Aaron
07-07-04, 11:51
Die jüngsten Generationen und die neuen Medien
In letzter Zeit erleben wir diesen riesen Medien-Boom welcher auch starke Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Familienleben haben. Die heutige Jugend muss sich täglich gegenüber schier unendlichen Vorwürfen von Älteren rechtfertigen welche selbst maßgeblich dafür verantwortlich sind das wir uns heutzutage in einer so weit fortgeschrittenen Mediengesellschaft befinden. Wir (und damit spreche ich auch für mich, ich bin 19J. jung) sind nicht einfach so in diese Welt hineingeplatzt, sondern wir sind in ihr aufgewachsen. Was für die meisten älteren Menschen heute unbegreiflich ist, ist für uns selbstverständlich. Dementsprechend müssen sich die älteren Generationen damit vertraut machen. Die meisten haben garkeine feste Meinung darüber sondern meinen einfach nur "früher war Alles besser" (die Betonung liegt auf Alles!).
Auch die älteren Generationen haben irgendwan einen Wandel durchgemacht, meistens wird dieser aber nicht zugegeben. Man sieht das sehr gut an den Familien, die Scheidungsrate steigt. Eltern scheinen verantwortungsloser in ihrer eigenen Rolle und erwarten oft viel mehr von ihren eigenen Kindern, ohne die Geduld die vielleicht dazu nötig wäre auch ihre Kinder bestimmte Dinge ausprobieren zu lassen. Kinder mit alleinstehenden Eltern brauchen Beschäftigung, hierbei kommt der wohl mittlerweile bekannteste elektronische Weggefährte des Menschen mit ins Spiel. Der perfekte Babysitter für den Nachmittag, oder sogar Abend falls nötig, der nie ermüdende Fernsehr. Der Fernsehr ist so wie jeder weiß mittlerweile so verbreitet das eigentlich jeder Haushalt einen hat, oder zwei, oder drei. Doch das eigentliche Problem taucht erst dann auf wenn die Unzufriedenheit steigt, wenn der Pegel unter dem das Familienleben normalerweise erträglich ist überschritten wird.
Das Leben in Scheidungsfamilien ist sehr verschieden, es gibt Familien in denen klapt das prächtig. In anderen Familien jedoch lassen sich die Eltern einfach nur so scheiden, weil sie sich nebenher nichtmehr so gut verstehen und auch so keine Lust mehr haben mit dem Ehepartner zusammen zu sein. Der fatalste Fehler dabei ist dann keine Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Die Familie ist unausgeglichen, den Kindern wird durch das fehlen eines bestimmten Elternteils ein wichtiger Part der Erziehung vorenthalten. Kinder müssen sich mit dem wechselnden Gemüt der Eltern ausseinandersetzen, welche nach einer engen Beziehung mit ihrem Expartner nun eine enge Beziehung zu ihren Kindern aufbauen möchten welche mittlerweile vielleicht garnichtmehr möglich ist weil sich die Kinder schon an das Desinteresse ihrer Eltern gewöhnt haben.
Der Stimmungspegel wird überschritten, Eltern "rasten aus". Wehe es kommen unüberlegte Diskussionsthemen auf den Tisch so wie das Fernsehen welches mittlerweile keine Chance mehr hat gegen die guten alten Zeiten in denen die Familien geordneter waren und es garkeine Möglichkeiten gab zu einer Eskalation.
Was unsere Meinung maßgeblich beeinflusst ist, von was wir die Dinge mit denen wir zutun haben unterscheiden. Das Fernsehen und auch der Personal Computer sind neue Medien, geschaffen vom Menschen zu bestimmten Zwecken, und diese Zwecke waren gesellschaftlich und wirtschaftlich gut überlegt. Unterhaltung, Bildung, Kommunikation... doch Erwachsene vergleichen diese neuen Medien nicht mit den alten Medien, welche nämlich genau die selben Zwecke verfolgten, nur wesentlich uneffizienter. Erwachsene vergleichen die neuen Medien mit alten Erfahrungen aus menschlichen Beziehungen. Ein fataler Fehler, denn Unterhaltung hat mit Kommunikation von Mensch zu Mensch überhauptnichts zutun.
Mann könnte das ganze so beschreiben. Kommunikation ist wesentlich wichtiger als Unterhaltung. Kommunikation von Mensch zu Mensch wären beispielsweise möglich, in der Schule, an der Arbeit oder in der eigenen Freizeit. Letzteres ist auf jeden Fall die beste Art zu kommunizieren, weil es auch gleichzeitig die ungezwungenste Art ist. Natürlich ist das Unterhaltungsmedium Fernsehr ein mögliches Konfliktthema, aber man kann auch Kommunikation nicht erzwingen.
Ich bin der Meinung, ist einem der Unterschied zwischen Unterhaltung und Kommunikation bekannt, braucht man auch keine Angst haben das man irgendetwas falsch macht. Ich persönlich versuche sogar mich so wenig wie möglich alleine unterhalten zu lassen. Die modernen Medien bieten der heutigen Jugend sogar sich gemeinsam unterhalten zu lassen und dabei Konversation zu betreiben. Und jetzt kommt mir "Massively Multiplayer Online Role Playing" in den Sinn, für mich die liebste Unterhaltung kurz vorm ins Bett gehen, unter der Woche.
In meiner Familie gibt es oft Konflikte, unter anderem wegen Internet. Ich ziehe Internet dem Fernsehen vor, bei mir ist das Interesse nach Informationen wesentlich höher als der Drang mich unterhalten zu lassen. Ich treffe mich so oft es geht mit Freunden, am liebsten am Wochenende. Da mein Freundeskreis weit ausseinander wohnt sehen wir uns eben gezielt am Wochenende und unter der Woche bleibt mir teilweise nurnoch Unterhaltung durch Fernsehen oder, wenn ich Glück habe, das Treffen online mit Freunden via MMORPG.
Ich lebe in einer Scheidungsfamilie, habe fast keinen Kontakt zu meinem Vater und eine sehr schlechte Beziehung zu meiner Mutter, das hat viele Gründe, die meisten Menschen würden mich wahrscheinlich verstehen wenn sie sie kennen würden. Aber wahrscheinlich auch weil sie keinerlei Interesse an mir hatte bevor sie sich von ihrem dritten Ehepartner scheiden ließ (damals war ich 16J. jung).
Meine Bitte als Abschluss dieser Kolumne an alle Mütter und Väter da draußen. Nehmt euch mehr Zeit über persönliche Dinge zu reden und überlegt euch gut ob ihr einen Fernsehr oder PC für eure Missverständnisse verantwortlich macht. Mir hätte es jedenfalls sehr geholfen in meiner, mittlerweile noch recht kurzen Vergangenheit. Ich habe nämlich wesentlich mehr Interesse an meinen Freunden als am Internet, was meine Mutter wissen würde wenn sie mich einmal gefragt hätte!
Das Problem ist nicht die Unterhaltung durch die neuen Medien, sondern der Mangel an Kommunikation!
(Über diese Kolumne - war ein Gedanke den ich unbedingt mal loswerden wollte. Ich hoffe ich bin zwischendurch nicht zu sehr abgeschweift. Ich bin jedoch sicher dass man gerade dises Thema noch sehr weit ausbauen könnte.)
Gedacht war das ganze eigentlich für den Start in eine Diskussion.
Also wie verhält sich das bei euch Familie/Freunde/Unterhaltung?]
In letzter Zeit erleben wir diesen riesen Medien-Boom welcher auch starke Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Familienleben haben. Die heutige Jugend muss sich täglich gegenüber schier unendlichen Vorwürfen von Älteren rechtfertigen welche selbst maßgeblich dafür verantwortlich sind das wir uns heutzutage in einer so weit fortgeschrittenen Mediengesellschaft befinden. Wir (und damit spreche ich auch für mich, ich bin 19J. jung) sind nicht einfach so in diese Welt hineingeplatzt, sondern wir sind in ihr aufgewachsen. Was für die meisten älteren Menschen heute unbegreiflich ist, ist für uns selbstverständlich. Dementsprechend müssen sich die älteren Generationen damit vertraut machen. Die meisten haben garkeine feste Meinung darüber sondern meinen einfach nur "früher war Alles besser" (die Betonung liegt auf Alles!).
Auch die älteren Generationen haben irgendwan einen Wandel durchgemacht, meistens wird dieser aber nicht zugegeben. Man sieht das sehr gut an den Familien, die Scheidungsrate steigt. Eltern scheinen verantwortungsloser in ihrer eigenen Rolle und erwarten oft viel mehr von ihren eigenen Kindern, ohne die Geduld die vielleicht dazu nötig wäre auch ihre Kinder bestimmte Dinge ausprobieren zu lassen. Kinder mit alleinstehenden Eltern brauchen Beschäftigung, hierbei kommt der wohl mittlerweile bekannteste elektronische Weggefährte des Menschen mit ins Spiel. Der perfekte Babysitter für den Nachmittag, oder sogar Abend falls nötig, der nie ermüdende Fernsehr. Der Fernsehr ist so wie jeder weiß mittlerweile so verbreitet das eigentlich jeder Haushalt einen hat, oder zwei, oder drei. Doch das eigentliche Problem taucht erst dann auf wenn die Unzufriedenheit steigt, wenn der Pegel unter dem das Familienleben normalerweise erträglich ist überschritten wird.
Das Leben in Scheidungsfamilien ist sehr verschieden, es gibt Familien in denen klapt das prächtig. In anderen Familien jedoch lassen sich die Eltern einfach nur so scheiden, weil sie sich nebenher nichtmehr so gut verstehen und auch so keine Lust mehr haben mit dem Ehepartner zusammen zu sein. Der fatalste Fehler dabei ist dann keine Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Die Familie ist unausgeglichen, den Kindern wird durch das fehlen eines bestimmten Elternteils ein wichtiger Part der Erziehung vorenthalten. Kinder müssen sich mit dem wechselnden Gemüt der Eltern ausseinandersetzen, welche nach einer engen Beziehung mit ihrem Expartner nun eine enge Beziehung zu ihren Kindern aufbauen möchten welche mittlerweile vielleicht garnichtmehr möglich ist weil sich die Kinder schon an das Desinteresse ihrer Eltern gewöhnt haben.
Der Stimmungspegel wird überschritten, Eltern "rasten aus". Wehe es kommen unüberlegte Diskussionsthemen auf den Tisch so wie das Fernsehen welches mittlerweile keine Chance mehr hat gegen die guten alten Zeiten in denen die Familien geordneter waren und es garkeine Möglichkeiten gab zu einer Eskalation.
Was unsere Meinung maßgeblich beeinflusst ist, von was wir die Dinge mit denen wir zutun haben unterscheiden. Das Fernsehen und auch der Personal Computer sind neue Medien, geschaffen vom Menschen zu bestimmten Zwecken, und diese Zwecke waren gesellschaftlich und wirtschaftlich gut überlegt. Unterhaltung, Bildung, Kommunikation... doch Erwachsene vergleichen diese neuen Medien nicht mit den alten Medien, welche nämlich genau die selben Zwecke verfolgten, nur wesentlich uneffizienter. Erwachsene vergleichen die neuen Medien mit alten Erfahrungen aus menschlichen Beziehungen. Ein fataler Fehler, denn Unterhaltung hat mit Kommunikation von Mensch zu Mensch überhauptnichts zutun.
Mann könnte das ganze so beschreiben. Kommunikation ist wesentlich wichtiger als Unterhaltung. Kommunikation von Mensch zu Mensch wären beispielsweise möglich, in der Schule, an der Arbeit oder in der eigenen Freizeit. Letzteres ist auf jeden Fall die beste Art zu kommunizieren, weil es auch gleichzeitig die ungezwungenste Art ist. Natürlich ist das Unterhaltungsmedium Fernsehr ein mögliches Konfliktthema, aber man kann auch Kommunikation nicht erzwingen.
Ich bin der Meinung, ist einem der Unterschied zwischen Unterhaltung und Kommunikation bekannt, braucht man auch keine Angst haben das man irgendetwas falsch macht. Ich persönlich versuche sogar mich so wenig wie möglich alleine unterhalten zu lassen. Die modernen Medien bieten der heutigen Jugend sogar sich gemeinsam unterhalten zu lassen und dabei Konversation zu betreiben. Und jetzt kommt mir "Massively Multiplayer Online Role Playing" in den Sinn, für mich die liebste Unterhaltung kurz vorm ins Bett gehen, unter der Woche.
In meiner Familie gibt es oft Konflikte, unter anderem wegen Internet. Ich ziehe Internet dem Fernsehen vor, bei mir ist das Interesse nach Informationen wesentlich höher als der Drang mich unterhalten zu lassen. Ich treffe mich so oft es geht mit Freunden, am liebsten am Wochenende. Da mein Freundeskreis weit ausseinander wohnt sehen wir uns eben gezielt am Wochenende und unter der Woche bleibt mir teilweise nurnoch Unterhaltung durch Fernsehen oder, wenn ich Glück habe, das Treffen online mit Freunden via MMORPG.
Ich lebe in einer Scheidungsfamilie, habe fast keinen Kontakt zu meinem Vater und eine sehr schlechte Beziehung zu meiner Mutter, das hat viele Gründe, die meisten Menschen würden mich wahrscheinlich verstehen wenn sie sie kennen würden. Aber wahrscheinlich auch weil sie keinerlei Interesse an mir hatte bevor sie sich von ihrem dritten Ehepartner scheiden ließ (damals war ich 16J. jung).
Meine Bitte als Abschluss dieser Kolumne an alle Mütter und Väter da draußen. Nehmt euch mehr Zeit über persönliche Dinge zu reden und überlegt euch gut ob ihr einen Fernsehr oder PC für eure Missverständnisse verantwortlich macht. Mir hätte es jedenfalls sehr geholfen in meiner, mittlerweile noch recht kurzen Vergangenheit. Ich habe nämlich wesentlich mehr Interesse an meinen Freunden als am Internet, was meine Mutter wissen würde wenn sie mich einmal gefragt hätte!
Das Problem ist nicht die Unterhaltung durch die neuen Medien, sondern der Mangel an Kommunikation!
(Über diese Kolumne - war ein Gedanke den ich unbedingt mal loswerden wollte. Ich hoffe ich bin zwischendurch nicht zu sehr abgeschweift. Ich bin jedoch sicher dass man gerade dises Thema noch sehr weit ausbauen könnte.)
Gedacht war das ganze eigentlich für den Start in eine Diskussion.
Also wie verhält sich das bei euch Familie/Freunde/Unterhaltung?]