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View Full Version : [OT] 2001 - A space odyssey



Kyle Armstrong
20-06-04, 00:05
So, ich bin wieder da! Und bei meiner Rückkehr hab' ich gleich was mitgebracht ...


2001: A space odyssey

Es war wieder einer dieser Tage. Rollenspiel vorbei, Freunde nach Hause gegangen und noch ein Abend von etwa drei Stunden, bevor man in's Bett muss, um für den nächsten, spannenden Arbeitstag ausgeschlafen zu sein. Na gut, was haben wir zur Auswahl? Ich könnte zu meinem Computer gehen und UT 2004 zocken ... oder meine Freundin anrufen - nee, die schläft schon ... oder Fernseh schauen. Gut, dann ist's eben die Glotze.
Und dort präsentiert sich mir das ewig-gleiche Programm: Action, Pseudo-Action, VOX-Porno, RTL 2-Supertrash. "Nothing of interesting", wie der Amerikaner sagen würde (nee, halt! Der würde sagen: "Nothing you can kill or torture!"). Na gut, dann wage ich mich eben in Bereiche, die sonst nur meine Oma und superintellektuelle Geeks mit einem Hirn so groß wie die Prostata der Queen anschauen. ARTE, ZDF, ARD. Nun gut, man könnte nun diskutieren, ob man diese Sender überhaupt Sender nennen dürfte. Dort läuft eigentlich nie etwas interessantes, geschweige dem etwas, was man anschauen kann, ohne nicht gleich einzuschlafen - alte Leute müssen ein sehr, seeehr langweiliges Leben haben.
Ist schon ein wenig her, da kam auf ARTE - das ist der Sender für Leute, die ihr Leben HASSEN! - ein erstklassiger Film: Er hieß "La comptesse du morcerf de la marc de la cardinale" ... oder irgendwie so halt! Der Film drehte sich um einen Langweiler namens Tschessü, was man Jesus schreibt. Der Kerl sah nicht nur langweilig aus, nein er war es auch noch in erstklassiger Form. Er verkaufte Gebrauchtwagen, versuchte den ganzen Film lang einem Freund einen anzudrehen, flirtete mit einer Frau herum (die dann ins Ausland zog, was die Beziehung natürlich abbrach) und versuchte die ganze Zeit seinem scheiß-hässlichen Pitbull beizubringen, Männchen zu machen. Der Film war so spannend, wie der Kaffeemaschine beim Kochen zuzusehen und der Sinnesgehalt war so farbenfroh wie der Kaffeesatz bei Krönung Light.
Und dann sah ich noch neulich auf einem der Sender das Musikantenstadl, wo ein gewisser Wolfgang Schrobenhausner ein Liederl vortrug. Wolfi war ein 18 Jahre alter Junge mit einer Singstimme wie Rudi Karell und dem Aussehen von Angelika Merkel. Der Junge sang zuerst "Ja, die Mama ist die Größte und die hilft mir immer, wenn ich weine ..." Wann weinst du, lieber Wolfi? Wenn dich wieder mal alle anderen ausgegrenzt haben, weil du so einen Scheiß singst? Jedenfalls legte er dann noch ein tolles Trompetensolo hin. Junge, Wolfi, Kleiner - tausch' deine hässliche Nadelstreifenhose und dein konservatives, Homosexuellen-blaues Hemd durch Fubu, Baggy oder Streetwear aus, rapp' ein wenig, von mir aus misch' an der R&B-Branche mit, aber BITTE verschone uns mit Volksmusik. Ich wünsche mir jeden Tag, dass die Dinosaurier endlich aussterben, aber dank fehlerzogenen Kiddies wie dir, wird das nie passieren! (Meine Angst vor der Zukunft: "Wir schreiben das Jahr 2050. Weltfrieden. Die Menschheit ist endlich in Harmonie vereint und beginnt mit der Kolonisierung des Weltraums. Nachdem die Neue Weltregierung - kurz: AMERICA - alle Musikarten verbot und nur noch Volksmusik erlaubte, wurde die explosive Art der Menschen auf das Denken von bayrischen Dinosauriern reduziert. Librianer, ihr habt gewonnen!")
Jedenfalls ist das der Hauptgrund, warum ich nicht in diese Schattenzonen des Fernsehens schalte. Am Donnerstag des Juni im Jahre des Herren 2004 tat ich es allerdings trotzdem. Dort kündigte sich ein absoluter Kultfilm an. Von allen Medien gelobt, von allen Galaxy-Spinnern besungen: 2001: A space odyssey. Wie kann etwas gut sein und auf einem dieser Low-Budget-"Schaut doch eh keiner an!"-Sender laufen ... oder besser gesagt, wie kann ein guter Film von denen ausgestrahlt werden? Die haben sich doch geschworen, die Menschheit durch ein Stakkato aus Superlangweilern auszurotten.

Als der Film losging, kam erstmal ein schwarzer Bildschirm. Im Hintergrund lief aber Musik. Die erste Minute, die zweite Minute, die dritte Minute ...
"Oh nein, mein Fernseher ist kaputt!", dachte ich als erstes, "Gottverdammte Scheiße, das Ding hab' ich doch gerade erst neu gekauft!"
Ich ging zum Bildschirm und klopfte sanft dagegen. Ich muss mal ehrlich zu euch sein; was Geld angeht, habe ich nur Pech! Ich spielte nie Glücksspiele, wettete nie um höhere Summen als 10 Euro und investierte nie in Aktien oder so, aber trotzdem schaffe ich es bis zum Monatsende mein gesamtes Gehalt zu verhauen. Und mein Fernseher schien das nächste Beispiel dafür zu sein. Vielleicht war es auch eine solche Aktion a lá "Nein, Maxx, ich zeige keine Schundprogramme! Das mache ich nicht!". Ich schaltete also um, Bild ging noch, also wieder zurück. Blackscreen. Die selbe, nichtssagende Leere, angehaucht mit der selben, nichtssagenden Musik.
Und dann plötzlich: Tadaaaa! Ein Bild! Es zeigte den kahlen, weißen Mond und wanderte langsam hinauf, wo man die Erde gebettet ins Sonnenlicht sehen konnte, begleitet von einem wilden Gehämmer aus Trommeln. Diese Musik kannte ich schon aus "Mel Brooks' verrückte Entstehung der Welt" ... nun, sie wurde abgespielt, als sich die Uraffen einen runterholten, gleich in der Overtüre. Mit Grinsen verfolgte ich also den Blick auf unseren Heimatplaneten ... und verfolgte ihn ... und verfolgte ihn ... okay, verdammt! Ich weiß jetzt, dass ihr die Erde zeigt! Macht mal weiter mit der Story! Als nächstes wurde der Zuschauer nach Afrika geschickt, zum "Dawn of Mankind", dem Anfang der Menschheit. Unsere Vorfahren, wild, ungebändigt, dumm und bei nötiger Musik und unter dem Regiesseur Mel Brooks bereit, auch mal schnell ihre Salami zu präparieren. Na jedenfalls stellt Stanley Kubrik - das ist der Macher von 2001 - das Leben unserer Vorfahren so dar, wie es wirklich war. Essen, Trinken, Schlafen. SPANNEND!!! Mein Adrenalinspiegel kletterte mit jeder Sekunde nach oben! Ich bekam kaum noch Luft! Oh Moment ... wir sind hier ja bei 2001 - Space Irgendwas ... nun ja, da war's so: Meine Augenlider wurden schwer, ich müde. Eine halbe Stunde taten die Urmenschen das, was Gerhard Schröder meistens sagt: Nichts von Bedeutung oder Interesse. Und dann endlich - WOW!!! - das Rudel schlief ein und plötzlich stand in ihrer Mitte ein schwarzer Monolith. Und irgendwie zog sie das verdammte Ding an; sie mussten es berühren, es fühlen, es streicheln (Nein, ich dachte bei diesem Satz nicht an meine Freundin!). Okay, ich muss zugeben, in dieser Szene wurde der Film sogar spannend - zum ersten und zum letzten Mal. Und danach waren unsere Vorfahren von einem eigenartigen Trieb beseelt: Sie bauten aus Knochen Waffen und verjagten ein anderes Rudel von einer Wasserquelle (von der sie angeblich zuvor verjagt worden waren ... die Szene hab' ich wohl überschlafen ...). Davor musste aber das Alpha-Männchen noch zehn Minuten lang mit einem Schenkelknochen, andere Knochen zertrümmern, was die Spannung wieder abbaute. Danach nahm das Alpha-Männchen seinen Knochen und schleuderte ihn in die Luft, wo er sich in gar spektakuläre Weise eines Filmschnitts in ein Space-Shuttle verwandelte.
Das war die letzte, eindrucksvolle Szene des Films ...

Kyle Armstrong
20-06-04, 00:06
Hey, was soll das?! Wieso soll dieser Film Kult sein?! Eine gute Dreiviertelstunde durfte ich jetzt schwarzen Bildschirm bestaunen, an wichsende Affen denken, den Uraffen beim Leben zuschauen und sehen, wie man Knochen mit einem größeren Knochen kaputthauen kann. Ein toller Film, wirklich! Super, Mr. Kubrik. Also Kult ist für mich sowas, wie "Apocalypse Now" oder "Herr der Ringe", Filme die Hintergrund, Story oder sowas ähnliches in der Klasse "Ultra-Heftig" haben. Aber bei 2001 fehlt all das. Bei 2001 fehlt alles!
Na ja, dachte ich, schlechter kann der Film nicht werden, also mal weiterschauen ............
Ich wusste nicht, wie sehr ich mich täuschen würde ...

Das vorhin-genannte Space-Shuttle flog und flog und flog und flog. Mal sah man es von links, mal von rechts, mal von oben, mal von unten und - ihr werdet es nicht glauben - auch von hinten. Von vorne ging wohl nicht mehr, da ging den Machern anscheinend das Budget aus ... was es schon beim Drehbuchautor tat. Im Innern des Shuttles sitzt Mr. Nebenrolle und schläft. Außerdem driftet sein Kugelschreiber langweilig durch die schwerelose Luft - ich wiederhole: LANGWEILIG! Dann kommt eine Stewardess, die so grinst, als hätte sie einen an der Waffel oder wolle dem Dumme-Frauen-Klischee entsprechen. Dieses Dummchen wandert mit tollen Klebeschuhen nach vorne und steckt den Kuli wieder in die Jacke von Mr. Nebenrolle. Dann geht sie wieder zurück und das Shuttle fliegt und fliegt und fliegt ... die Landung auf der Orbitalstation U.S.S. Unwichtig dauert auch nochmal zehn Minuten und endlich kommt der Film zu ein bisschen ... Story! Aber, keine Hoffnungen, das hält kürzer, als ihr denkt!
Mr. Unwichtig führt sinnlosen Small-Talk mit seiner offensichtlich geistig-zurückgebliebenen Tochter und ein paar Russkis, die ihm mit dem Kalten Krieg drohen ... oder irgendsowas, weil ein russisches Raumshuttle auf irgendeiner Mondbasis nicht notlanden durfte. Ich glaube, das Raumschiff hieß Kursk und stürzte laut Epilog im Meer ab, wo dann die Crew Wändeklopfen spielte.
Danach fliegt die Nebenrolle mit dem Waschlappengesicht weiter zum Mond, wahrscheinlich zu seinem Zuhause dahinter, was die bescheuerte Redensart erklären würde, mit der sich Nebenrollie immer unterhält. Stanley Kubrik zeigt bei diesem belanglosen Flug wieder einmal ausgiebig, wie die Menschen in der Nahraumfahrt leben würden. Stewardessen, denen man offensichtlich ein Stück Gehirn herausoperiert hat, wandert blöde grinsend durch das Raumschiff, servieren den typisch-amerikanischen Piloten irgendwelches Saugessen, während Mr. Unwichtig zur chemischen Toilette geht und dort das Manual liest. "Bitte schütteln Sie Ihren Peter gut ab, damit sich keine Keime in ihm verfangen!"
Dem Zuschauer - dem intelligenteren Zuschauer - wird sofort klar, dass dieser Film eigentlich nichts weiter als eine Pseudo-Dokumentation über das Leben im Jahre 2001 ist. Und auch dementsprechend spannend.

So, und hier mal eine Kurzfassung, damit alle die Story von dem Film verstehen ... die sehr, seeehr knappe Story: Im Jahre 2001 fliegen die Menschen zwischen Mond und Erde hin und her. An Marskolonien dachte man zur Zeit des Films noch nicht, weil ein Großteil des amerikanischen Volkes nicht einmal wusste, dass es den Mars gibt, ebenso konnte nur die Hälfte die Wörter "Stars and Stripes" fehlerfrei schreiben. Jedenfalls hat man auf dem Mond einen schwarzen Monolithen gefunden, der seltsame Summgeräusche macht, wenn man neben ihm spazieren geht (wahrscheinlich kann das Ding noch mehr, kommt aber im Film nicht heraus). Aber dieser Monolith wurde nicht von Staubstürmen eingedeckt, nein, er wurde vergraben. Und dann driftet da noch ein Gegenstück jenem um den Jupiter. Die Story hört sich zwar einigermaßen interessant an, ist sie aber nicht: Verstreicht einen winzigen Klumpen Butter auf ein Brot mit einer Fläche von 200 Quadratmetern; dann wisst ihr, wie weit die Story verfolgt wird.

Der zweite Teil des Films geht dann um die Jupiter-Expedition. Ein stangenartiges Raumschiff, das entfernt an einen Vibrator erinnert, driftet in gar nutzloser und wie je und je stinklangweiliger Art durch das Vakuum. Im Innern wohnen der Astronaut Dave und Stirbt-noch (der hieß anders, aber den Namen vergißt man eh wieder) als aktive Piloten. Drei weitere - darunter Mr. Nebenrolle - sind in einem Art Kaltschlaf, bis die Crew beim Jupiter angekommen ist.
Und wieder einmal wird das Raumfahrerleben in endloser, ausdauernder und nichtssagender Art präsentierten. Essen, Trinken, Schlafen und Schönling Dave erhält sogar eine Nachricht von seiner Familie, in der ihm sein Vater und seine Mutter - die aussehen als hätte man sie in den 60ern eingefroren und erst neulich wieder aufgetaut - zum Geburtstag gratulieren. "Happy Birthday, Dave, du bist im langweiligsten Film des Universums!" Ich weiß nicht, bei Star Wars reichte es, wenn der Sternenzerstörer nur einmal überhastet am Bildschirm vorbeiflog und bei Star Trek kann die Enterprise im Hyperspeed vorbeizuschen und man erkennt immer noch, was gemeint ist. Bei 2001 braucht der Zuschauer aber eine halbe Stunde, um zu verstehen: Ja, das ist ein Raumschiff. Ja, es fliegt. Ja, da sind Leute drin. Ja, es fliegt immer noch.
Pro: Der Film ist lang; Kontra: Jede einzelne Szene noch länger. Mal ehrlich, wie kann man einen Film mit soviel sinnlosen Szenen und Momenten vollstopfen und dann auch noch als Kultmacher gelobt sein? Stellt euch Star Wars Episode 4 vor - das war der erste Film mit Luke, Lea, Han, Chewie und Darth Vader. Aber bevor die Korvette der Rebellen von Vady und seinen Schergen gejagt wird, sieht man noch eine halbe bis einer ganzen Stunde, wie die Rebellen was essen, Schlafen gehen, Zähne putzen, Abwasch machen und so'n Zeugs. Und außerdem muss man noch Chewie beim Kacken zusehen.

Kyle Armstrong
20-06-04, 00:06
Na jedenfalls hat die Jupiter-Crew einen Bordcomputer namens HAL 3000, ein sprechendes Monstrum, das an eine Mischung aus Hannibal Lecter und Jason erinnert, angehaucht mit ein bisschen Siegmund Freud. Jedenfalls sieht der Kasten im Laufe der Geschichte den Film "Terminator" und wird gleich mal zum Trittbrettfahrer ... er plant - HUCH!!! - die Crew umzubringen. Einfach so, zum Spaß an der Freud! Ehrlich gesagt, danke ich HAL dafür, denn damit bringt er nach einer guten Stunde sinnloser Dialoge und endlosen Doku-Szenen ein wenig Spannung in den Film - Halt! Verbesserung! - er versucht ein wenig Spannung in den Film zu bringen, was aber wie seine kleine Rebellion der Maschinen kläglich scheitert! Zunächst mal wird Stirbt-noch während Außenarbeiten von einem hässlichen Ball - ein Wartungsraumschiff - angegriffen und getötet. Der Kerl hat eh nie irgendwas Besonderes gesagt, kein Zuschauer wird ihn vermissen. Danach steigt Dave aus, um Ist-schon-tot zu retten ... und HAL plant schon wieder die nächsten Gemeinheiten: Einerseits könnte er Juckpulver in die Schlafkoje von Dave streuen, andererseits könnte er die Kaltschalfenden umbringen und Dave aussperren. Weil er ein sadistischer, kleiner Mist-Computer ist, entscheidet er sich für Tor 2 und Dave steht plötzlich vor verschlossenen Schleusen ... und das auch noch während sich Regen ankündigt. "Oh Scheiße", denkt sich der Held, "jetzt komm' ich gar nimmer rein und muss meine Fussnägel essen und Kühlgel trinken, um zu überleben!" In der Hoffnung, noch rechzeitig zum SuperBowl wieder im Hauptbereich zu sein, funkt er den innerhalb von wenigen Stunden wahnsinnig gewordenen HAL an und fragt ihn, was das soll. HAL findet es daraufhin lustig, Dave zu ärgern und macht ihm kurzerhand klar, dass er jetzt Draußenarrest hat.
UND DANN GEHT'S LOS!!! Der HAL im Cyberdyne Skynet-Verschnitt züchtete während Dave versuchte War-eh-ein-unwichtiger-Charakter zu retten, Killer-Roboterspinnen aus den Getränkeautomaten und verwandelte die Schockgefrosteten in superfiese Cyberzombies, die mit Elektrostrahlen alles verschmurggeln wollen, was Dave heißt. Dave krallt sich die Pumpgun aus dem Wartungsmodul und schießt sich im Matrix + Max Payne-Style den Weg ins Zentrum frei, wo sich HAL inzwischen einen Super-Kampfroboter als Avatar gebaut hat, der Laser und Flammen und Gatling schießen kann. Nach einem action-geladenen Gefecht bricht der Avatar zusammen und HAL sagt im Sterben: "Dave ... ich bin dein Vater ..."
Oh Shit!!! Jetzt hab' ich was verwechselt!!! Wir reden hier ja von 2001. Okay, Dave klettert durch einen Trick - den nur ein wirklich perfekt-trainierter Astronaut überleben würde - zurück ins Schiff, geht zu HAL ins Rechenzentrum und schaltet ihn ab. Das ist der spannenste Moment im Film, denn man entdeckt die fiese Wahrheit hinter HAL ... ich bitte jetzt jeden Leser, sich an - sofern vorhanden - seiner Stuhllehne festzukrallen und sich mental auf die erschütternste Wahrheit des Universums vorzubereiten. Tief durchatmen, das wird jetzt hart. Okay, alles rubbeldiekatz und hier kommt die grausame Realität: HAL 3000, der Supercomputer in der U.S.S. Stars and Stripes, hat folgendes, fieses Geheimnis: Er kann singen!!! Ja, während des Sterbens singt HAL mit seinem schwuchteligen Kastratenstimmchen "Hänschen-Klein, ging allein in die weite Welt hinein ...". Ich weiß nicht, ob das an der Einwirkung von irgendwelchen Drogen lag, aber ich rechnete jede Sekunde damit, dass sich Wolfgang Schrobenhausner gleich neben den Rechner und Dave stellen würde, um zu seinem Geflenne von der lieben Mama anzufangen. Jedenfalls gibt der sterbende HAL noch eine Nachricht frei. Nun erfährt auch Dave von dem Vorhaben der Jupiter-Crew: Der schwarze Monolith, der noch irgendwo da draußen driftet. Ist HAL vielleicht deswegen durchgedreht? Mussten deswegen Daves Begleiter, einschließlich Interessiert-eh-keinen sterben? Kann deswegen Wolfi Trompetensolos im Musikantenstadl hingeben? Alles Fragen, die der Zuschauer nie erfährt.
Wie schon gesagt, da driftet ein Monolith um den Jupiter. Kurzerhand steigt Dave in sein Wartungsmodul (auf solche Ideen, wie Missionsabbruch wegen dem fast vollständigen Verlust der Crew oder dem Amok-gleichen Austicker von HAL "Skynet 2" 3000, kommt der Astronaut natürlich nicht! Er setzt sich einfach auf gut blöd in das Gummiball-gleiche Raumschiff ohne Sinn mit hässlichen Greifern!) und fliegt IN den Monolithen hinein. Ja genau, dieses mystische Ding funktioniert plötzlich wie ein Dimensionstor aus He-Man. Die Affen konnten es streicheln, die Moonwalker ebenfalls, aber Dave kann hineinfliegen. Die Möglichkeit, dass er vielleicht einfach dagegen knallt und dabei ums Leben kommt, ist Dave auch nicht in den Sinn gekommen. Wahrscheinlich hat er nach dem Ableben des Träller-HALs über gar nichts mehr nachgedacht, denn nach dem Satz "Sing' es mir vor, HAL!" kommt den ganzen, nächsten Film nichts mehr von dem noch einzigsten Charakter ... und das ist noch so in etwa eine halbe bis eine dreiviertel Stunde. Also gut, Dave rast in das Ding hinein und schleudert durch einen Tunnel, dessen Wände aus einer Mischung aus einem Viertel Herionflash, einem Viertel Angel Dust-Flash, einem Viertel Fiebertraum und einem Viertel schlechte Kameraführung bestehen. Diesen Tunnel verlässt der Held nicht mehr so schnell, denn er rast hindurch, der Tunnel wird bunter ... und bunter ... und psycho ... und noch bunter ... und noch viel mehr psycho ... und abgefreakt ...

Dann schlief ich ein ...
Ich lief, ich lief so schnell ich nur konnte. Ich sprintete mit aller Kraft durch einen dunklen Gang, ein Blick nach hinten genügte, um zu sehen, was mir da folgte. Wolfang Schrobenhausner! In seiner rechten Hand seine Trompete. Mit seinem tuntigen Blick starrte er mich an und schrie mit einer schrillen, Musikantenstadl-gleichen Stimme: "Maxx ... Maxx, bleib stehen! Ich singe dir mein Mama-Liedchen vor! Bleib stehen, Maxx! Und die Mama ist die Größte, denn die ..." Ich brüllte vor Panik und lief weiter. Vor mir zeichnete sich eine weiße Holztür ab. Mit aller Kraft schmetterte ich meinen - durch den Loaderjob und schlechtes Politikergeschwafel gestählten Körper - durch die Tür, riss sie aus den Angeln. Doch anstatt Wolfi loszuwerden, kam noch ein weiterer Verfolger hinzu. Er hieß Tschessü (geschrieben: Jesus) und sagte mit seiner Langweiler-Art: "Kauf' mir einen Gebrauchtwagen ab! Kauf ihn mir ab, Maxx! Einen Gebrauchtwagen! Hilf' mir, meinen hässlichen Pittbull zu dressieren! Schalt' auf ARTE!!! Schau' dir nur noch Scheissfilme an!"
Durch eine weitere Tür schmetterte ich zum nächsten Albtraum: Ich stand auf einem Turm, direkt in einer toten, brennenden Einöde. Die weißen, kahlen Bäume ragten wie verkrüppelte Skelettfinger aus dem hell- bis dunkelbraunem Sand. Überall lagen Panzer- und Autowracks, menschliche Schädel sammelten sich wie im Terminator auf den Hügeln und Tälern. Und vor mir sah ich es im Licht der Blitze des Schreckensszenarios: Dort stand in finsterer Art ein grausames Bollwerk. In leicht vergilbter Schrift zeichneten sich die Buchstaben "ARTE Corporation" und "Musikantenstadl" auf einem Schild über einem riesigen Garagentor ab. Auf einer durch Frühlingspollen verstaubten Autoscheibe eines ausgebrannten Wracks stand seltsamerweise: "BEKIFFT FICKEN" - was ich aber zu jenem Zeitpunkt nicht verstand. Durch ein großes Fenster konnte ich eine finstere Gestalt erkennen. Obwohl sie mehr als zwanzig Meter entfernt stand und auch noch durch das Glas geschützt war, hörte ich die Worte des Mannes.
Er sagte: "So, es steht also nur noch eine letzte Bastion der Leute, die gerne Filme mit Einschaltquoten- oder Oscarniveau anschauen.", eine kurze Pause, nicht viel länger als ein Wimpernschlag, doch für mich war sie ewig, "Schickt die Trooper! Schickt alle! Heute löschen wir die letzte Festung der Spaßhabenden aus! Schon morgen wird unsere Welt stinklangweilig sein! Wir haben bereits alle Fernseher durch Kaffeemaschinen ersetzt, nun heißt es nur noch die letzten Freidenkenden auszuradieren!"
Was ich dann sah, verschlug mir den Atem. Mein Puls raste, meine Lungen drohten zu kollabieren. Das Garagentor öffnete sich knirschend und eine Armee von Tausenden und Abertausenden Wolfang Schrobenhausnern marschierte in das zerstörte Ödland hinaus, alle jeweils bewaffnet mit einer Trompete in der rechten Hand, "Und die Mama ist die Größte" singend. Es würde das Ende der Welt sein. Die Menschheit wurde von Volksmusik und beschissenen Filmen, ihrer eigenen Schöpfung vernichtet. Der Schüler würde den Meister töten.
Einer der Wolfis entdeckte mich, deutete auf mich und rief seinen Kameraden die Worte zu: "Und die Mama ist die Größte! Ein Freidenker! Musikantenstadelt ihn! Und die Mama ist die Größte!"
Sie kletterten den Turm empor, rissen ihn um. Ich konnte nur noch schreien ...

Dave driftete immer noch durch den Tunnel, als ich meine Lider wieder öffnete. Es war ein nur ein Traum gewesen! Ein schrecklicher Albtraum! Ich wurde nie wirklich von Wolfi und Tschessü durch einen Schacht gejagt, ich wurde nicht Zeuge der Vernichtung der kreativen Welt und ich sah nie den Film "2001 - a space odyssey". Ums so mehr erschrak ich, als ich feststellte, dass der Film tatsächlich vor mir über den Bildschirm flimmerte.
Daves Reise durch den Epileptikertunnel endet in einem Arbeitszimmer im victorianischen Stil. Er steigt aus dem Modul, wandert herum und wird älter und älter. Der Zuschauer sieht dann nur noch Abschnitte seines Lebens in dem dimensionalen Gefängnis. Und er tut wieder einmal das, was man in seiner Lage tun würde: Essen, Trinken, Schlafen ... außer wahnsinnig werden. Aber für alle, die den Film jetzt schon hassen, kommt jetzt das doch wieder gute Ende: Dave stirbt! Er liegt in dem breiten Bett der komischen Einrichtung und liegt im Sterben, als dann wieder sein Freund Monolithi vorbeikommt; aber nicht, um mit ihm Schach zu spielen oder Tee zu drinken, sondern um im HAL-gleichen Sadismus dem armen Dave beim Sterben zuzusehen. Und dann passiert's auch. Dave gibt endlich den Löffel ab und beendet damit den lahmsten Film den Universums. Gott sei Dank, hallte durch meinen Kopf.
Dann wird Dave als leuchtender Embryo in den Monolithen gezogen und darf die Erde wiedersehen.
Und die Moral von der Geschicht': Flieg' nicht in schwarze Monolithen, die um den Jupiter fliegen!
"So, meine angeblichen Damen und Herren Leser, das ist Chewbacca. Chewbacca stammt vom Kashyyyk, wo alle anderen Wookies wohnen. Er ist auch ein Wookie. Aber er lebt auf Endor bei den ganzen, kleinen Ewok-Bärchen. Warum lebt er auf Endor bei den Ewoks, wenn er doch auf Kashyyyk bei den Wookies leben könnte? Warum erzähle ich hier von Chewie und den Ewoks in einem Filmthread? Es macht keinen Sinn! Genauso, wie der Film! Es macht einfach keinen Sinn!" - Gut gesprochen, der Film ist wirklich absolut sinnlos, eine Tirade aus lahmen, nutzlosen Szenen, gekoppelt mit Musik, worauf sich Affen einen hobeln und dem Walzer, angehaucht von einer Story, die weder Hand, noch Fuss, noch Bein, noch überrhaupt irgendwas hat. Es macht keinen Sinn, meine angeblichen Damen und Herren, es macht einfach keinen Sinn.
Aber man kann gut zu dem Film einschlafen ...

msdong
20-06-04, 00:12
also 2010 läuft gerade im zdf .. so und nun fang ich an zu lesen :o

Callash
20-06-04, 00:32
Hast du den Text selbst gekocht? :) Naja egal.

2001 ist kein Film der mit Handlung bestechen will. Oder Action, oder Spannung. Am ehesten könnte man sagen: 2001 ist überhaupt kein Film. Er ist ein Gemälde. Ein Leinwandgemälde. Ein Gedanke in bewegte Bilder gefasst. Aber ein Gedanke hat doch einen Inhalt? Den hat 2001 auch, es geht um Evolution. Um die Entwicklung der Menschheit. Aber wie jeder Gedanke ist dieser auch verworren, unklar und ohne genaue Aussage.

Kubrick war ein Kunstfotograf, welcher zum Film gegangen ist. Kubrick arbeitet mit ausdrucksstarken Bildern, nur teilweise (oder wie in diesem Fall fast gar nicht) mit Geschichten oder Spannung. Das macht seine Werke weder gut noch schlecht, es macht sie anspruchsvoll und vor allem zu Geschmacksache.

Momo Katzius
20-06-04, 00:50
weee..neue Geschichten im Newsboard...die hab ich vermisst.

Zaphod B.
20-06-04, 00:53
Ich bin immernoch auf der Suche nach dem Sinn.
Nach der Bedeutung des Begriffs.
Und alles was damit zusammenhängt.
Der Begriff den ich stattdessen gerne verwende ist Zweck,
denn ich habe bis jetzt nirgends eindeutig einen SINN entdecken
können, was vielleicht wiederrum daran liegt das ich den Begriff
nicht verstehe. Und die Erkenntnis des Zwecks ist immer abhängig
vom Vorwissen, deswegen bilde ich mir kein eindeutiges Urteil über etwas,
auch nicht über Volksmusik oder Filme wie 2001 - A space odyssey.
Wenn ich jemanden einen kurzen Film von mir zeigen würde,
also einen von mir erstellten Film zeigen würde, würde derjenige diesen
wahrscheinlich ziemlich zwecklos finden, da er nicht das Vorwissen besitzt
um zu verstehen, dass dieser den Zweck hatte mir eine gute Kunstnote
einzubringen. Aus diesem Grund fälle ich keine allgemeinen Urteile über Werke
egal welcher Art. Das war meine Meinung ( oder nicht ? ) zu dem Thread.
Es ist aber sehr deutlich geworden, und das in wunderbarem Stil und mit viel
Sarkasmus und Witz was Kyle vom ZDF hält, top!

Garrett[N-Tech]
20-06-04, 01:33
Ich kann nur sagen: Wie gut, dass du nicht die Dune-Trilogie auf ZDF gesehen hast! Dann wäre der Thread noch länger (und sinnloser?!)...
Rate auch mal Effi Briest in der Fassbinderverfilmung zu sehen, fand ich im Deutschunterricht genauso spannend. Muss allerdings zugeben, dass ich eh immer im Deutschunterricht mehr oder weniger geschlafen habe...


Einer der Klassiker aus den Sechzigern. Kubricks Epos springt mittels eines einzigen Schnitts vom Ursprung der Menschheit zum Raumschiff der Zukunft und verfolgt die Geschichte einer Expedition auf der Suche nach fremder Intelligenz. In langsamen, getragenen Bildern geitet diese Weltraumoper durch Kubricks Lieblingsthemen: Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen in seinem pessimistischen Weltbild ebenso wie die postiven Konnotationen, die man eigentlich von den eindrucksvoll "realistischen" Spezialeffekten erwarten sollte - die Hoffnung ruht bei einer außerirdischen Macht, der Mensch verkümmert kommunikativ und emotional in siner schönen neuen Welt der technologischen Möglichkeiten und die bewegendste Szene des Films gehört einem sterbenden Computer. Am Schluß traf Kubrick den Nerv der Sechziger - und dadurch gelangte dieser eigentlich schwerverdaulichste unter seinen Filmen schnell zu Kultstatus. Die Reise in den Monolithen ist ein psychedelisches Bildgewitter vor der endgültigen Absage an unsere Zivilisation - und wer sie nicht auf der großen Leinwand gesehen hat, hat sie überhaupt nicht gesehen.

Vielleicht hilft diese gegoogelte Kurzkritik weiter... der ich mich durchaus anschließen kann und deshalb gefaellt mir der Film auch!

Maroc
20-06-04, 02:05
Grade kam 2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen

Der Film ist die Fortsetzung von 2001 und klärt viele der offenen Fragen.

Edit: Ich fand beide Filme sehr geil. An die, die jetzt beide gesehen haben: Diese andere Intelligenz, die ist ja auch dem Mond Europa angesiedelt, und die hat gesagt, dass wir alle Planeten zusammen und in Frieden besiedeln können, nur von deren Mond müssen wir uns fernhalten.

Aber warum müssen die gleich eine Sonne erschaffen, um uns das zu sagen? Und wozu die Monolithen? Am Ende hat man ja gesehen, dass es auch auf der Erde so ein Ding gab(Das was da gezeigt wurde sah mir halt nach Dschungel aus..). Vielleicht zeigt so ein Ding an "Aha liebe Menschen, hier könnt ihr siedeln."

Und die Sonne ist vielleicht dazu da, um uns immer daran zu erinnern, was die Jungs über deren Mond gesagt haben.

Callash
20-06-04, 02:12
Grade kam 2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen

Der Film ist die Fortsetzung von 2001 und klärt viele der offenen Fragen.
Und genau deswegen mag ich 2010 nicht besonders :)

Maroc
20-06-04, 02:24
Und ich hasse es wenn ich nen Film sehe, und irgenwas ungeklärt bleibt :)

Dann muss ich immer drüber nachdenken und komme doch nicht zu nem vernünftigem Schluss :(

Kyle Armstrong
20-06-04, 03:25
@Callash:
Heeeya, du lebst ja wieder! Dachte, dich hätten die Huanchitos schon erledigt. Und ja, der Text ist selber gemacht (ich schreibe alle meine Texte selbst, wer wäre ich sonst?!) - sollte eigentlich wieder in die Reihe von "Kyle's Filmkritiken" wandern, aber anscheinend wurde er nicht lustig genug (liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit Wochen kaum noch geschlafen habe ...). :(

Das Thema 2001 mal ernst:
Ich habe den Film selbst auf DVD und die Ausstrahlung auf ZDF war auch nicht das erste Mal. 2010 habe ich mir ebenfalls bewusst nicht gekauft oder gesehen, gerade weil er Fragen klärt und weil ich mich darüber aufregen will, dass Stanley Kubrik ein so zerfetztes Werk machte. Persönlich mag ich allerdings den Film nicht besonders, er ist einfach zu langatmig.

Was mir jetzt gerade in diesem Moment auffällt:
Ich sah mir den Film "Blood in, Blood out" an und labber' auf einmal nur noch ein Pseudo-Spanisch. Bamonos, Amigos! :p

Und jetzt, wo ich wieder da bin ...
Also, Aufträge und Ideen irgendetwas lustich zu machen habe ich genug, nur fehlt es mir in letzter Zeit irgendwie an Muße. Ich bin zwar immer noch mit der satirischen Comic-Reihe "Universe Chaos" beschäftigt, aber sonst läuft im Satiren-Bereich zur Zeit wenig. Ich werd' mich dann mal aufraffen, um ein paar mehr Texte zu machen (habe immer noch extrem viele Ideen, die müssen alle noch realisiert werden :D ).
Aber, ich bin mit meinem großen Projekt fertig, was heißt, dass ich wieder einiges an Zeit hinzugewonnen hab'. Vielleicht versuch' ich jetzt mal, mit einem anderen Neocronier Kurzgeschichten zu schreiben. Meine letzte Idee war, mich mit Momo Katzius und Callash zusammen zu tun und mal die Storyline für einen Neocron-Roman zusammenzustellen (ich meine hier eine kostenlose Download-Version oder eben etwas in der Art.)

@ Callash und Momo Katzius:
Wie schaut's aus? Schon mal ähnliche Pläne gehabt oder eventuelles Interesse? :p

Orangutanklaus
20-06-04, 08:51
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich diesen Film das erste mal gesehen habe.

Auf ARD lief in den frühen Abendstunden eine Vorschau für einen SiFi-Film.
Hochgelobt mit einigen guten Ausschnitten.

"Geil!", dachte ich mir.
Endlich mal ein guter Film auf ARD (den Kabel hatten wir damals nicht nicht...erst ab 1985).

Das Wort zum Sonntag endete und es begann wie du es schildertest.
"Omg!", dachte ich mir..."Naja..dauert ja lang der Film...wird schon."

Aber Nix!
Kein Supersternenzerstörer, wie ich ihn vor nicht all zu langer Zeit im Kino bewundern durfte.
Auch keine Auserirdischer, der mit Fahrrädern flog.
Oder böse Zylonen, die den Rest der Menschheit vernichten wollten.

Nur ein böser HAL, der die "Logik" des Menschen nicht so recht verstehen wollte.

Obwohl mir der Film nicht so recht gefiel, sah ich ihn bis zum Schluß.
Hab mich in den folgenden Tagen noch tierisch darüber aufgeregt, daß ich mich so von der Vorschau hab übers Ohr hauen lassen.

Die Jahre verstrichen und irgendwann kam ich in die Situation ihn mir nochmal anschauen zu können.
Wider meiner schlechten Erfahrung von damals hat es mich trotzdem irgendwie gereizt mir den Film nochmal anzusehen.
Aber ich hab ihn dann anders gesehen.
Nicht mit der Erwartung auch epische Weltraumschlachten, oder Heldentaten.
Ich hab den Film einfach auf mich wirken lassen und er kam dann doch "irgendwie" anders bei mir an als damals.

Grandioser Sound, bildgewaltig, ausdruckstark, mit dem Zwang darüber nachzudenken.

/insert Callah's 1st post

Ende.
:angel:

Mehrpack
20-06-04, 09:31
hi,
super text, also mir gefällt er und lustig ist er auch :).

mhh space odyssey habe ich zwar noch nicht gesehn aber irgendwann werde ich dazu auch noch zeit finden ...

nunja mehr fällt mir jetzt zu der uhrzeit auch net mehr ein *g*

Mehrpack

Lisa
20-06-04, 12:24
Meine Erinnerung, als ich 2001 nachts im Fernsehen gesehen habe:
Der Film beginnt, wenig Handlung, Aufnahmen vom All, treibendes Raumschiff, es geht um einen Monolith, der Computer HAL macht Unsinn, warum auch immer ..., irgendwann denke ich dann so: komischer Film komische Handlung, check ich nicht: "Was soll das ?"
Dann nach 20 Minuten plötzlich: "Kurze Unterbrechung.", dem Sender ist selber aufgefallen, dass sie den Film nicht an den Anfang zurückgespult hatten, und danach zeigten sie den dann nochmal von vorne :p

Clay
20-06-04, 13:06
2001 und 2010 waren eher Filme die im Kontext der Zeit in der sie gedreht wurden eine Bedeutung haben.
Die Tatsache das viele heute die Filme einfach nur noch unverständlich und langweilig finden bedeut eigentlich nur das in unserer Zeit Filme keine Form von Kunst mehr sind sodern einfach nur noch eine Form von Unterhaltung die auf eine Zielgruppe zugeschnitten ist um von ihr gemocht zu werden.

Zu der damaligen Zeit hatten die Filme einen Effekt auf das Publikum den man vielleicht mit dem vergleichen kann den die Matrix bei ihrem erscheinen hatte.
Es wurden Bilder und Dinge gezeigt über die sich vorher niemand Gedanken gemacht hat und sich die meisten nichtmal vorstellen konnten.

Eindrücke die den Horizont und das Weltbild des Betrachters so verändern gibt es heute so kaum noch, weil das meiste davon schon selbstverständlich geworden ist.

(Ich erspare hier jetzt jedem weitere Auslassungen zum Thema Memetik)

Hmm, wenn ich so darüber nachdenke was einige hier geschrieben haben erinnert mich das etwas an eine der unter Kennern bekanntesten Anime-Serien: Neon Genesis Evangelion
Am Ende der über 20 Folgen wurde nähmlich nicht die Story beendet, sondern um die Botschaft der Serie rüber zu bringen hat man auf etwas abstrakte Art und Weise die Emotionen der Charaktere durchleuchtet und erklärt. Zum Schluss war das Ende zwar sehr Philosophisch, aber eine vielzahl der NGE-Otakus waren enttäuscht weil sie einen bombastischen Endkampf erwartet hatten und die Story nicht abgeschlossen wurde.
Deswegen nervten sie den Regisseur so lange bis er sich dazu entschloss doch noch einen Film zu machen.
In diesem brachte er dann fast alle Charaktere auf die grausamsten nur vorstellbaren Arten um und setzte ein hartes Ende.

Manchmal sind Filme auch nur eine Art künstlerischer Zahltag.

Mighty Max
20-06-04, 13:10
Also ich finde den Film ganz gut.

Er ist durch die Zeit in der er entstanden ist (Zu einer Zeit des Kalten Krieges, vor dem Kennedy Attentat und der ersten Mondlandung) ein Spiegel der damaligen Aufbruchsgesellschaft. Dennoch zeigt er auch ziemlich Kritik an der Entwicklung die die Gesellschaft zu vollziehen scheint.

Vor allem IBM und deren uneingeschränktes Vertrauen in die Technik kommt nicht gut dabei weg. ( I-1=H,B-1=A,M-1=L )

Es ist aber vor allem auch eine Suche nach Grenzen.

Was unterscheidet den Menschen (der scheinbar alles erreichen kann) von Gott? Oder ist die Evolution so festgesteuert, dass wir niemals wirklich unser eigenes Schicksal bestimmen, sondern nur gezeigt bekommen, was sein könne.
(Schlussszenen)

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Menschen mit dem Film nicht viel anfangen können. Die dahinterliegenen Einschätzungen der "Welt" hat sich grundlegend geändert. Keine Mondlandung wird mehr alle Menschen im Fernsehen erreichen, weils nicht mehr interessiert.

COS
21-06-04, 23:42
Wenn wir schon mal dabei sind *tief Luft hol*

2001 _ist_ ein Meisterwerk, wenn man auf grandiose Bilder steht. Ich muß da
Callash voll und ganz zustimmen.

Wenn Du behauptest "Von vorne ging wohl nicht mehr, da ging den Machern anscheinend das Budget aus ... was es schon beim Drehbuchautor tat", dann laß Dir gesagt sein, das der Drehbuchautor == Autor des Originalromans ist, nämlich Arthur C. Clarke und er hat seine Geschichte (von der Du behauptest, das sie keine sei) sogar noch fortgesetzt: "2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen", "2063" sowie "3001"!

Nun, letztere beide hab ich noch nicht gelesen, jedoch sollte selbst Dir beim Gucken von 2010 (ja, der ist auch verfilmt worden) klar werden, worum es geht (auch wenn Callash da schon das Wesentliche vorweggenommen hat).

Klar, ich kann durchaus verstehen, wenn Dir der Film nicht gefällt, schließlich werden die ersten und die letzten 45 Minuten kein Wort gesagt.
Aber Du mußt auch bedenken, aus welcher Zeit der Film stammt (nämlich 1968, da war der Mond noch unerreicht) und wie detailiert Stanley Kubrik dafür das Leben im All darstellt.

Wenn ich nicht wüßte, das Du Dir den Film garantiert nicht noch einmal anguckst, egal, was ich hier schreibe, würde ich Dir empfehlen, den nächsten Actionfilm, den Du Dir angucken willst, ausfallen zu lassen, und dafür 2001 noch zu sehen - diesmal aber ausgeschlafen *g*

mfg
COS

justaname
22-06-04, 01:28
2001 ist zu allererst ein Buch.
Der Film soll nicht durch Action etc. unterhalten - sondern ist in allererster Linie eine
Literaturverfilmung, die sich auch so nennen darf.

Wie callash schon schrieb - ein OPTISCHER Film.
Den Film auf einem normalen Fernseher zu sehen ist fast sinnlos.
Das ist wie Rubens auf der Briefmarke oder Mozart auf dem Grammophon.
Gibt es noch einen Film, der ein dermaßen Langes Stück wie "an der schönen Blauen Donau" (7 Minuten - oder waren es 11 ?) komplett spielt ? Quasi Philharmonie mit schönen Bildern ? Krasser Gegensatz zu MTV kann ich da nur sagen. Vor allem: ohne Dialog ? (BTW, der Regisseur ist bei der Strauss-Witwe seinerzeit höchstpersönlich in Garmisch aufgekreuzt um für die Rechte zu werben...)

Ja, es ist auch ein AKUSTISCHER Film.

Natürlich muss einem "Lux Eterna" mit anschliessendem Pfeifen vor dem Monolith auf dem Mond schräg vorkommen ! (Wenn man das Buch nicht kennt)
Mann kapiert nicht ubedingt, dass das jenes Signal ist, welches verkündet, dass das "Experiment Mensch" abgeschlossen ist.
Die abschliessende Bilderorgie bis hin zum Embryo macht die Sache nicht leichter.
Ich persönlich finde auch den Schluss als das Einzige, was an dem Film nicht gelungen ist - leider ohne eine bessere Idee zu haben...
(Aber wer bin ich schon ? :D)

Und wie heißt es so schön bei FANTA4 ?
"... sag' mir welcher Film einen Oskar erhält, in dem die weibliche Hauptrolle fehlt...." JETZT wisst ihr es - vielleicht sogar im Gegensatz zu den Fantastischen Vier :D

Ok, genug gelabert.... :D :D :D

RaTMaN McCruel
22-06-04, 01:49
*denkt sich* So ja ganz nett geschrieben...

ähm du hast da was falsch gemacht...

1.) Lava-Lampen an
2.) Dolby Surround an den Beamer (der auf die gegenüberliegende Häuserwand gerichtet ist) dran und voll aufdrehen, noch besser sind Kopfhöhrer mit Bass-Vibration
3.) Licht aus
4.) LSD rein
5.) Film an

und DANN schreib noch mal wie dir der Film gefallen hat... :D

Kahvi
22-06-04, 02:01
Meines Erachtens nach ist 2001 A Space Odyssey (http://kubrickfilms.warnerbros.com/video_detail/2001/) ein genialer Film - und einer der besten Sci-Fi Filme überhaupt...

Aber ich gehöre ja auch zu den gehirnlosen ARTE-Fans :rolleyes:


/?dit: um die Uhrzeit ist posten schon schwer

Mangus
22-06-04, 02:47
Wenn im Titel Odyssee steht, sollte man wohl einen langen und ausführlichen Film erwarten. Schließlich beschreibt Homer im Original ausführlich die zehn Jahre der Irrfahrten.

Dieses Geheimwissen, auch klassische Bildung genannt, findet man offenbar nur noch bei ARTE-Sehern. ;)

Guderian
22-06-04, 03:40
Sehr nett geschrieben :)

1. Frage: Hiess der Computer nicht "HAL 9000" ?
2. Frage: Kann man den Film auch verstehen, ohne zu wissen, was der Regisseur/Autor von Beruf war?

Ich hab ihn mir angesehen, habe ebenso mit meinerm Müdigkeit gekämpft und dann in Relation zu der allgemein proklammierten positiven Wertung dieses Meisterwerkes an meinem Geisteszustand gezweifelt, weil ich den Sinn des Filmes in keinster Weise erfassen konnte...

Woran sieht man im Film was die Intention ist?

Ysilon
22-06-04, 03:41
Hier eine sehr gute Zusammenfassung und Interpretation vom dem Film.
2001: A Space Odyssey (http://retro-park.de/2001/index.html )
Für alle, die wie der Autor sehr schön sich ausdrückte, das geistige Handtuch beim Anschauen des Filmes geworfen haben.

Kahvi
22-06-04, 10:35
Ja der Computer heißt HAL 9000 - und es gibt eine interessante Theorie darüber, daß HAL von IBM abgeleitet ist, denn die Buchstaben h, a, und l kommen im Alphabet direkt vor i, b und m :D

Nunja wer auf den ganzen Verschwörungstheorienkram&co steht ;)

Orangutanklaus
22-06-04, 20:16
Sagt man auch von VMS & WNT. :angel:

Q_HAL
22-06-04, 20:34
Na, da in dem Film ja mein Namensvetter HAL auftaucht, möchte ich auch einmal
meine Stellungnahme zum Film abgeben.

ICH LIEB DIESEN STREIFEN.

Wie Callash schon gesagt hat; es ist ein Kunstwerk, das leider
nicht jeder (meine Frau eingeschlossen) :D zu verstehen
vermag.

Gruß (kurz) und bündig

HAL

Serpent
22-06-04, 20:35
sehr nett geschrieben


ps: kann mir wer den link zu BEKIFFT FICKEN geben ? die forum search spuckt nix aus O_O

Q_HAL
22-06-04, 20:36
Ja der Computer heißt HAL 9000 - und es gibt eine interessante Theorie darüber, daß HAL von IBM abgeleitet ist, denn die Buchstaben h, a, und l kommen im Alphabet direkt vor i, b und m :D

Nunja wer auf den ganzen Verschwörungstheorienkram&co steht ;)

Naja, zum Namen HAL gibt es noch ganz andere Theorien,
aba die sach ich euch net :D

HAL

RaTMaN McCruel
22-06-04, 20:40
Ja der Computer heißt HAL 9000 - und es gibt eine interessante Theorie darüber, daß HAL von IBM abgeleitet ist, denn die Buchstaben h, a, und l kommen im Alphabet direkt vor i, b und m :D

Nunja wer auf den ganzen Verschwörungstheorienkram&co steht ;)

Das ganze nennt man den "Caesar Code" und ist nichts als ein einfacher
Algorithmus zum verschlüsseln von Nachrichten, benannt nach der Person die
ihn damals benutzte um Befehle an seine Soldaten zu verschlüsseln.

Einfacher Caesar Code:
Verschieben des Alphabetes um einen Wert X (im oberen Beispiel X=1)

Zahl x=2
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X

Eingabe: IBM
Ausgabe: GZK

Caesar Code mit Schlüsselwort:
Verschieben des Alphabetes um einen Wert X und voranstellen des vorher
vereinbarten Schlüsselwortes und streichen der doppelten Buchstaben.

Zahl x=2 Schlüsselwort="Urlaub"
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Y Z U R L A B C D E F G H I J K M N O P Q S T V W X

Eingabe: IBM
Ausgabe: DZH


...nur mal so nebenbei bemerkt...

Remorian
22-06-04, 20:52
bekifft ficken hat Kyle nie ins Neocronforum gesetzt.
Das ist so eine Art kylefanclub-Insiderstory.
von der einige sagen sie wär die beste aller kylestories.

Kyle Armstrong
22-06-04, 21:09
Jaaa, das hat Remorian schon ganz richtig gesagt. "Heut ist nicht meine Woche" oder "BEKIFFT FICKEN" (ist die selbe Story) habe ich wirklich noch nicht ins Forum gesetzt und habe es eigentlich auch nicht vor. Es ist mehr eine sehr kurze Story um etwas, was mir RL nie hätte passieren sollen ... und trotzdem tat.

Aber ihr Neocronier seid (größtenteils) okay, also: Fragt mich via PM und ich gebe euch den Link. Aber hier in den Thread kann ich die Story nicht posten!


@Serpent:
Woher wusstest du von BEKIFFT FICKEN? Die Story ist eigentlich recht ... geheim ;)

Q_HAL
22-06-04, 21:11
Jaaa, das hat Remorian schon ganz richtig gesagt. "Heut ist nicht meine Woche" oder "BEKIFFT FICKEN" (ist die selbe Story) habe ich wirklich noch nicht ins Forum gesetzt und habe es eigentlich auch nicht vor. Es ist mehr eine sehr kurze Story um etwas, was mir RL nie hätte passieren sollen ... und trotzdem tat.

Aber ihr Neocronier seid (größtenteils) okay, also: Fragt mich via PM und ich gebe euch den Link. Aber hier in den Thread kann ich die Story nicht posten!


@Serpent:
Woher wusstest du von BEKIFFT FICKEN? Die Story ist eigentlich recht ... geheim ;)

Mir Langweilt.
Möge er mir den Link elektronisch zukommen lassen :D

HAL