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View Full Version : [Kolumne] Die jüngsten Generationen und die neuen Medien



Aaron
07-07-04, 11:51
Die jüngsten Generationen und die neuen Medien

In letzter Zeit erleben wir diesen riesen Medien-Boom welcher auch starke Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Familienleben haben. Die heutige Jugend muss sich täglich gegenüber schier unendlichen Vorwürfen von Älteren rechtfertigen welche selbst maßgeblich dafür verantwortlich sind das wir uns heutzutage in einer so weit fortgeschrittenen Mediengesellschaft befinden. Wir (und damit spreche ich auch für mich, ich bin 19J. jung) sind nicht einfach so in diese Welt hineingeplatzt, sondern wir sind in ihr aufgewachsen. Was für die meisten älteren Menschen heute unbegreiflich ist, ist für uns selbstverständlich. Dementsprechend müssen sich die älteren Generationen damit vertraut machen. Die meisten haben garkeine feste Meinung darüber sondern meinen einfach nur "früher war Alles besser" (die Betonung liegt auf Alles!).

Auch die älteren Generationen haben irgendwan einen Wandel durchgemacht, meistens wird dieser aber nicht zugegeben. Man sieht das sehr gut an den Familien, die Scheidungsrate steigt. Eltern scheinen verantwortungsloser in ihrer eigenen Rolle und erwarten oft viel mehr von ihren eigenen Kindern, ohne die Geduld die vielleicht dazu nötig wäre auch ihre Kinder bestimmte Dinge ausprobieren zu lassen. Kinder mit alleinstehenden Eltern brauchen Beschäftigung, hierbei kommt der wohl mittlerweile bekannteste elektronische Weggefährte des Menschen mit ins Spiel. Der perfekte Babysitter für den Nachmittag, oder sogar Abend falls nötig, der nie ermüdende Fernsehr. Der Fernsehr ist so wie jeder weiß mittlerweile so verbreitet das eigentlich jeder Haushalt einen hat, oder zwei, oder drei. Doch das eigentliche Problem taucht erst dann auf wenn die Unzufriedenheit steigt, wenn der Pegel unter dem das Familienleben normalerweise erträglich ist überschritten wird.

Das Leben in Scheidungsfamilien ist sehr verschieden, es gibt Familien in denen klapt das prächtig. In anderen Familien jedoch lassen sich die Eltern einfach nur so scheiden, weil sie sich nebenher nichtmehr so gut verstehen und auch so keine Lust mehr haben mit dem Ehepartner zusammen zu sein. Der fatalste Fehler dabei ist dann keine Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Die Familie ist unausgeglichen, den Kindern wird durch das fehlen eines bestimmten Elternteils ein wichtiger Part der Erziehung vorenthalten. Kinder müssen sich mit dem wechselnden Gemüt der Eltern ausseinandersetzen, welche nach einer engen Beziehung mit ihrem Expartner nun eine enge Beziehung zu ihren Kindern aufbauen möchten welche mittlerweile vielleicht garnichtmehr möglich ist weil sich die Kinder schon an das Desinteresse ihrer Eltern gewöhnt haben.
Der Stimmungspegel wird überschritten, Eltern "rasten aus". Wehe es kommen unüberlegte Diskussionsthemen auf den Tisch so wie das Fernsehen welches mittlerweile keine Chance mehr hat gegen die guten alten Zeiten in denen die Familien geordneter waren und es garkeine Möglichkeiten gab zu einer Eskalation.

Was unsere Meinung maßgeblich beeinflusst ist, von was wir die Dinge mit denen wir zutun haben unterscheiden. Das Fernsehen und auch der Personal Computer sind neue Medien, geschaffen vom Menschen zu bestimmten Zwecken, und diese Zwecke waren gesellschaftlich und wirtschaftlich gut überlegt. Unterhaltung, Bildung, Kommunikation... doch Erwachsene vergleichen diese neuen Medien nicht mit den alten Medien, welche nämlich genau die selben Zwecke verfolgten, nur wesentlich uneffizienter. Erwachsene vergleichen die neuen Medien mit alten Erfahrungen aus menschlichen Beziehungen. Ein fataler Fehler, denn Unterhaltung hat mit Kommunikation von Mensch zu Mensch überhauptnichts zutun.

Mann könnte das ganze so beschreiben. Kommunikation ist wesentlich wichtiger als Unterhaltung. Kommunikation von Mensch zu Mensch wären beispielsweise möglich, in der Schule, an der Arbeit oder in der eigenen Freizeit. Letzteres ist auf jeden Fall die beste Art zu kommunizieren, weil es auch gleichzeitig die ungezwungenste Art ist. Natürlich ist das Unterhaltungsmedium Fernsehr ein mögliches Konfliktthema, aber man kann auch Kommunikation nicht erzwingen.

Ich bin der Meinung, ist einem der Unterschied zwischen Unterhaltung und Kommunikation bekannt, braucht man auch keine Angst haben das man irgendetwas falsch macht. Ich persönlich versuche sogar mich so wenig wie möglich alleine unterhalten zu lassen. Die modernen Medien bieten der heutigen Jugend sogar sich gemeinsam unterhalten zu lassen und dabei Konversation zu betreiben. Und jetzt kommt mir "Massively Multiplayer Online Role Playing" in den Sinn, für mich die liebste Unterhaltung kurz vorm ins Bett gehen, unter der Woche.

In meiner Familie gibt es oft Konflikte, unter anderem wegen Internet. Ich ziehe Internet dem Fernsehen vor, bei mir ist das Interesse nach Informationen wesentlich höher als der Drang mich unterhalten zu lassen. Ich treffe mich so oft es geht mit Freunden, am liebsten am Wochenende. Da mein Freundeskreis weit ausseinander wohnt sehen wir uns eben gezielt am Wochenende und unter der Woche bleibt mir teilweise nurnoch Unterhaltung durch Fernsehen oder, wenn ich Glück habe, das Treffen online mit Freunden via MMORPG.
Ich lebe in einer Scheidungsfamilie, habe fast keinen Kontakt zu meinem Vater und eine sehr schlechte Beziehung zu meiner Mutter, das hat viele Gründe, die meisten Menschen würden mich wahrscheinlich verstehen wenn sie sie kennen würden. Aber wahrscheinlich auch weil sie keinerlei Interesse an mir hatte bevor sie sich von ihrem dritten Ehepartner scheiden ließ (damals war ich 16J. jung).

Meine Bitte als Abschluss dieser Kolumne an alle Mütter und Väter da draußen. Nehmt euch mehr Zeit über persönliche Dinge zu reden und überlegt euch gut ob ihr einen Fernsehr oder PC für eure Missverständnisse verantwortlich macht. Mir hätte es jedenfalls sehr geholfen in meiner, mittlerweile noch recht kurzen Vergangenheit. Ich habe nämlich wesentlich mehr Interesse an meinen Freunden als am Internet, was meine Mutter wissen würde wenn sie mich einmal gefragt hätte!

Das Problem ist nicht die Unterhaltung durch die neuen Medien, sondern der Mangel an Kommunikation!

(Über diese Kolumne - war ein Gedanke den ich unbedingt mal loswerden wollte. Ich hoffe ich bin zwischendurch nicht zu sehr abgeschweift. Ich bin jedoch sicher dass man gerade dises Thema noch sehr weit ausbauen könnte.)

Gedacht war das ganze eigentlich für den Start in eine Diskussion.
Also wie verhält sich das bei euch Familie/Freunde/Unterhaltung?]

Aaron
07-07-04, 12:03
Dementsprechend müssen sich die älteren Generationen damit vertraut machen. Die meisten haben garkeine feste Meinung darüber sondern meinen einfach nur "früher war Alles besser" (die Betonung liegt auf Alles!).

Beim nochmaligen durchlesen ist mir das Aufgefallen und mir ist noch was passendes dazu eingefallen. Meine Grosseltern haben ein viel größeres Verständniss gegenüber den neuen Medien weil sie genau das getan haben was auf einem sehr schönen Avatar in diesem Forum steht!


Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!

Tarom
07-07-04, 12:27
Hallo erst mal.

Das hast du sehr gut geschrieben. Kann dich auch verstehen bin selber aus einer geschiedenen Ehe, obwohl bei mir war es extremer.
So zurück zu Thema:
Familie:
Da meine Mutter 1000km von mir weg wohnt habe ich so gut wie keinen Kontakt was für mich auch nicht so schlimm ist da ich zu ihr nie eine Beziehung aufgebaut habe.
Familie ist sehr wichtig obwohl ich unter Familie meinen Vater und seine neue Frau sowie meine kleinen Brüder verstehe :)

Freunde:
Sind auch sehr wichtig obwohl ich kaum welche habe. Dies ist jedoch so weil ich selber eigentlich keine will sind eigentlich 2Stück die es bei mir aushalten :) Jedoch sind das wirklich Freunde!
Und natürlich meine Freundin ist mir das wichtigste auf der Welt!

Unterhaltung:
Ich las mich gerne unterhalten obwohl ich das nicht so ernst nehme 2Serien gibt es die ich mir wirklich Genre anschaue (aufnehme). Was halt viel ist, wenn ich im Internet unterwegs bin das der Fernseher einfach mitlauft obwohl ich keine Ahnung habe was ich mir da anschaue.

So das wars von mir.

Gruss
Tarom

/edit
Meine Grosseltern haben mich auch immer besser verstanden als meine Eltern was Internet und Fernehen angeht.
Aber ich glaube das ist normal. Eltern halt.

mazzaker
08-07-04, 12:22
In letzter Zeit erleben wir diesen riesen Medien-Boom welcher auch starke Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Familienleben haben.

Das hast mit "in letzter Zeit" nicht das geringste zu tun. Medienentwicklung ist nichts neues und Medien die sich durchsetzen haben meistens ganz erhebliche Auswirkungen. Denke mal an das Alphabet und den Buchdruck. In ihrer Langzeitwirkung sind dagegen die sogenannten "Neuen Medien" noch gar nichts. "In letzter Zeit" ist außerdem ungenau und es ist nicht klar, was das für Medien sein sollen.



Die heutige Jugend muss sich täglich gegenüber schier unendlichen Vorwürfen von Älteren rechtfertigen welche selbst maßgeblich dafür verantwortlich sind das wir uns heutzutage in einer so weit fortgeschrittenen Mediengesellschaft befinden. Wir (und damit spreche ich auch für mich, ich bin 19J. jung) sind nicht einfach so in diese Welt hineingeplatzt, sondern wir sind in ihr aufgewachsen. Was für die meisten älteren Menschen heute unbegreiflich ist, ist für uns selbstverständlich. Dementsprechend müssen sich die älteren Generationen damit vertraut machen. Die meisten haben garkeine feste Meinung darüber sondern meinen einfach nur "früher war Alles besser" (die Betonung liegt auf Alles!).

Glaubst Du wirklich, daß sich die "Älteren" (ab welchem Alter ist das denn?) nicht ebenfalls haben rechtfertigen müssen? Das ist ein sich immer wiederholender Vorgang und überhaupt nicht neu. In den 60ern wurde Rock 'n' Roll von der Generation der damals "Älteren", bzw. Eltern als der Beginn des Untergang des Abendlandes angesehen. Wenn den meisten "Älteren" die heutige Welt unbegreiflich wäre, würde sie dann überhaupt funktionieren? Wohl kaum, schließlich werden die aktuellen Medien überall genutzt - und das von allen Altersschichten.



Auch die älteren Generationen haben irgendwan einen Wandel durchgemacht, meistens wird dieser aber nicht zugegeben.

Das mag Deine persönliche Erfahrung sein, Du kannst sie aber nicht so einfach verallgemeinern. Das ist anmaßend und wissenschaftlich untragbar, abgesehen davon schlicht falsch.



Man sieht das sehr gut an den Familien, die Scheidungsrate steigt.

Wo ist denn der argumentative Zusammenhang? Was kann ich daran sehr gut sehen? Das sie einen Wandel durchgemacht haben? Welcher Art?
Schon mal daran gedacht, daß die Scheidungsraten steigen, weil die gesellschaftlichen Bedingungen sich geändert haben? Ganz erheblich gehört dazu die Stellung der Frau, sie muß nicht mehr notwendigerweise gesellschaftliche Ächtung und sogar Armut fürchten.



Eltern scheinen verantwortungsloser in ihrer eigenen Rolle und erwarten oft viel mehr von ihren eigenen Kindern, ohne die Geduld die vielleicht dazu nötig
wäre auch ihre Kinder bestimmte Dinge ausprobieren zu lassen.
[Quote]
Genau - "scheinen". Keine Belege machen daraus eine Nullaussage. Abgesehen davon - wer sagt, daß sie mehr erwarten? Die Kadettenschule meines Großvaters war also keine Form von sehr hoher Erwartung an das Kind?

[quote]
Kinder mit alleinstehenden Eltern brauchen Beschäftigung, hierbei kommt der wohl mittlerweile bekannteste elektronische Weggefährte des Menschen mit ins Spiel. Der perfekte Babysitter für den Nachmittag, oder sogar Abend falls nötig, der nie ermüdende Fernsehr. Der Fernsehr ist so wie jeder weiß mittlerweile so verbreitet das eigentlich jeder Haushalt einen hat, oder zwei, oder drei. Doch das eigentliche Problem taucht erst dann auf wenn die Unzufriedenheit steigt, wenn der Pegel unter dem das Familienleben normalerweise erträglich ist überschritten wird.

Das hat mit alleinstehend nichts zu tun. Nur weil noch immer die tumbe Vorstellung grassiert, daß sich in der klassischen Kleinfamilie ja dann die Mutter (wer sonst) um das Kind kümmern kann, während der Vater für den Broterwerb sorgt, heißt das weder, daß das Kind nicht vor dem Fernseher landet, noch daß dies statistisch noch haltbar ist.



Das Leben in Scheidungsfamilien ist sehr verschieden, es gibt Familien in denen klapt das prächtig. In anderen Familien jedoch lassen sich die Eltern einfach nur so scheiden, weil sie sich nebenher nichtmehr so gut verstehen und auch so keine Lust mehr haben mit dem Ehepartner zusammen zu sein. Der fatalste Fehler dabei ist dann keine Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Die Familie ist unausgeglichen, den Kindern wird durch das fehlen eines bestimmten Elternteils ein wichtiger Part der Erziehung vorenthalten. Kinder müssen sich mit dem wechselnden Gemüt der Eltern ausseinandersetzen, welche nach einer engen Beziehung mit ihrem Expartner nun eine enge Beziehung zu ihren Kindern aufbauen möchten welche mittlerweile vielleicht garnichtmehr möglich ist weil sich die Kinder schon an das Desinteresse ihrer Eltern gewöhnt haben.

Tut mir leid, aber das ist Talkshowniveau - mit der Realität hat das *vielleicht* etwas am Rande zu tun- mehr nicht. Die einfachste Antwort ist nicht immer die richtige, schon gar nicht, wenn es sich um gesellschaftliche Aussagen dieses Ausmaßes handelt.



Das Fernsehen und auch der Personal Computer sind neue Medien, geschaffen vom Menschen zu bestimmten Zwecken, und diese Zwecke waren gesellschaftlich und wirtschaftlich gut überlegt.

Von wegen. Sie waren nicht im geringsten überlegt. Wie sollen die Auswirkungen von Medien denn auch im Vorraus bekannt sein? Computer wurden aus rein militärischen Gründen entwickelt, da hat NIEMAND an die wirtschaftlichen oder gesellschaftliche Folgen gedacht. Da ging es schlicht darum, einen Krieg zu gewinnen (die deutsche Verschlüsselung zu knacken)



Unterhaltung, Bildung, Kommunikation... doch Erwachsene vergleichen diese neuen Medien nicht mit den alten Medien, welche nämlich genau die selben Zwecke verfolgten, nur wesentlich uneffizienter. Erwachsene vergleichen die neuen Medien mit alten Erfahrungen aus menschlichen Beziehungen. Ein fataler Fehler, denn Unterhaltung hat mit Kommunikation von Mensch zu Mensch überhauptnichts zutun.

Abgesehen von weiteren haltlosen Verallgemeinerungen und Interpretationen - alte Medien haben nicht die gleichen Zwecke verfolgt (Medien können sowieso keine Zwecke verfolgen, weil sie eben Medien (also Mittel) sind), da die "Zwecke" nicht definiert sind und waren. "Unterhaltung" hat auf jeden Fall etwas mit Kommunikation zu tun. Selbst Fernsehen ist eine Form der Kommunikation (jedenfalls wenn ich der Definition der Medientheorie folge) - es ist eine Einwegskommunikation von einem Sender zu vielen Empfängern.



Mann könnte das ganze so beschreiben. Kommunikation ist wesentlich wichtiger als Unterhaltung. Kommunikation von Mensch zu Mensch wären beispielsweise möglich, in der Schule, an der Arbeit oder in der eigenen Freizeit. Letzteres ist auf jeden Fall die beste Art zu kommunizieren, weil es auch gleichzeitig die ungezwungenste Art ist. Natürlich ist das Unterhaltungsmedium Fernsehr ein mögliches Konfliktthema, aber man kann auch Kommunikation nicht erzwingen.

Was Du meinst, ist vermutlich face-to-face Kommunikation von Individuen zur Konfliktbewältigung? Leider läßt sich diese nicht erzwingen - was das mit dem Fernseher zu tun hat, verstehe ich aber auch nicht.



Ich bin der Meinung, ist einem der Unterschied zwischen Unterhaltung und Kommunikation bekannt, braucht man auch keine Angst haben das man irgendetwas falsch macht. Ich persönlich versuche sogar mich so wenig wie möglich alleine unterhalten zu lassen. Die modernen Medien bieten der heutigen Jugend sogar sich gemeinsam unterhalten zu lassen und dabei Konversation zu betreiben. Und jetzt kommt mir "Massively Multiplayer Online Role Playing" in den Sinn, für mich die liebste Unterhaltung kurz vorm ins Bett gehen, unter der Woche.

Keine Fehler in der Kommunikation? Grundsätzlich muß festgehalten werden, daß es bei Kommunikation von zwei Personen mehrere Kanäle gibt. Neben den klassischen vier bei face-to-face Kommunikation auch noch non-verbale. Es gibt bei Kommunikation IMMER Fehler. Es gibt keine Kommunikation OHNE Fehler, da Menschen nicht identisch sind.



In meiner Familie gibt es oft Konflikte, unter anderem wegen Internet. Ich ziehe Internet dem Fernsehen vor, bei mir ist das Interesse nach Informationen wesentlich höher als der Drang mich unterhalten zu lassen. Ich treffe mich so oft es geht mit Freunden, am liebsten am Wochenende. Da mein Freundeskreis weit ausseinander wohnt sehen wir uns eben gezielt am Wochenende und unter der Woche bleibt mir teilweise nurnoch Unterhaltung durch Fernsehen oder, wenn ich Glück habe, das Treffen online mit Freunden via MMORPG.
Ich lebe in einer Scheidungsfamilie, habe fast keinen Kontakt zu meinem Vater und eine sehr schlechte Beziehung zu meiner Mutter, das hat viele Gründe, die meisten Menschen würden mich wahrscheinlich verstehen wenn sie sie kennen würden. Aber wahrscheinlich auch weil sie keinerlei Interesse an mir hatte bevor sie sich von ihrem dritten Ehepartner scheiden ließ (damals war ich 16J. jung).

Meine Bitte als Abschluss dieser Kolumne an alle Mütter und Väter da draußen. Nehmt euch mehr Zeit über persönliche Dinge zu reden und überlegt euch gut ob ihr einen Fernsehr oder PC für eure Missverständnisse verantwortlich macht. Mir hätte es jedenfalls sehr geholfen in meiner, mittlerweile noch recht kurzen Vergangenheit. Ich habe nämlich wesentlich mehr Interesse an meinen Freunden als am Internet, was meine Mutter wissen würde wenn sie mich einmal gefragt hätte!

Das Problem ist nicht die Unterhaltung durch die neuen Medien, sondern der Mangel an Kommunikation!


Da stimme ich Dir zumindest teilweise unter Vorbehalt zu. ;) Es gibt kaum ein zuviel an priavter zwischenmenschlicher Kommunikation.

Aaron
08-07-04, 14:42
Finde es immer schade wenn in Foren so aggressiv geantwortet wird!

Hab ich jemanden beleidigt? :eek:

MoreDread
08-07-04, 14:53
Finde es immer schade wenn in Foren so aggressiv geantwortet wird!

Hab ich jemanden beleidigt? :eek:
Wieso denn aggresiv? Weil er keine Smileys benutzt hat?

Er hat lediglich geschrieben was er denkt, wenn Du darauf keine Antwort hast sag das. Er hat einen Haufen Argumente genannt - schaffst Du es darauf einzugehen?

JM

remote rhizom
08-07-04, 15:15
Ich empfinde mazzakers Antwort nicht als agressiv.
Sie setzt sich kritisch mit deinem Artikel auseinander.
In der Sache stimme ich mazzaker weitgehend zu.
Habe jetzt auch keine Lust das alles ausseinander zu bröseln.
Aber das ist mir eben auch aufgefallen an deinem Artikel.
Er ist imo sehr verallgemeinernd, pauschalierend, oberflächlich
und vermittelt eine gewisse Art von Pseudo-Wissen, das nicht überprüfbar ist, sondern weitgehend auf Annahmen beruht.
Schlimmer noch werden in ihm Behauptungen aufgestellt die so einfach nicht stehen gelassen werden können.
Und das hat mazzaker ja eigentlich schon kommentiert.

Aber deine Intention kann ich denk ich schon verstehen.
Nur weis ich nicht worauf du hinaus willst oder wohin da eine Diskussion führen soll.


Naja, ich habe eben ganz andere Erfahrungen gemacht, die ich aber nicht als auf jeden zutreffend verstanden wissen möchte.
Meine Eltern (63 und 57 jahre) haben nen besseren Rechner als ich, sind nicht geschieden und haben imo eine gesunde Einstellung was Medien, Kommunikation und Unterhaltung betrifft.
Auch von dir postulierte Thesen wie
Die heutige Jugend muss sich täglich gegenüber schier unendlichen Vorwürfen von Älteren rechtfertigen welche selbst maßgeblich dafür verantwortlich sind das wir uns... hab ich so nie erfahren.
Meine eigene Familie (36, 36, 5 und 2) hat keinen Fernseher, ja - , wegen der Kinder, dafür aber einen Computer. Und an dem kennen sich Papa und Mama schon aus.
Und ich denk nicht das ich meinen Kindern zuwenig Aufmerksamkeit schenke. Wenn du 2 Kinder hast, hast Unterhaltung genug. Und an der Kommunikation scheiterts bei uns auch net.

Kannst das ja alles selbst erfahren und besser machen was dich stört wenn du selber Kinder hast.
;)

MoreDread
08-07-04, 15:26
Man könnte natürlich schon sagen, das es ältere und alte Leute gibt, die mit Computern ein Problem haben - aber das gibt es auch bei der jungen Generation. Man kann hier nicht pauschalisieren. Meine Oma z.B. benutzt Kazaa und wollte neulich von mir wissen wie man Filme runterladen kann... einen Scanner, ne Webcam und ne Digitalkamera hat sie übrigens auch. Sie chattet gerne, schreibt Mails usw.. Ich kann da wenig Unverständnis entdecken....

ciao

JM

mazzaker
08-07-04, 15:40
Finde es immer schade wenn in Foren so aggressiv geantwortet wird!

Hab ich jemanden beleidigt? :eek:

Ich wollte Dich auf keinen Fall persönlich angreifen, falls das so rübergekommen ist, tut mir das leid. Ich fühle mich auch nicht beleidigt, wie auch. :)
Vielleicht war mein Tonfall etwas harsch, es stört mich nur sehr, wenn unhaltbare Verallgemeinerungen vorgenommen werden - egal bei welchem Thema. Deine persönliche Situation mag außerordentlich bedauerlich sein - das tut mir auch leid. Nur ist es falsch und gefährlich, daraus allgemeingültige Schlüsse ziehen zu wollen.

Wenn Du Interesse an Medientheorie hast, schreib mir ne PM, ich kann Dir gerne paar Buchtitel nennen.

Xadhoom
08-07-04, 16:02
So läuft nunmal ne Diskussion, Aaron.. da wird nicht immer zugestimmt.


btw, ich will mich in eure Diskussion hier nicht grossartig einmischen, aber eine Passage aus mazzakers Antwort stört mich:




Das mag Deine persönliche Erfahrung sein, Du kannst sie aber nicht so einfach verallgemeinern. Das ist anmaßend und wissenschaftlich untragbar, abgesehen davon schlicht falsch.


Basiert letzteres auf der Ansicht, das jede Theorie falsch ist, bis sie bewiesen wurde? Andernfalls verallgemeinerst du genauso wie er es tut.. :rolleyes: