründung, diese Gabe sei nicht für ihn bestimmt. Etwas verwundert wandte der Bergmann sich der Tür der Taverne zu und war drauf und dran diese zu verlassen, da rief der Weise ihm zu, er möge etwas fangen. Im selben Moment bemerkte er, wie etwas an seinem Hinterkopf abprallte und auf dem Boden landete. Sich umgedreht und zu diesem Gegenstand hinuntergebeugt erkannte er, dass es sich um das Amulett des Blutenden Fisches handelte. Es war eine kleine Sprotte an einem hölzernen Anhänger, wenn man den Fisch drückte, so blutete er. Sich wieder aufgerichtet, wollte der Bergmann dem Weisen erneut danken, doch dieser saß nicht mehr auf seinem Hocker, er war einfach weg.
Ermüdet machte der Bergmann sich auf die Suche nach einem Hotel. Vorbei am Marktplatz wurde er schnell fündig, ein altes Steinhaus mit einer einladenen Fachwerkfassade trug ein Schild mit der Aufschrift „Flaschenöffner“. Ein kleiner Pinguin trat aus diesem Haus heraus, sah sich ängstlich um, brach in Flammen aus und rannte auf den Marktplatz zu, explodierte jedoch, ehe er diesen erreichte. Ein freundlicher, achtbeiniger Waschbär wies dem Bergmann den Weg zu dem Zimmer, das er bewohnen dürfe, nachdem er diesem das Amulett des Blutenden Fisches präsentierte. Auf seinem Zimmer angekommen schloss er hinter sich die Tür, legte die Socke mit dem Hamster auf dem Nachttisch ab und lies sich erleichtert ins Bett fallen.

Mestor
08-02-06, 12:50
Episode 5

Das Geräusch platzender Frösche, die auf der Fensterscheibe seines Hotelzimmers aufschlugen, riss den Bergmann aus dem Schlaf. Es war schon dunkel geworden und wie es in dieser Klimezone öfter geschah, regnete es Lurche und Kröten. Der Hamster war aus seiner Socke entfleucht und quiekte besorgt. Der Bergmann spürte, wie ein unbehagliches Gefühl von ihm Besitz ergriff, etwas war nicht in Ordnung, es drohte Gefahr. In einer einzigen Bewegung stand er von seinem Bett auf, wie auf Kommando kroch der Hamster zurück in die Socke, welche sogleich an des Bergmanns Gürtel befestigt wurde. Das leuchtende Zepter des Wegelagerers zur Hand genommen, öffnete der Bergmann vorsichtig die Tür und hielt das Zepter hinaus, um die Gegend auszuleuchten. Als er sicher war, niemanden im Gang gesehen zu haben, schritt er langsam zur Treppe, richtete alle paar Meter seinen Blick hinter sich, um nicht unangenehm überrascht zu werden. Die traurig knirschende Treppe hinabsteigend, bemerkte er die Abwesenheit des sonst immerwachen Waschbären. Hat er sich womöglich doch zu Bett begeben? Der Bergmann öffnete mit einem Ruck die Hoteltür und trat heraus. Blut geplatzter Frösche umfloss seinen Schuh, die Luft war feucht und roch stechend nach totem Fleisch und Rosenblättern. Ein Pinguin rannte hinter einem der Gebäude nahe des Hotels hervor und wirkte panisch. Ein Schatten verdunkelte den Mond, aus dem Himmel wuchs ein Tentakel und griff den Pinguin, der verzweifelt versuchte, sich zu wehren, jedoch erfolglos blieb. Der Tentakel hob ihn in die Höhe, den Blick gen Mond gerichtet erkannte der Bergmann ein riesiges, fliegendes, quallenartiges Lebewesen, welches in der Mitte seiner Unterseite ein Ringmuskelartiges gebilde besaß, das sich hypnotisch pulsierend öffnete und wieder schloss. Das Wesen führte den Tentakel mit dem Pinguin in diese Öffnung ein, und zog ihn ohne Pinguin wieder heraus. Ein knirschendes Geräusch ertönte, kurz bevor abgenagte Knochen aus der Öffnung zu Boden fielen. Ein zweiter Pinguin rannte hinter dem Haus hervor, erblickte das Wesen und wurde sogleich von einem der vielen Tentakel, die aus dem Wesen herauswuchsen, gefasst. Der Bergmann umfasste das Zepter mit mehr Kraft und rannte auf den Pinguin zu, mit einem mächtigen Schrei schlug er auf den Tentakel ein und durchtrennte ihn, das zappelnde Ende gab den Pinguin frei, der so schnell er nur konnte in ein nahes Gebäude flüchtete. Der ganze Umkreis um den Bergmann war in rosanes Licht getaucht, eine Kuh viel aus dem Fenster des dritten Stocks des Hotels und begann zu brennen.
Das Wesen schmatzte und grunzte, nun griff es den Bergmann mit allen seinen Tentakeln an, der diese erbittert mit dem Zepter zerschnitt. Eine grüne, dezent nach Spinat duftende Flüssigkeit ergoss sich aus den verletzten Ranken des Wesens. Ein blubberndes Geräusch durchdrang die Stille der Nacht, noch immer Regnete des Frösche, der Bergmann fiel zu Boden, Blut spritzte in alle Richtungen, das Wesen brach seinen Angriff plötzlich ab, zog seine Tentakel zurück und stopfte sie alle in seine Öffnung. Sich aufgerichtet, nahm der Bergmann den Hamster aus der Socke, erneut begann dieser rot zu glühen und fauchte. Besorgt beobachtete der Bergmann, wie das Wesen die zerhackten Tentakel gesundet und nachgewachsen wieder aus der Öffnung zog, umfasste den Hamster und richtete das Zepter auf die Öffnung. „Der Ball rollt bergauf bis der Mönch hinter dem Spiegel schmilzt!“ Des Wegelagerers Zepter begann nun blendend zu leuchten, gleißendes, pinkes Licht, die Spitze öffnete sich, ein heller Strahl schoss auf die quallenartige Kreatur zu, der Hamster glühte noch heller, der Bergmann schie. In einer gewaltigen Detonation barst das bösartige Wesen und übergoss die ganze Umgebung mit warmem Kiwi-Joghurt.
Der Bergmann sank auf die Knie, lies erschöpft das Zepter aus seiner Hand gleiten und fiel bewusstlos um.

Episode 6

Langsam erlangte der Bergmann das Bewusstsein wieder, er fand ich festgeschnallt auf einem Tisch liegend, über ihm an der Decke hing ein rasierter Gorilla. Soweit wie es ihm seine unbequeme Lage ermöglichte, sah er sich um. Er befand ich in einem Raum mit hölzernen Wänden, auf den Tischen standen viele verschiedene Gefäße angefüllt mit bunten Flüssigkeiten, manche davon köchelten gemütlich über einer Flamme daher. Der Anblick glich einem alchemistischen Labor, mit Besorgniss wanderte des Bergmanns Blick an einigen Einmachgläsern vorbei, in denen zur Konservierung männliche Geschlechtsteile plaziert wurden. In einem Käfig daneben lag der heilige Hamster, er schien betäubt zu sein. Der Bergmann hörte das Quietschen einer sich öffnender Tür, Schritte kamen näher. Jemand beugte sich über seinen Kopf, sah ihn an und stellte fest, dass er erwacht war. Das Gesicht war dem Bergmann bekannt, es handelte sich um den nackten Wehrmachtsoffizier. Wortlos schritt dieser zu einem der Tische mit Chemikalien, wandte sich kurz darauf um und der Bergmann erblickte, dass er einen langen Stab in seiner Hand hielt, auf dem der noch immer lebendige Kopf des Pinguins aus der Taverne aufgespiest war. Noch immer sprach der Offizier kein Wort, jedoch begann nun der Piguinkopf zu reden und erklärte dem Bergmann, dass der Nackedei vor habe, ihn seines Penis zu berauben, da er nach der Suche nach dem perfekten Penis sei, der ihm übermenschliche Kräfte verleihen könne. Erst jetzt erkannte der Bergmann, dass der nackte Offizier selbst nicht über ein solches Organ verfügte. Dem Gorilla platzte der Kopf und ein brennendes Gerihn schwebte langsam zur Tür hinaus, gefolgt von einem kopflosen Truthahn. Der Wehrmachtsoffizier zog eine der Schubladen seines Tisches auf und entnahm dieser ein Tablett mit chirurgischem Besteck. Der Pinguinkopf begann hämisch zu lachen und wurde vom Offizier an den Tisch gelehnt, auf dem der Bermann gefesselt lag. Trotz heftigem Protest des Bergmanns entledigte er diesen seiner Hose und nahm ein Skalpell zur Hand und betrachtete lächelnd des Bergmanns Gemächt. Sich über ihn beugend, um zum Schnitt anzusetzen, vernahm er das alarmierende Geräusch einer Explosion unweit seines Hauses. Verstört ließ er das Schneidwerkzeug fallen und griff den Stab mit dem Pinguin Kopf. Eine weitere Exlosion war zu hören, diesmal schien sie jedoch irgendwo aus dem Haus zu kommen. Viele Schritte näherten sich der Tür des Labors, der Offizier griff sich ein Fläschchen mit einer blauen Flüssigkeit und sah zur Tür. Eine Erschütterung fuhr durch den ganzen Raum, die Tür brach unter dem Druck einer weiteren Explosion, Rauch breitete sich aus. Der Bergmann sah das Gefäß mit blauer Flüssigkeit an sich vorbei zur Tür fliegen fliegen, es detonierte, jemand schrie. Der Rauch nebelte den ganzen Raum ein, eine bekannte Stimme rief „Tofu!“ und es fielen Schüsse. Der Piguinkopf lachte noch immer, auch als zu hören war, dass ein lebloser Körper zu Boden fiel.
Viele kleine Hände schnallten den Bergmann vom Tisch los, er richtete sich auf und zog seine Hose hoch. Schweren Schrittes trat jemand in das Labor, der Rauch lichtete sich langsam und der Bergmann erkannte den Bürokraten, wie er mit einem Umhang aus Zeitungspapier und in einem Panzer aus aneinandergeklammerten Aktenordnern vor ihm stand. Seine Gnome hatten das Haus mit Schusswaffen gestürmt, der Bürokrat erklärte, dass einer der Pinguine aus dem Dorf zu ihm gelaufen war und ihm berichtete, ein nackter Mann hätte den Retter seines Dorfes in die Berge verschleppt. Der Bergmann stand vom Tisch auf und kniete sich zum Stab mit dem Pinguinkopf, der noch immer nicht aufhören konnte, zu lachen. Auffällig war, dass daneben nicht wie erwartet die Leiche des Offiziers lag. Ein Gnom trat in das Labor „Der Hirsch wird morgen wachsen!“ meldete er. Der Bürokrat sah erschrocken zum Bergmann, der unter dem Tisch, auf dem er lag, eine Falltür entdeckt hatte, durch diese muss dem Offizier die Flucht gelungen sein. Der Bürokrat kniete sich ebenfalls hin, erkannte das Problem, deutete auf die Falltür und rief „Ohne Wurstbrot fliegt kein Bett!“. Unverzüglich krochen drei der Gnome unter den Tisch und kletterten durch die Öffnung im Boden herab. Der Bergmann richtete sich auf und befreite den Hamster aus dem Käfig, welcher kurz aufstand, die Augen öffnete und wieder einschlief. Neben dem Käfig lagen auch die anderen Habseeligkeiten des Bermanns, das phallusförmige Zepter des Wegelagerers, das Amulett des blutenden Fischen hatte er noch immer in seiner Hosentasche und die hölzerne Flasche stand auf dem Tisch, war jetzt jedoch mit einem Korken versehen, etwas schien sich darin zu befinden. Ohne den Inhalt genauer zu untersuchen schnallte er die Flasche und das Zepter an seinen Gürtel, nahm die Socke vom tisch, lies den Hamster hineingleiten und befestigte auch diese an seinem Gürtel.
Das brennende Gehirn schwebte zur Tür herein, der Kopflose Gorilla befreite sich aus einer hängenden Lage an der Decke, sprang auf einen der Tische und rannte dem flüchtenden Gehirn hinterher wieder zur Tür hinaus. Einer der Gnome kletterte wieder aus der Falltür hervor und berichtete dem Bürokraten, dass sich ein weitverzweigtes Höhlensystem unter dem Haus befände, welches zu durchsuchen Tage und Wochen in Anspruch nehmen würde. Erregt begann der Bürokrat laut zu fluchen und schlug den Gnom mit seinem Gummihuhn bewusstlos. „Fließt die Fenster aufwärts!“ befahl er den verbliebenden Gnomen, welche darauf hin geschwind durchs Haus liefen und überall tote Schafe plazierten, als sie damit fertig waren, verließen sie alle das Haus, gefolgt vom Bürokraten und dem Bergmann. Draußen wehte ein kühler Wind, es schneite Pfeffer und geriebenen Käse, es muss Winter sein, ein Stück weiter oben im Gebirge. Auf Kommando des Bürokraten warfen die Gnome Schuhkartons durch die Fenster und das ganze Haus explodierte, ein abgetrennter Schafskopf rollte dem Bergmann vor die Füße, welcher sich demütig beim Bürokraten für seine Hilfe bedankte, neben ihnen hatte einer der Gnome unverhüteten Geschlechtsverkehr mit seinem Artgenossen. Der Bürokrat erklärte dem Bergmann, wie er zum Orakel kommen könne und dass er mit seinem Trupp Gnome zur Höhle des roten Pudels gehen würde, da es wahrscheinlich sei, dass der Offizier diesen Weg nach draußen nehmen würde.
Zum Abschied winkend, begab sich der Bergmann auf einem Pfad tiefer ins Gebirge, an seinem Gürtel spürte er, wie der Hamster in seiner Socke erwacht war.

Mestor
08-02-06, 12:51
Episode 7

Einige beschwerliche Meilen später erreichte der Bergmann eine schmale Hängebrücke, mit Hilfe derer es möglich sein sollte, die unter ihr liegende Schlucht gefahrlos zu überqueren. Von unten war, wenn auch fast übertönt vom Krächzen des Windes, der die Felsen abschliff, rauschendes Wasser zu hören, zu sehen jedoch war nur Finsternis. Misstrauisch rüttelte er ein wenig am aus dicken Seilen gebundenen Geländer, erst zaghaft, dann forsch. Obgleich ihn der Umstand, dass diese Konstruktion nicht sofort auseinanderbrechend in die Tiefe gefallen ist, nur ein schwaches Gefühl der sicherheit gab, kannte er keinen anderen Weg, auf die andere Seite zu kommen und dass er dort hin musste, war beklemmende Gewissheit. Ein Rudel glatzköpfiger Schlagersänger rannte geschwind um die Ecke hinter dem Bergpass hervor und verfolgte eine gelbe, mit Götterspeise angefüllte Badewanne, die angesträngt hüpfend versuchte, diesem zu entkommen und in einer von verzweifelter Furcht zeugenden Panikattacke in die Felsspalte sprang, womit sie wiederum die Musikanten dazu animierte, sich ihrer Kleidung vollends zu entledigen, um ihren Sieg mit einer ausschweifenden, homoerotischen Orgie zu zelebrieren. Mit seinem rechten Fuß tastete der Bergmann das ihm am nähsten liegende quergelegte Brett der Brücke ab, welches er, nachdem er es als stabil empfunden hat, sogleich betrat. Das Geländer fest umklammernd begann er, trotz des eindringlichen Knirschens der Dielen, sich Schritt für Schritt der angestrebten anderen Seite der Verwerfung anzunähern. Plötzlich brach sich ein domestizierter Zugvogel das Genick, als er brünftig gegen die sandgelbe Gebirgswand flog. Als würde er die Nervösität seines Träger spüren, begann der Hamster in der Socke unruhig zu zappeln, sich zu winden und zu drehen. Seinen Blick von den morschen Hölzern unter sich erhoben, erkannte der Bergmann, vor Schreck fast stolpernd, den wahren Grund für seines Gefährten Ruhelosigkeit. Eine große Gestalt wuchtiger Statur war vor ihm auf der Brücke erschienen, unter seinem Arm hielt sie einen quadratischen Kasten und stampfte mit einer beneidenswerten Sicherheit über die Brücke zum Bergmann hin. Aus einem Loch oberhalb des rechten Auges sickerte eine klare, dickflüssige Substanz, er trug eine stark von Verschleißerscheinungen gezeichnete Windel, graue Strumpfhosen und einen Munitionsgurt bestückt mit zylindrischen Päckchen potenzfördernder Arzneimittel. Auf seinem Rücken trug er einen grünen Dudelsack, der ab und an von einem lauten Stöhnen begleitet, heißen Teer gen Himmel spuckte. "Akupunktiere den Kaktus!" rief er, nachdem er sich als Kotfried von Braun vorgestelllt hatte. Mit einer flüssigen Bewegung klappte er etwas aus dem Kasten unter seinem Arm aus, was diesen in die Lage versetzte, auf der Brücke wie ein kleiner Tisch zu stehen. Mit einigen wenigen Handgriffen verteilte er regelgemäß Schachfiguren auf dem mysteriösen Kasten, der sich mit bunten Spiralmustern verzieht nur mit viel Vorstellungskraft als Spielfeld eignen könnte. Kotfried zog einen Stuhl aus seiner linken Westentasche, überreichte ihn dem Bergmann und bat ihn, sich zu setzen. Der Bergmann betrachtete den Stuhl einen moment lang, sah zu Kotfried, dann zu dem eigenartigen Schachbrett und wieder zum Stuhl. "Die Regierung erdrückt das Konfekt im Eimer!" befahl der Windelträger mit erzürnter Mine. Der Bergmann entschied sich darauf hin Platz zu nehmen, rückte etwas näher an den Tisch und betrachtete, was sich nun vor ihm befand. Auffällig war, dass der weiße Springer lebendig zu sein schien, da er nur einen Moment später mit einem krachenden Husten vom Spielfeld hinunter auf die Brücke und von da in die Schlucht sprang, ohne dabei seine konkrete Absicht näher zu erleutern. Der Hamster in des Bergmanns Socke beruhigte sich langsam, wissend, dass die Gefahr so offensichtlich erkennbar war, dass es keines weiteren Hinweises darauf bedürfe. Ein großer Topf voller britischer Matrosen schwebte aus den Tiefen der Felsspalte leise surrend an der Brücke vorbei zügig in die Höhe und verschwand hinter der Wolkendecke. Der Bergmann betrachtete von Braun, dessen Dudelsack eine bislang ungehörte Variante einer ungeschriebenen Tschaikowski-Oper spielte. Die Augenbrauen grimmig verzogen sah Kotfried auf das Spielfeld, regunglos voll konzentrierten Ernstes pulsierte das Sekret rythmisch aus seinem Kopf heraus und tröpfelte auf seine Strumpfhose. Unerwartet sprang er schreiend auf, griff sich drei Bauern vom Spielfeld, packte zwei davon in seine Windel und aß den dritten. Etwas verwundert beobachtete der Bergmann dieses mitreißende Schauspiel, bis er erschrocken vom Kasten zurückschnellte, als dieser ohne ersichtlichen Grund in Flammen aufging und sofort danach gefror. Der erschöpfte wirkende Kotfried begann lauthals zu lachen, klappte den Kasten wieder zusammen und nahm ihn unter seinen Arm. Nunmehr gänzlich verwirrt, verstand der Bergmann nichtmal mehr ansatzweise, was diese bizarre Gestalt von ihm wollte, oder was hier überhaupt vor sich ging, ließ sich das jedoch nicht anmerken, in der Hoffnung, es würde sich irgendwie von selbst klären. Kotfried zog ein Einmachglas aus seiner Windel, in dem sich ein angenagter, schimmliger Keks, sowie eine halbe Ratte, dreihundert Gramm Zucker und das linke Ohr eines Zuchtpudels befanden. Mit einem schrägen Lächeln und freundlicher Stimme erklärte er nun dem Bergmann, dass er die Prüfung bestanden habe und passieren dürfe. Das Glas auf der Brücke abgelegt, entnahm er seinem Gürtel eines der Fläschchen mit Tabletten und nahm dessen Inhalt zu sich, woraufhin der Dudelsack auf seinem Rücken begann, sich aufzupumpen. Als dieser fast die Größe eines dreigeschössigen Hauses erreicht hatte, hebte er mitsamt Kotfrieds ab und flog entlang der Felswand gen Süden davon.
Als er nicht mehr zu sehen war, hob der Bergmann das reich gefüllte Behältnis auf, beäugte es argwöhnisch und befestigte auch dieses mit einer Schnur an seinem Gürtel. Eilig überquerte er nun die Brücke, um sich auf festem Boden endlich wieder in Sicherheit wiegen zu können. Etwas ratlos, was er mit dem Gefäß und dessen Befüllung anstellen solle, tastete er vorsichtig die Hamstersocke ab, wobei er bemerkte, dass sein Begleiter sich in diesem entspannt hatte und scheinbar wohl fühlte. Dem Gebirgspass weiter ins Innere der Berge folgend, stieg ihm der Duft saftiggrüner Wiesen und kandierter Früchte in die Nase.
Etwas geheimnisvolles schien ihn am Ende dieses Weges zu erwarten.

Episode 8

Während der Bergmann zu seiner Linken saftige Weidegründe erblickte, welche von dreibeinigen Kühen okkupiert zu sein schienen, die ohne Eile an die Baumkronen der spärlich gesäten Kastanien hüpften, um das Blattwerk abzufressen, blieb seine Aufmerksamkeit kurzzeitig an einem chinesischen Steuerbeamten im Neoprenanzug hängen, der sich verzweifelt bemühte, ein Flutlicht an eine in der Luft schwebende Glühbirne zu schrauben, als unter diesem plötzlich die Leiter umfiel und er in den Himmel stieg, bis er hinter der sanftgrauen Wolkendecke entschwand.
Nur wenige Minuten später durchbrachen kantige Zementblöcke die idyllische Beschaulichkeit, die unsystematisch am Wegesrand verteilt und mit pornographischen Kreideskizzen verziert waren. Dazwischen versteckte sich ein Duzend in Frauenunterwäsche gehüllter Augustinermönche, die um einen in den Erdgrund geritzten Davidstern tanzten, in der Hoffnung, damit den Zentralrat der Juden beschwören zu können, erreichten damit jedoch nur, dass im Umkreis von sieben Metern angefressene Tierkadaver aus dem Boden sickerten.
Bald floss der sandige Weg in eine mehrspurige Straße über, auf der hier und da zertretene Modellfahrzeuge lagen und endete an einem großen Tor, das in ein noch größeres Gebäude mit verwitterten Ziegelsteinmauern eingelassen war. Vor dem Tor stand ein kleiner, kopfloser Mann in einem gelben Schutzanzug mit bulligen Gastanks auf dem Rücken, von denen ein Schlauch direkt zwischen seine Beine führte und unkoordiniert zuckte. Der Bergmann stellte sich vor und deutete auf die Socke, in der sich der Hamster befand, worauf hin der kleine Mann einen Ausweis aus einer Seitentasche des Anzugs holte, der seine Identität als Wächter der lokalen Fabrikationsanlagen bestätigte. Etwas im Schlauch begann unruhig zu blubbern, verstummte wieder und das Tor öffnete sich, begleitet vom Quietschen der ungeölten Scharniere. Ein ohrenbetäubender Lärm entwich dem Inneren der Gemäuer, welches aus einer schier endlosen Konstruktion von Fließbändern bestand, gespickt mit knatternden und krachenden Maschinen verschiedener Größe, die etwas schweißten, schraubten, demontierten oder pressten.
Mit einer deutlichen Handbewegung und einem vom Maschinenlärm übertönten Blubbern veranlasste der Wächter den Bergmann dazu, ihm zu folgen, so trat er ein.
Der Fußmarsch setzte sich nun durch die Fertigungshallen fort, die sich der scharfen Beobachtungsgabe des Bergmann kaum entziehen konnten, welche diesen jedoch eher verwirrte, als Aufschluss über das Geschehen dieserorts lieferte, so bauten die einen Maschinen völlig unzweckdienliche Gegenstände zusammen, damit die nächsten eben diese wieder auseinander bauen konnten, um diesen Vorgang zyklisch zu wiederholen. Es roch nach fauligem Sumpfgas, geschliffenem Stahl, Rost und violetter Zuckerwatte mit Himbeergeschmack.
Schließlich gelangte der Wächter mit dem Bergmann an eine massive Holztür, mit einem unleserlichen Schild an der Seite und einem Knopf, der wahrscheinlich zu einer Klingel gehörte.
Der Wächter betätigte diese und rannte unvermittelt davon, obgleich er dabei sehr tollpatschig wirkte, lief er weit schneller, als man es ihm zugetraut hätte, als er kaum mehr als ein blassgelber Punkt in dunklen Nebel umherfliegender Schwaden Metallstaubes war, öffnete sich die Tür.
Ein fülliges, menschenähnliches Wesen mit Pferdekopf und einem angeschwollenen Euter am Bauch empfing wiehernd den Bergmann und erklärte diesem, dass es ihn zum Leiter der Einrichtung führen würde und führte ihn durch einen langen, mit Holzdielen und Stroh aufgekleideten Gang, der so stechend nach Exkrementen roch, dass einem die Augen tränten.


Fortsetzung folgt...

Mestor
08-02-06, 12:52
Ich wünsche viel Spaß beim lesen, dieser genialen Geschichte!

Mfg
ein Fan

elGringo
08-02-06, 13:32
genial? was ist daran genial (http://de.wikipedia.org/wiki/Genie) ? :rolleyes:

Wenn der Gebrauch pseudo-intellektueller Ausdrucksformen gepaart mit möglichst sinnbefreiten Satzkonstrukten was tolles ist, dann wimmelt es hier im Forum von verkannten Genies!

Aber naja... soll lesen wer Spass dran hat :)

LeoPump
08-02-06, 13:36
Hmm..
Die Geschichte ist äußerst krank! ..Als ich noch in Neocron richtig aktiv war und bei -cgs- war, hat LeXX, diese Geschichte sogar im TS vorgelesen ;P

Aber.. Die Geschichte ist genial geschrieben, auch wenn diese äußerst krank ist!

/€: Und.. Der Begriff "genial" ist eine reine Interpretationssache, ebenso der Begriff "Service" - Frag' mal KK was sie unter Service verstehen und dann Blizzard oder eventuell deinen Chef, whatever!


SoLoNg...
Leo

wintah
10-02-06, 13:33
Und was sucht sowas im "New Runner Forum",kann ich nu jedes Forum mit OT zukleistern oder wie...gut zu wissen!! :D

LeoPump
10-02-06, 14:34
Und was sucht sowas im "New Runner Forum",kann ich nu jedes Forum mit OT zukleistern oder wie...gut zu wissen!! :D

Hehe ;P
Ich mein.. Da steht ja 'nen "OT" vor, was will man mehr? ;p


SoLoNg...
Leo

angakok
10-02-06, 15:32
Leo, hab gehört du spielst ab und an bei cgs mit? Auf oerkel? Stimmt das? o_O

LeoPump
10-02-06, 16:59
Leo, hab gehört du spielst ab und an bei cgs mit? Auf oerkel? Stimmt das? o_O

Hmm.. Wüsste zwar nicht, was dich das angeht aber naja.. War nur 2, 3 Mal af diesem Charakter geloggt um zu schauen, was in NC los ist - Hast PM ;)


SoLoNg...
Leo

LeXX
11-02-06, 17:54
genial? was ist daran genial (http://de.wikipedia.org/wiki/Genie) ? :rolleyes:

Wenn der Gebrauch pseudo-intellektueller Ausdrucksformen gepaart mit möglichst sinnbefreiten Satzkonstrukten was tolles ist, dann wimmelt es hier im Forum von verkannten Genies!

Aber naja... soll lesen wer Spass dran hat :)
Ich wünschte, jemand könnte mir mal den Unterschied zwischen "intellektuell" und "pseudo-intellektuell" erklären. O_o
An sonsten hast du das Wesen dieses Werkes sehr genau erkannt, es hat keinen Sinn , aber auch wirklich keinen. Es stellt auch nicht den Anspruch, sinnvoll zu sein, im Gegensatz zu den Posts mancher Menschen hier. :D
Natürlich liegt es nicht jedem, die Geschichte lustig zu finden, nur weil sie mit bizarren Absurditäten befüllt wurde, dennoch vermochte sie schon so manchen Leser sehr zu erfreuen. :)
In diesem Sinne der Rest von Epidose 8:

Hinter einer massiven Stahltür, wie man sie bei einem übermannsgroßen Tresor erwartet hätte, verbarg sich das Büro des Fabrikleiters. Das Wesen mit Pferdekopf ließ den Bergmann eintreten, nickte ihm zu und schloss hinter sich wieder die Tresortür.
Während das Türschloss knackte, knatterte und einrastete, betrachtete der Bergmann den Verantwortlichen dieser Einrichtung. Er war anders, als er sich ihn vorstellte. Vollends gehüllt in einen Astronautenanzug, glich dieser von Körperhaltung und Statur einem Schimpansen, der auf einer großen Holzplatte mit bunten Hebeln saß. Aus der Hinterseite des Helm führte ein Schlauch in die Wand, das Visier was heruntergeklappt und man erkannte nur eine hellbraune Flüssigkeit, die im Inneren zirkulierte, sowie die breiten Lippen des Fabrikleiters, die daran schabten und manchmal ein umherschwimmendes festes Stück undefinierbaren braunen Materials aufsogen.
„Großer Hase schlägt seinem Feind Kartoffel auf die Schnute!“ grüßte er den Bergmann, der darauf hin seine Hamstersocke hob.
„Seekühe Zahlen nur geringe Steuern.“ Erwiderte das Wesen im Raumanzug und winkte den Bergmann näher zu sich. Dieser trat näher und reichte ihm das Holzfläschchen, nachdem er verlangte. Der Fabrikleiter umfasste es mit roboterartigen Handschuhen, schüttelte es ein wenig und zog an einem blauen Hebel. Augenscheinlich geschah nichts, doch der Leiter wirkte deutlich zufriedener und reichte dem Bergmann ein Buch.
Nachdem dieser die zerfleddert wirkende Schrift in Empfang nahm, verbeugte er sich und sah hinein. Die ersten Seiten waren leer, die darauf folgenden ebenso, dann fiel plötzlich eine Kohlezeichnung heraus, die der Bergmann auffangen konnte, kurz bevor sie den Boden erreichte.
Auf ihr war im Hintergrund etwas abgebildet, das einem winterlichen Wald glich, der gerade von einem gigantischen Schaufelradbagger abgetragen wurde, im Fordergrund erkannte man drei sehr hässliche Orks, die sich alle zusammen gleichzeitig mit einer noch hässlicheren Elfe vereinigten, während neben ihnen ein kleiner nackter Zwerg saß, der offensichtlich versuchte, mit Hilfe seiner Genitalien die Greifkraft seiner rechten Hand zu verbessern.
„Verstehst du jetzt?“ fragte der Fabrikleiter.
„Ja, mein Herr. Jetzt verstehe ich. Was soll ich tun?“ antwortete der Bergmann, dessen geistesabwesender Blick auf der Zeichnung fixiert blieb.
„Ich habe einen Auftrag für dich, einen Auftrag, der deiner Fähigkeiten und derer deines Gefährten bedarf.“
„Selbstverständlich, mein Herr, doch dürfte ich eine Bitte an euch richten?“ Der Bergmann schob die Zeichnung zurück in das Buch und klappte es zu.
„Ich weiß, du suchst den blauen Kühlschrank, doch dein Weg ist noch weit.“ Sprach der Fabrikleiter, als unerwartet ein Rollstuhlfahrer mit drei Armen und keinem Kopf von der Decke herabfiel, schwungvoll aufstand, sein Fortbewegungsmittel in die Luft warf und sich davon erschlagen lies.
„Ich suche das Orakel. Kennt ihr den Weg dorthin?“ erkundigte der Bergmann sich, unbeeindruckt von der sich öffnenden Tresortür.
„Die Zwerge können dir Helfen, sie kennen viele Wege und Pfade, doch zuvor...“ Der Leiter zog an einem grauen Hebel, der eine zuvor nicht erkennbare Geheimtür in seinem fensterlosen Refugium öffnete, durch die sogleich zwei afroamerikanische Polizeibeamte mit umgeschnallten, weiblichen Gummibrüsten hervorstürmten, den Rollstuhl beiseite schafften, auf den Fahrer einknüppelten, ihn packten und unter heftiger Gegenwehr zur Tresortür hinausprügelten. „...wird es nötig sein, dass du etwas für die Zwerge tust, damit sie dir vertrauen.“
„Wie kann ich das tun?“ fragte der Bergmann und verstaute das vergleichsweise kleine Buch in einer Tasche seiner Weste.
„Sprich mit dem leitenden Wissenschaftler meiner Fabrik, er wird dir alles erklären. Nun geh, es eilt.“ Der Fabrikleiter hüpfte einige Schrittlängen zurück und begann zwei Meter hoch in der Luft zu schweben.
„Ja, mein Herr. Ich werde mein Möglichstes versuchen!“ Willigte der Bergmann ein und durchschritt entschlossen den verborgenen Eingang zum Labor.

Evillyn
12-02-06, 07:38
Erinnert mich stark an Alice im Wunderland....Stechapfeltee? :D

mbay-
12-02-06, 09:38
Hmm.. Wüsste zwar nicht, was dich das angeht aber naja.. War nur 2, 3 Mal af diesem Charakter geloggt um zu schauen, was in NC los ist - Hast PM ;)


SoLoNg...
Leo
Ihhhh...... Leo spielt auf Oerkel!!! :wtf:

*Skandal!*

/me schüttelt den Kopf!

LeoPump
13-02-06, 20:31
Ihhhh...... Leo spielt auf Oerkel!!! :wtf:

*Skandal!*

/me schüttelt den Kopf!

Und noch auf vielen anderen :p


SoLoNg...
Leo

Sean Haley
13-02-06, 21:01
Bitte keine fliegenden Arschlöcher mit Tentakeln, Pinguine und Stinkende Hamster in Socken mehr...wie oft bin ich damit Terrorisiert worden :(

Das Elysium ein leichten Sockenschuss hat ist ja nun kein wirkliches geheimniss und der Bergmann ist nur eine bestätigung dafür. :p

Greetz

Cronite
13-02-06, 22:24
Ich wünschte, jemand könnte mir mal den Unterschied zwischen "intellektuell" und "pseudo-intellektuell" erklären. O_o

pseudo heißt so viel wie: unwahr, unecht, falsch oder vorgetäuscht.
Naja, nun verbindet man das noch sinnvoll mit dem Wort Intellektuell (hat den Ursprung von "Intellekt", was bedeutet: Erkenntnis, Denkvermögen, Verstand. Umgänglich würde man auch sagen: gebildet, kultiviert etc.) und schon hat man ungefähr erklärt was pseudo-intellektuell ist.

Genauso wie CSS pseudo-realistisch (obwohl CSS ja realistischer geworden sein soll o_O).


Zum Thema:

Ich habe mir nicht alles durchgelesen, meine aber, dass die Geschichte mir bekannt vorkommt (vielleicht aus der Schule). Aber ich finde nichts daran. Sie ist weder lustig, noch ist sie sinnbezweckt. Spannend ist sie auch nicht gerade. Sie hat also alles das, was eine gute Geschichte nicht hat.
Vielleicht steck ja ein tieferer Sinn hinter, wenn ja, dann denke ich, dass ich den im Moment nicht ganz verstanden habe.

Sheltem
14-02-06, 00:09
Sowas hast du in der Schule gelesen? :wtf:

Ersthaft...hat Elyseum das nun selbst getippt, oder stammt das von einem anderen Author?

Darf ich das im Usenet Posten?

Cronite
14-02-06, 00:49
Sowas hast du in der Schule gelesen? :wtf:

Na ob genau das gleiche weis ich nicht, aber kam mir anfangs auf jedenfall bekannt vor bzw. als hätte ich sowas in der Art schonmal gelesen.

Ob's nun genau so hieß, genau die selben Wörter beinhaltete weiß ich natürlich nicht mehr. Also ich will hier niemanden etwas unterstellen. Aber ich wollte es halt nur mal anmerken.

LeXX
14-02-06, 13:27
Sowas hast du in der Schule gelesen? :wtf:

Ersthaft...hat Elyseum das nun selbst getippt, oder stammt das von einem anderen Author?

Darf ich das im Usenet Posten?
Sicherlich wird man in der Schule gezwungen, viel, ja sehr viel, Schwachsinn zu lesen, aber wenn diese Geschichte irgendwann dazu gehören sollte, dann ist wirklich alles zu spät, allerdings habe ich nach Paul Celans Todesfuge aufgehört, mir über die Auswahl der Texte ernstlich Gedanken zu machen. Natürlich habe ich das geschrieben und kein anderer, wieviele Menschen nehmen sich schon vor, eine Geschichte mit durchgehend unsinnigem Handlungsverlauf zu schreiben, die öfter mal von noch unsinnigeren Handlungen durchbrochen wird, die keinen Einfluss auf die Gesamthandlung haben, außer im Falle des Wehrmachtssoldaten?
Poste es, wo immer du willst, je mehr es lesen, desto besser ist es.