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View Full Version : [Interessantes/Aussergewöhnliches] Alles, was nicht unter [FUN] passt



Zefrian
28-02-05, 22:00
Es gibt einiges im Internet, was recht interessant unds sehenswert ist, aber nicht unbedingt unter [FUN] einordbar ist.
Deßhalb erlaube ich es mir mir mal, einen weiteren Sammelthread zu eröffnen, und ein erstes Beispiel zu posten.

*************

Gefunden bei intern.de ... ein Hinweis auf echte Farbphotos aus dem 1. Weltkrieg. Man sollte dabei beachten, das dies eine Rarität ist, da man eher Schwarz-Weiss-Photographien oder nachcolorierte Photos aus dieser Zeit findet.

"Überschrift" der Seite lautet übersetzt:
"Das Farbphoto wurde 1903 von den Lumiere Brüdern erfunden, und die Französische Armee war die einzige, welche Farbphotos im Laufe des Krieges gemacht haben."

URL: http://www.bigdandbubba.com/nicknacks/color_photo_was_invented_in.htm

Doggy
13-03-05, 07:00
Unglaubliche KI!!!

http://y.20q.net/anon

ihr denkt an irgendetwas, ein stuhl, ein auto, katzenfutter, irgendwas. das teil stellt euch fragen und errät dann an was ihr dachtet. hat bisher >80% erraten bei mir. (je ca. 20 fragen...)

Fox-2
13-03-05, 11:54
das ding ist echt krank... wie teuer so ne KI entwicklung wohl ist... aber wirklich erstaunlich

canuma100
13-03-05, 12:08
also das iss jawohl heftig

vor 10min hätte ich Stein auf bein geschworen das soetwas nicht möglich ist

(habe an Einsteinium gedacht)

noriX
13-03-05, 12:19
Unglaubliche KI!!!

http://y.20q.net/anon

ihr denkt an irgendetwas, ein stuhl, ein auto, katzenfutter, irgendwas. das teil stellt euch fragen und errät dann an was ihr dachtet. hat bisher >80% erraten bei mir. (je ca. 20 fragen...)

WoW das ist echt geil, es hat fast alles erraten!
"Befreie dich von Solchen gedanken! Ich darf zwar nicht über solche Sachen sprechen, aber ich nehme an, es ist etwas, das mit Sex zu tun hat.?" ^^

#noriX

Francis
13-03-05, 12:57
superkrass!!
mich hatte es sofort, zweimal hintereinander...

bei meiner Freundin hat er/sie/es dreimal versagt...
was soll uns das sagen? ^^ :angel:

Sir_Tommy
13-03-05, 13:26
echt krass...von 5 versuchen hat es 4 erraten.

Skeezie
13-03-05, 13:44
pflaster kennt es nichtmal ;)

aber trotzdem...geile sache. ob handy, dvd, webcam oder cola...
drecksteil. ich krieg angst
:lol:

Bad_Karma
13-03-05, 14:29
5 mal und nur 2 erraten.. hatte ich schon bessere von solchen Spielchen

Greetz

aKe`cj
13-03-05, 14:41
Ähnliche Gegenstände
Wodka, Alkohol, ein Gin & Tonic, eine Flasche Bier, eine Flasche Wodka, Tequila, Thunfisch, Whisky, Rum, Champagner, Wein, Gin

:lol:

canuma100
13-03-05, 16:10
ic will ja nix schwarzmalen aber man kann durch soetwas jede menge infos rausbekommen wie wir ticken

ich weiss zwar ned wozu aber trotzdem

YA5
13-03-05, 16:15
eine Bar - an einer solchen stand ich gestern abend (€ arbeitend) ... kennt es nicht ... :rolleyes:

Silent Assasin
13-03-05, 16:25
"man kann rausfinden wie wir ticken"

Jo natürlich, wenn man sich vorstellt was man mit der Datenbank von diesem "Spiel" alles anstellen könnte...

Uii, ich meine da wären Sachen wie,...
"Wie mache im am besten Werbung für xy"
"Leute haben die und die Vorstellung von dem und dem Gegenstand, also am besten Richtung ... weiterentwickeln mein Produkt"
usw.

Aber mal im Ernst so "super" inteligent ist das Ding nicht.

Ein Duden vielleicht, sämtliche Begriffe ab in ne Datenbank. Ein Pool aus, hm,.. etwa 100-150 Fragen, und dann wird jedem Gegenstand eine Antwort für jede Frage zugewiesen. Ca. 25 Tester setzen sich drann und machen alle 100-150 Fragen für jeden Gegenstand durch und dann kann das Teil schon online gehen. Und jeder Spieler erweitert und perfektioniert die Fähigkeit des Programms einen Begriff zu identifizieren. Soo "herausragend" ist das Teil nicht.

Bad_Karma
13-03-05, 16:28
"man kann rausfinden wie wir ticken"

Jo natürlich, wenn man sich vorstellt was man mit der Datenbank von diesem "Spiel" alles anstellen könnte...

Uii, ich meine da wären Sachen wie,...
"Wie mache im am besten Werbung für xy"
"Leute haben die und die Vorstellung von dem und dem Gegenstand, also am besten Richtung ... weiterentwickeln mein Produkt"
usw.

Aber mal im Ernst so "super" inteligent ist das Ding nicht.

Ein Duden vielleicht, sämtliche Begriffe ab in ne Datenbank. Ein Pool aus, hm,.. etwa 100-150 Fragen, und dann wird jedem Gegenstand eine Antwort für jede Frage zugewiesen. Ca. 25 Tester setzen sich drann und machen alle 100-150 Fragen für jeden Gegenstand durch und dann kann das Teil schon online gehen. Und jeder Spieler erweitert und perfektioniert die Fähigkeit des Programms einen Begriff zu identifizieren. Soo "herausragend" ist das Teil nicht.


computer werden erst intelligent wenn sie von intelligenten Usern benutzt werden... ;)

playR
13-03-05, 17:19
Das ist nicht schwer , es gibt logische Programmiersprachen für künstliche INtelligenz.
Ich habe zb mal Prolog gelernt. Wenn man es komplex genug programmiert lernt die KI ganz von allein ohne weiteres zutun, und mit der Zeit steigt die chance begriffe zu erraten immer und immer höher.
Bis sie ein eigenes Bewusstsein entwickelt, sich ueber das Internet die Kontrolle ueber die ganze welt ergreift und... aeh. ja, geht ins Kino , da seht ihr was dann passiert :P

Bad_Karma
13-03-05, 17:21
joa und wir Cybedyne Systems sind dafür verantwortlich.. muhahahah ;)

Zefrian
13-03-05, 18:25
Unglaubliche KI!!!

http://y.20q.net/anon

ihr denkt an irgendetwas, ein stuhl, ein auto, katzenfutter, irgendwas. das teil stellt euch fragen und errät dann an was ihr dachtet. hat bisher >80% erraten bei mir. (je ca. 20 fragen...)

hehe ... genial ... :)

flyingsee
13-03-05, 21:04
Befreie dich von Solchen gedanken! Ich darf zwar nicht über solche Sachen sprechen, aber ich nehme an, es ist etwas, das mit Sex zu tun hat.?

Tzz plödes Teil. rfl :rolleyes:


Ich schätze, daß es Nichts ist?

Sie dachten an Nichts.

Quanto Solo
13-03-05, 21:18
Bei mir scheint das Teil einen schlechten Tag erwischt zu haben. Von 8 Dingen 2 richtig, davon die (Tages-)Zeitung, die ich zum testen genommen hab obs ueberhaupt was rausbekommt, als einziges innerhalb 20 Fragen und dazu den Subwoofer nach 23 oder so, aber trotzdem erstaunlich aus welchen Fragen in letzterem Fall das Teil doch recht zielgenau darauf gekommen ist (Wiegt es mehr als eine Ente? :wtf: Bei "Macht es Leuten eine Freude?", oder so, musste ich irgendwie an Nachbarn denken :D ).

Lucas Warden
13-03-05, 22:57
20 Questions ist cool ;)
Wir hatten das Grundgerüst (nur mit Ja/Nein Antworten) mal in Informatik programmiert damals, hat nicht wirklich was mit ner KI zu tun... eigentlich garnicht.
Das ganze ist eigentlich bloß eine riesige Datenbank, die durch die sogenannten Spieler erweitert wird. Es basiert halt auf dem Ausschlußprinzip... man muß nur für jede Frage speichern, welche Dinge in Frage kommen. Und sobald ein neuer Gegenstand kommt, der noch nicht in der Datenbank ist, muß ein Benutzer eben eine Frage eingeben, mit der dieser Gegenstand verknüpft werden kann.
Durch die verschiedenen Antworten der Spieler stellt man dann weitere Verknüpfungen zwischen den Objekten und den Fragen her, was letztendlich dazu führt das diese DB mit jedem Spieler ein Stück wächst.
Also einfach ne coole Idee dahinter ^^

Bad_Karma
13-03-05, 23:57
Ich schätze, daß es eine Affäre ist?

....

ich wollte auch Sex.. omg das Teil... :lol:

canuma100
23-03-05, 16:37
Echtzeit computer zeuges (http://www.compfused.com/directlink/662/)

also das iss mal was ziemlich cooles so ne art Umgekahrtest VR theoretisch nutzlos aber troztdem sehr cool

psychowar
23-03-05, 20:31
5 mal und nur 2 erraten.. hatte ich schon bessere von solchen Spielchen

Greetz

ja, du hast von allem schon bessere sachen gesehen.

YA5
01-04-05, 19:44
http://www.abandonia.com/

eine Seite mit alten Games 4 freeeee

mein Favorit: http://www.abandonia.com/games/458/5

Zefrian
02-04-05, 02:38
Nur so als kleine Info am Rande:

"abandoned" heisst soviel wie "aufgegeben", aber nicht wirklich frei. :(

Wirklich vom Hersteller freigegebene alte Spiele findet man z.B. hier:

http://www.liberatedgames.com/

Diffie Hellman
04-04-05, 21:51
Achtung, lang....

Der Internetslum
John Walker 30.03.2005

Ist es der nächste große Trend, das Internet zu verlassen?

Zwischen 1970 und 1971 lebte ich in einer wirklich üblen Gegend. Innerhalb
von zwei Jahren wurde ich dreimal ausgeraubt, zweimal von dem selben Mann
(in solchen Momenten versagt einfach das Gefühl für Etikette - was sagt
man dann: "Neue Waffe?"). Ich fand einmal ein Sofakissen, das jemand
weggeworfen hatte, in der Nähe des Apartmentkomplexes, in dem ich wohnte.
Da ich wenig Sitzplätze für Gäste hatte, rettete ich es vor den Müllmann.
Nachdem ich das Kissen in die Wohnung gebracht hatte und es ausklopfte um
den Staub zu entfernen bevor ich es noch einmal absaugte, hörte ich ein
leises "ker-tink". Es kam vom Fußboden und wiederholte sich noch drei Mal.
Urheber waren Projektile (Kaliber .22). Eine nähere Untersuchung des
Kissens brachte dann auch die Einschusslöcher zum Vorschein. Ich weiß
nicht, ob das Kissen erst auf dem Bürgersteig mit diesem Ballast versehen
wurde oder bereits im Appartment des Nachbarn, der sich des Kissens
entledigt hatte. In dieser Zeit hörte man Samstag nachts nicht selten
Schüsse.

--Da ich ein risikofreudiger Kapitalist bin, der in Hightech investiert,
muss ich mir Sorgen darüber machen, dass das Internet als ein mehr und
mehr korrupter Polizeistaat wahrgenommen wird, der ein Labyrinth aus
dunklen Gassen und unsicheren Praktiken außerhalb des Gesetzes überdeckt.
Die Öffentlichkeit und viele Firmen werden sich einer solchen
risikobehafteten und problembeladenen Technik gegenüber sehr ablehnend
verhalten. Die Internetwirtschaft wird wachsen, aber nur sehr viel
langsamer als es die Analysten der Industrie vorhersagen.-- Jacques
Vallee, "The Heart of the Internet"

Raus hier und zwar schnell

Wenn ich mich an diese Zeiten erinnere, dann fällt mir keine chronische
Angst oder Paranoia ein, unter der ich litt, aber es gibt eine
unterschwellige Angst, die einen langsam zermürbt. Ich hätte mir einen
großen furchteinflößenden Hund anschaffen, die Fenster vergittern,
Bewegungsmelder installieren, drei Sicherheitsschlösser einbauen, eine
Genehmigung zum verdeckten Tragen einer Waffe sowie genug Munition
erwerben, eine kugelsichere Weste beim Ausgehen in der Dunkelheit tragen
können usw. usf. Stattdessen entschied ich mich (sobald ich eine
Gehaltserhöhung bekam, welche dies zuließ), schnell abzuhauen und eine um
50% höhere Miete gegen ein Gefühl der Sicherheit einzutauschen, welches es
mir ermöglichte, mich nur noch um auf Karriere bezogene Angelegenheiten zu
sorgen; nicht mehr darum, ob meine Karriere abrupt durch eine Kollision
mit sich schnell bewegenden Metallprojektilen beendet werden würde.

Der Internetslum

Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass das Internet heutzutage ziemlich
viel mit der üblen Gegend gemeinsam hat, in der ich einst lebte. Dies war
nicht immer so - tatsächlich empfand ich noch vor einigen Jahren das
Internet als eine kleine Stadt an der Grenze, die an den Kanten noch etwas
rau war und ihren Anteil an "Black-Hats" hatte, die jedoch auch
ausstrahlte, dass alles möglich sei und daher Pioniere jeglicher Art
anlockte. Die Innovation Internet wurde von diesen Pionieren erforscht und
in alle Richtungen erweitert - auf technischem, ökonomischem, sozialem und
künstlerischem Wege.

Das Internet, das wir heute haben, ist nicht mehr eine kleine Stadt an der
Grenze, es ist ein Slum. Ich benutze das Wort "Internet" und beziehe mich
auf die Kultur im Web, auf Email, Newsgruppen und andere Dienste, die auf
dem darunter liegenden paketvermittelnden Internet-Protokoll basieren. Ich
habe weder etwas gegen paketvermittelnde Netzwerke, noch spezifisch etwas
gegen die Infrastruktur des Internet.

Ein ganz normaler Tag für Fourmilab

Wie ist das Leben im Internetslum heutzutage? Was kommt von draußen in
Deine Wohnung? Hier ist ein Schnappschuss vom 31. März 2004, ein
vollkommen typischer Tag, in jeder Hinsicht.

Die Webseite verzeichnete 682.516 Aufrufe bei 56.412 Besuchen von 44.776
verschiedenen IPs, 14.8 Gigabytes an Inhalten wurden geliefert. Dies
schließt natuerlich nicht den Traffic ein, der durch die DDoS (Distributed
Denial of Service) Attacke (1) entsteht, die seit dem späten Januar 2004
läuft. Wer auch immer für diese Attacke verantwortlich ist, bombardiert
meine Seite mit 1.473.602 HTTP-Anfragen, die von 1.951 Hosts weltweit
kommen. Diese Pakete werden durch den Gardol Detektor (2) blockiert, den
ich im Februar entwickelte, statt etwas Produktives zu leisten. Nun, heute
war die Attacke nur halb so stark wie während der ersten Welle im Januar.

Unabhängig von der derzeitigen DoS-Attacke läuft die Routineattacke gegen
die Erde und Mond Viewer (3), bei dem Robots versuchen, den Server zu
überladen und/oder die ausgehende Bandbreite durch wiederholte Anfragen
nach großen Bildern aufzubrauchen. Diese Attacke läuft schon seit einigen
Jahren, mittlerweile ist sie durch die Gegenmaßnahmen, die im Oktober 2001
installiert wurden, komplett unmöglich geworden; dennoch versucht man es
weiter. Heute sind insgesamt 3.700 dieser Attacken (ausgehend von 342
Hosts) verzeichnet und blockiert worden.

Kommen wir nun vom Web zum anderen Hauptpfeiler des Internet: der Email.
Werfen wir dafür einen Blick auf den Traffic auf dem guten alten Port 25.
Heute erhielt ich 8 Emails von Freunden und Kollegen weltweit. Ist Email
nicht toll? Aber das ist nicht alles, was heute ankam ...

Zuallererst haben wir die 629 Nachrichten, die deshalb geblockt wurden,
weil sie von IP-Adressen kamen, die als offene SMTP-Relays bekannt sind
und die es Massenmail-Versendern ermöglichen, die Herkunft ihres Mülls zu
verschleiern. Offene Relays, egal ob sie nun durch schlechte Konfiguration
oder aus Prinzipienreiterei von selbsternannten Verfechtern der Handlungs-
und Meinungsfreiheit (4) betrieben werden, sind, wenn es um Email geht,
das Äquivalent zu einer auf einem Spielplatz einer Grundschule liegen
gelassenen funktionstüchtigen Handgranate.

Ein kurzer Blick in die Sendmail-Logdateien zeigt 6.444 Versuche,
"Wörterbuchspam" auszuliefern. Dies sind Hosts, die versuchen, deinen
Mailserver zu erreichen und deshalb Namen ausprobieren, die sie aus
riesigen Namenslisten extrahieren, die Spammer benutzen. So hofft man,
eine gültige Emailadresse zu finden, an die man Spam senden und die andere
Spammer weiterverkauft werden kann. Insgesamt 275 solcher Emails haben
meine Filter überlistet und wurden von Sendmail angenommen, weil sie an
eine gültige Emailadresse gerichtet waren, die zu meiner Domain gehörte.
Normalerweise ist dies eine Emailadresse, bei der ich darauf achte, diese
auf keiner meiner Webseiten zu veröffentlichen. Von diesen 275 wurden 259
vom Annoyance Filter (5) (dem sich anpassenden Bayesschen Spamfilter, für
dessen Entwicklung ich 2002 zwei Monate investierte, statt produktiv tätig
zu sein) als Spam identifiziert. 8 Spammails waren "False Negatives" - vom
Annoyance Filter fälschlicherweise nicht als Spam klassifiziert
(höchstwahrscheinlich

Die heutige Spam-Sammlung enthielt 74 Versuche, meinen Computer mit
zerstörerischen Würmern zu infizieren und ihn somit selbst in eine
"Wurmschleuder" zu verwandeln. Da der Rechner, auf dem ich meine Mails
lese, nicht mit angreifbaren Microsoftprodukten ausgestattet ist, stellen
diese Mails keine Gefahr für mich dar. Aber stellen Sie sich vor, wie
viele Computerbesitzer gefährdet sind, weil sie nicht über die mehr als 35
Jahre Computererfahrung verfügen, die ich mitbringe, um diesem täglichen
Angriff zu widerstehen.

Heute gab es nicht einen einzigen kriminellen Betrugsversuch, der darauf
abzielte, meine Kreditkartennummer oder Bankverbindungsdaten in Erfahrung
zu bringen. Es war ein ruhiger Tag. Normalerweise gibt es täglich ein bis
zwei derartige Versuche. Ohne die Liste mit den zu blockenden offenen
Relays und ohne den Annoyance Filter wäre ich gezwungen, mich durch
insgesamt 896 Spammails zu wühlen, um die 8 Emails lesen zu können, die
ich wirklich erhalten wollte. Ist Email nicht toll?

Seit 1996, als ein offensichtlich aus einer kaputten Familie stammender,
in der Pubertät steckengebliebener Erwachsener eine Schwachstelle in einer
veralteten Version von Solaris I, auf der damals mein Webserver lief,
ausnutzte, um in den Rechner einzubrechen und meine Webseite zu verändern,
betreibe ich das lokale Netzwerk hier bei Fourmilab hinter einer Firewall,
die ich mit all der (riesigen) Menge an Paranoia konfiguriere, die ich
entwickeln kann.

Eine Firewall beschützt einen nicht nur gegen die Barbaren, man kann durch
Beobachtung der Logs auch die Bösewichte anklopfen sehen und beobachten,
mit welchen Schlüsseln sie versuchen das Schloss deiner Tür zu öffnen. Man
kümmert sich nicht um den sich ewig wiederholenden, gleichartigen Kram,
aber es ist sinnvoll, ein Auge auf neuartige, innovative Attacken zu
haben. An diesem Tag verzeichnete die Firewall insgesamt 1.915 Pakete, die
verworfen wurden - der größte Teil davon waren Versuche, weithin bekannte
Schwachstellen in Microsoft-Produkten durch automatisierte
"Angriffs-Roboter" auszunutzen, die von Leuten betrieben werden, die mit
ihrem Leben nichts Besseres anzufangen wissen. Die Rate entspricht in etwa
einem Angriff alle 45 Sekunden.

Der Tunnel zum Erdgeschoss

Stellen Sie sich vor, es gäbe einen Tunnel, der von der Außenwelt bis zum
Erdgeschoss ihres Hauses ginge und der vor einer robusten Tür mit vier
oder fünf Hochsicherheitsschlössern endete. Jeder könnte diesen Tunnel
anonym betreten und ein Briefschlitz in der Tür erlaubte es Ihnen,
Nachrichten zu empfangen und Neuigkeiten durch den Tunnel zu senden, wäre
aber nicht groß genug, um einen Eindringling hindurchzulassen.

Diffie Hellman
04-04-05, 21:52
Nun stellen Sie sich vor, dass jedes Mal, wenn Sie herunter ins
Erdgeschoss gingen, Hunderte von Briefen auf einem Haufen liegen, der sich
wie eine vom Briefschlitz ausgehende Schneeverwehung ausbreitet. Um die
seltenen Nachrichten ihrer Freunde und Familie zu finden, müssten Sie sich
durch Berge von Pornographie der übelsten Art wühlen, durch versuchte
Anstiftungen zu kriminellen Aktivitäten, durch "psychologisch wirksame"
Versuche ihre Identität oder Bankverbindungsdaten zu erschleichen und sie
müssten mit dem Angriff einer gelegentlich durch den Schlitz geschlüpften
Ratte, eines Skorpions oder einer Schlange rechnen, wenn sie nicht
ausreichend Vorsicht walten lassen. Sie erlauben ihren Kindern nicht mehr
ins Erdgeschoss zu gehen, weil die Dinge, die sie dort zu sehen bekommen
könnten, sicherlich nicht gut für sie sind. Sie machen sich Sorgen wegen
der Geschichten, die sie hörten, von Leuten wie Ihnen, denen das
Erdgeschoss von bösartigen "Witzbolden" durch den Briefschlitz mit
Abwasser oder Beton zugeschü

Außerdem hören Sie jedes Mal, wenn sie im Erdgeschoss sind, nicht nur die
ständigen Geräusche von durch den Briefschlitz fallenden, ungewollten
Briefen, sondern etwa jede Minute auch wieder jemanden, der sich an einem
ihrem Schlösser mit einem Nachschlüssel oder Dietrich zu schaffen macht.
Als kluger Erdgeschosstunnelbesitzer lesen sie selbstverständlich
regelmäßig die "Tunnelsicherheitsnachrichten", um dort von neuen
"Exploits" zu erfahren, welche die bei ihnen angebrachten Schlösser
wertlos machen könnten, und so immer rechtzeitig neue Schlösser
anzubringen, noch bevor irgendwelche Gestalten durch den Tunnel einbrechen
können. Sie halten es möglicherweise für weise, Bewegungsmelder im
Erdgeschoss anzubringen, um benachrichtigt zu werden, falls ein
Eindringling es schaffen sollte, ihre Schlösser auszutricksen und Zugang
zu erlangen.

In dem Maße, wie Nachrichten über die Risiken von Erdgeschosstunneln es
immer öfter in die Schlagzeilen schaffen, sind von Seiten der Industrie
und den Regierungen Pläne zu hören, endlich "etwas dagegen zu
unternehmen". Es wird ein neuartiges Konzept einer "Vertrauenswürdigen
Tür" (6) vorgeschlagen (Zertifikate und Trusted Computing (7)), dass die
bestehenden Türen mit Schlössern und Briefschlitz durch eine "inhärent
sichere" Version ersetzen soll, die sie selbst nicht öffnen und
untersuchen können und deren Universalschlüssel von kommerziellen
Herstellern und Regierungsbehörden bewacht werden, die ihr
uneingeschränktes Vertrauen verdienen.

Sie könnten sich entschließen, geduldig zu sein, sich mit den
Unzulänglichkeiten und Risiken ihres Erdgeschosstunnels abfinden, bis sie
diese vertrauenswürdige Tür einbauen können. Oder sie könnten einfach
entscheiden, dass das, was durch den Tunnel kommt, nicht im entferntesten
den Aufwand wert ist, den es produziert, und das ganze Ding in die Luft
jagen, um so das Erdgeschoss für sich zurückzugewinnen.

Das Internet aufgeben?

Ist es an der Zeit darüber nachzudenken, das Internet ganz aufzugeben? Ich
habe über diese Option einige Zeit nachgedacht und bin damit nicht
alleine.

Donald Knuth (8), der allen anderen immer wenigstens ein Jahrzehnt voraus
ist, gab zum 1. Januar 1990 die Nutzung von Email (9) auf und sagte:
"Email ist eine wundervolle Sache für die Leute, die ihre Rolle im Leben
dadurch definieren, dass sie stets auf der Höhe der Zeit sind. Bei mir ist
dies anders: meine Rolle ist es, Dingen auf den Grund zu gehen."

Harry Schultz (10), einer der klügsten Beobachter der finanziellen und
geopolitischen Szene, hat vor mehr als einem Jahr vorgeschlagen, die Email
zugunsten von FAX aufzugeben. Obwohl wenige Menschen ausdrücklich ihren
Rückzug aus dem Internet verkündet haben, rechne ich damit, dass mehr und
mehr Eltern unwillig sein werden, ihren Kindern einen Internetzugang zu
gewähren, weil sie wissen, dass die Mailbox ihres Nachwuchses jeden Tag
mit Hunderten von ekelhaften Nachrichten gefüllt sein würde. Menschen
jeglicher Fasson verabschieden sich schlicht vom Internet, nachdem sie
unter den Pop-Ups und den Attacken gelitten haben, die durch auf ihrem
Computer installierte Spyware ermöglicht wurden. Wir werden diese
Entwicklung nicht als einen Rückgang der Internetnutzung zu sehen
bekommen, wenigstens nicht direkt, aber werfen Sie einen Blick auf die
zweite Ableitung.

Ein anderer Trend, dessen Auftauchen ich erwarte, wird der Versuch sein,
durch das Errichten von virtuellen Barrieren, die das Gesindel draußen
halten sollen, das Internet des vorigen Jahrzehnts neu zu erschaffen. Wenn
ich schlechtgelaunt bin, nenne ich das "internetkontrollierte
Gemeinschaften", wenn ich in optimistischer Stimmung bin "Den Club der
Fähigen".

Die Entwicklung mag zu dem führen, was viele Beobachter als eine
"Balkanisierung des Internet" bezeichnen - eine Zerteilung der "Verbindet
alles, erreicht jeden"-Vision des globalen Nervensystems in
nicht-verbundene Gemeinschaften. Das mag nicht einmal so schlecht sein.
Ja, wir würden am Ende nicht in einer allgegenwärtigen vernetzten
Gesellschaft landen. Aber wenn Sie eine Vorstellung davon brauchen, wie
diese tatsächlich aussehen könnte, dann versuchen Sie einmal folgendes
kleine Experiment.

Schalten Sie den Spamfilter aus und lesen Sie jede Spammail, die Sie an
einem Tag bekommen, und besuchen Sie jede Webseite, auf die diese Mails
Sie leiten wollen. Nun stellen Sie sich dies mit dem Faktor 100
multipliziert vor. Willkommen im globalen elektronischen Slum!

Ich bin einer dieser verabscheuungswürdigen Menschen, die nicht nur an die
Existenz eines Intelligenzquotienten glauben, sondern ihm auch noch eine
Bedeutung zuschreiben. Vom Beginn des Internet bis zur Mitte der 1990er
Jahre schätzte ich den durchschnittlichen IQ der Internetnutzer auf etwa
115. Heute liegt er vielleicht irgendwo bei 100, dem Durchschnitt von
Europa und Nordamerika. Der Unterschied im Internet von heute im Vergleich
zu dem von vor 10 Jahren entspricht dem, was eine Standardabweichung (von
15 Punkten) des IQ nach unten ausmacht. Aber der durchschnittliche IQ der
ganzen Welt liegt heute ein klein wenig unter 90 und man rechnet (11)
allgemein mit einer Verringerung auf einen Wert von 86 bis zum Jahr 2050.
Wenn also Maßnahmen gegen die digitale Teilung ("digital divide") greifen
und alle 10 Milliarden nackten Affen verkabelt sind, können wir eine
weitere Absenkung der Standardabweichung im IQ des Internet zu sehen
bekommen. Stellen Sie sich vor, wie das aussehen wird.

Optimisten weisen auf Initiativen hin, die zur Beseitigung der Probleme
des Internet angegangen werden: sichere Betriebssysteme,
zertifikatsbasierte Authentifizierung, Werkzeuge, um Menschen zu
identifizieren, die das Netz missbrauchen, und rechtliche Schritte gegen
sie einzuleiten und ähnliche Dinge mehr. Ich befürchte aber, dass diese
Heilmittel noch übler als die Krankheit selbst sein könnten, so sehr, dass
ich einen 25.000 Worte langen Roman (12) geschrieben habe, der die
Umwandlung des Internet von einem offenen Netzwerk von Gleichberechtigen
in ein geschlossenes Medium zur Verbreitung kommerzieller Inhalte an
passive Konsumenten skizziert (unter dem Titel "Ende des Internet" liegt
dieser Essay auf deutsch in Telepolis vor, siehe die Links zu den
einzelnen Kapiteln auf der linken Seite).

Ich bin noch nicht so weit, das Internet abzuschreiben, wenigstens nicht
sofort. Aber ich denke darüber nach und ich glaube, ich bin nicht allein.
Diejenigen, die es bereits aufgegeben haben, haben mit dieser Entscheidung
aufgehört, Webseiten oder Mitteilungen über diesen Schritt zu verbreiten;
sie schweigen nun und sind nur durch ihre Abwesenheit in der
Online-Gemeinschaft sichtbar. Werden die Erstnutzer des Internet, also die
mit den besten Vergleichsmöglichkeiten des Internet von heute mit dem, was
sie zu Beginn sahen, auch die ersten sein, die es wieder verlassen? Ich
selbst halte ein Auge offen für diese Entwicklung - es könnte einfach das
nächste große Ding sein.

Das Original erschien am 12.05. 2004 unter dem Namen The Internetslum (13)
auf Fourmilab. Aus dem Englischen übersetzt von Twister (Bettina
Winsemann).

LINKS

(1) http://www.fourmilab.ch/documents/security/incidents/ddos_2004-01/
(2) http://www.fourmilab.ch/webtools/gardol/
(3) http://www.fourmilab.ch/earthview/
(4) http://www.toad.com/gnu/verio-censorship.html
(5) http://www.fourmilab.ch/annoyance-filter/
(6) http://www.fourmilab.ch/documents/digital-imprimatur/#TC
(7) http://www.telepolis.de/r4/artikel/16/16650/1.html
(8) http://www-cs-faculty.stanford.edu/~knuth/
(9) http://www-cs-faculty.stanford.edu/~knuth/email.html
(10) http://www.hsletter.com/
(11) http://www.fourmilab.ch/documents/IQ/1950-2050
(12) http://www.fourmilab.ch/documents/digital-imprimatur/
(13) http://www.fourmilab.ch/documents/netslum/

Telepolis Artikel-URL:
http://www.telepolis.de/r4/artikel/19/19708/1.html

Copyright © Heise Zeitschriften Verlag

John McMullet
05-04-05, 00:10
Der Vergleich mit einem Slum gefällt mir sehr und hat vielwahres in sich.
Die zunehmende Vermüllung der Informationen, was den Rückgang, oder zumindest ein Erschweren der verbreitung, von Wissenswertem im Internet zu Folge hat, ist nicht zu übersehen. Selbst für so einen wie mich, der nocht nicht so lange das Internet in großem ausmaße nutzt.

Ich denke jedoch nicht, dass sich die Firmen bzw die Wirtschaft aus dem Internet zurückziehen wird, auch der Privatmann nicht. Da es nunmal darum geht soviele Leute wie möglich zu erreichen, vor allem die die sich so wenig wie möglich bewegen möchten ;) Und dafür ist das Internet wie geschaffen.

Aber vllt. bleibt ein Hoffen und es wird bald wieder den guten alten Tauschhandel geben :) * Biete Appel und Ei, Suche Kuh *

Spatenkampf
10-10-05, 20:30
Edit:


Diskussionen mit nationalem, politischem, religiösem oder ethnischem Inhalt werden nicht geduldet.

Forenregeln (http://cp.neocron.com/23/forum)

Bullenbeisser
10-10-05, 21:44
http://www.abandonia.com/

eine Seite mit alten Games 4 freeeee



Die seite ist klasse, habe gerade Bundesliga Manager Professional gefunden.
Aber die version ist mit der Englischen Liga. Wie kann ich das wieder auf Deutsch konventieren. Oder weiß jemand wo ich die Deutsche Version downloaden kann ?

Dak Ralter
11-10-05, 13:34
Edit:


Diskussionen mit nationalem, politischem, religiösem oder ethnischem Inhalt werden nicht geduldet.

Forenregeln (http://cp.neocron.com/23/forum)

Spatenkampf
11-10-05, 18:33
Ok wer von euch hat ne disskusion angefangen? O_o :mad: